Störche holen Last-Minute-Remis bei Hertha BSC

Unsere Störche bejubeln den Ausgleich in der Nachspielzeit

Unsere Störche haben am Freitagabend einen Punkt aus Berlin mitgenommen. Nach 0:2-Rückstand kamen sie vor 46.835 Zuschauern – davon rund 4.500 Kieler Auswärtsfans – im Olympiastadion noch zu einem 2:2-Unentschieden.

Nach zwei frühen Distanzschüssen von Ex-Storch Fabian Reese, die beide ihr Ziel verfehlten (1./3.), erspielte sich unsere KSV ein klares optisches Übergewicht. Auch Holstein kam zu ersten Abschlüssen, doch Philipp Sanders Versuch wurde geblockt (6.) und Lewis Holtby verzog aus dem Rückraum (8.). Anschließend schnürten unsere Jungs den Gegner immer weiter ein, kamen aber zu keinen weiteren Gelegenheiten, weil Joshua Mees zwei Mal knapp Hereingaben verpasste (12./15.). Stattdessen erzielte Hertha aus dem Nichts die Führung, als Sanders Rückpass auf Timon Weiner von Haris Tabakovic abgefangen wurde, der unseren Keeper umkurvte und ins leere Tor einschob (17.). Fortan standen die Berliner tief und lauerten auf Konter, während sich unsere Jungs an der kompakten BSC-Defensive die Zähne ausbissen. Die besten Möglichkeiten ließen Holtby, der aus aussichtsreicher Position rechts vorbeischoss (19.), und Finn Porath aus, dessen Schuss gerade noch geblockt wurde (24.). Hertha verteidigte weiterhin resolut, sodass unsere KSV zu keinen weiteren Gelegenheiten kam. Stattdessen präsentiere sich die Alte Dame extrem effektiv und legte kurz vor der Pause nach, als Weiner den ersten Abschluss von Tabakovic noch halten konnte, beim Nachschuss des bosnischen Nationalspielers aber machtlos war (45.).

Nach Wiederanpfiff blieb es dasselbe Bild: Holstein lief an, während Hertha sich zurückzog und auf Umschaltmomente setzte. Dennoch kamen unsere Jungs zu Chancen, doch Patrick Erras‘ Schlenzer ging ebenso knapp rechts vorbei (53.) wie Poraths Versuch aus spitzem Winkel (55.). Auf der anderen Seite setzte Jonjoe Kenny einen Freistoß aus rund 30 Metern an die Latte (59.). Doch unsere KSV blieb dran und wurde immer wieder gefährlich, als Poraths Schuss aus der zweiten Reihe von Hertha-Keeper Tjark Ernst abgewehrt wurde (61.) und Sander den Ball am linken Giebel vorbeischlenzte (66.). Weil Holstein mehr und mehr Risiko gehen musste, boten sich den Gastgebern zusehends Räume, aber Weiner hielt sein Team im Spiel, weil er sowohl Reeses Distanzschuss (67.) als auch Jeremy Dudziaks Abschluss (79.) parierte. Im Anschluss gelang Holstein der Anschlusstreffer: Niklas Niehoffs Flanke landete im Rückraum bei Porath, dessen abgefälschter Schuss aus 16 Metern im Netz einschlug (81.). In der Nachspielzeit warf unsere KSV alles nach vorne – und kam tatsächlich noch zum Ausgleich: Nachdem Linus Gechter beim Abwehrversuch Erras getroffen hatte, zeigte Schiedsrichter Bastian Dankert nach Hinweis des Videoschiedsrichters auf den Elfmeterpunkt. Timo Becker trat an, verwandelte sicher ins linke untere Eck (90.+8) – und bescherte unseren Störchen einen Last-Minute-Punktgewinn in der Hauptstadt.

Statistik

Hertha: Ernst – Kenny, Gechter, Leistner, Karbownik – Klemens, Barkok (62. Dudziak), P. Dardai (72. Winkler), Maza (62. Prevljak), Reese (90.+2 Scherhant) – Tabakovic. Trainer: Pal Dardai.

Holstein: Weiner – T. Becker, Erras, Kleine-Bekel, Komenda (68. Rothe) – Sander (68. Schulz), Porath, Remberg (46. Niehoff), Holtby (77. Fridjonsson) – Machino (46. Bernhardsson), Mees. Trainer: Rapp.

Schiedsrichter: Dankert (Rostock) – Tore: 1:0 Tabakovic (17.), 2:0 Tabakovic (45.), 2:1 Porath (81.), 2:2 Becker (90.+8) – Zuschauer: 46.835.

Stimmen zum Spiel

Lewis Holtby: Ein großes Kompliment an die Mannschaft, wie sie heute zurückgekommen ist. Herthas Matchplan, in Führung zu gehen und dann tief zu stehen, ist aufgegangen. Wir sind nicht so richtig zu Chancen gekommen, weil immer wieder ein Fuß dazwischen war. Aber wir haben an uns geglaubt und sind heute belohnt worden. Natürlich hätten wir heute gerne gewonnen, dennoch ist das ein geiler Punkt, den wir gerne mitnehmen.

Philipp Sander: Hertha hat sehr kompakt verteidigt. Wir haben uns schwergetan, Chancen herauszuspielen. Nach dem Rückstand war es schwer zurückzukommen, von daher ein Riesenkompliment ans Team. Es ist sehr schön, dass wir uns noch mit einem Punkt belohnt haben. Das ist gut für den Kopf, weil es zeigt, dass es sich lohnt, bis zum Ende zu kämpfen. Das werden wir mit in die kommenden Wochen nehmen.

Timo Becker: Wir haben gut angefangen, weil wir viel Ballbesitz hatten und den Gegner haben laufen lassen. Die beiden Tore haben Hertha natürlich in die Karten gespielt. Dann war es nicht leicht für uns, aber wir haben Moral gezeigt und uns dafür belohnt, indem wir den Punkt mitgenommen haben. Egal, wer gerade auf dem Platz steht: Man sieht, wie viel Freude wir haben und wie jeder für den anderen läuft und kämpft. Dass wir nie aufgeben, ist ein hohes Gut. Beim Elfmeter wusste ich, wohin ich schießen will, und freue mich natürlich, dass der Ball reingegangen ist.

Tom Rothe zum Unentschieden bei der Hertha:

Die Pressekonferenz nach #BSCKSV:

Das Auswärtsspiel in Bildern:

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