Störche-Siegesserie reißt gegen Kaiserslautern

Nach sechs siegreichen Spielen gelang es unseren Störchen am Samstag nicht den abstiegsbedrohten 1. FC Kaiserslautern zu bezwingen. Zwei Standardsituationen brachten die Roten Teufel jeweils in Führung. Der im zweiten Durchgang nicht zu überwindende FCK-Torhüter Julian Krahl sicherte den 1:3-Endstand.

Gegen mannorientiert auftretende Gäste fiel es unseren Störchen von Beginn an schwer, spielerische Lösungen mit dem Ball zu finden. Der FCK ließ unserer Mannschaft wenig Raum und war bei kleinsten Fehlern stets direkt zur Stelle. Eine kleine Unachtsamkeit nutzte auch Daniel Hanslik zur frühen Führung, als ein Eckball der Kieler Defensive durchrutschte (12.). Damit war es ausgerechnet der Ex-Storch, der die Zu-Null-Serie unserer KSV beendete. Eine knappe Viertelstunde brauchten unsere Profis, um sich mit dem zuletzt ungewohnten Rückstand zurechtzufinden. Dann war es Alexander Bernhardsson, der von Philipp Sander auf die Reise geschickt wurde, den Sprint gegen Almamy Touré gewann und vor Krahl eiskalt blieb (25.). Den Ausgleich hätte man aus Kieler Sicht gerne mit in die Kabine genommen, doch mit der letzten Aktion vor der Pause traf Filip Kaloč aus der Distanz, nachdem ihm das Spielgerät bei einer erneuten Standardsituation vor die Füße sprang (45.+4).

Mit Timo Becker, Philipp Sander und Steven Skrzybski mussten drei Stammkräfte angeschlagen frühzeitig den Platz verlassen. Weil auch Lewis Holtby gesperrt nicht auf dem Rasen stand, musste Carl Johansson das Kapitänsamt übernehmen. Die eingesprungenen Spieler machten ihren Job aber gut: Lasse Rosenboom verteidigte abgebrüht, Marvin Schulz leitete eine Kieler Druckphase ein und Fiete Arp hätte beinahe den 2:2-Ausgleich erzielt (53.). Doch FCK-Keeper Krahl zeigte eine Glanzparade nach der nächsten und brachte damit unser Offensivpersonal sowie das gesamte ausverkaufte Holstein-Stadion zur Verzweiflung.

Zehn Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit ging unser Cheftrainer Marcel Rapp dann ins Risiko, brachte mit Pichler und Fridjónsson jeden Stürmer, den er noch auf der Bank sitzen hatte und nahm dafür die defensiveren Rothe und Ivezic runter, um nichts unversucht zu lassen. Das nötige Spielglück konnten aber auch fünf nominelle Angreifer heute nicht erzwingen. Stattdessen nutze der FCK eiskalt die sich ergebenden Räume. Marlon Ritter hatte im Strafraum eine Sekunde zu viel Zeit, um sich den Ball zurechtzulegen und mit dem Treffer zum 1:3 den Deckel auf die Partie zu machen (84.).

Unsere Störche müssen sich deshalb mit dem zweiten Tabellenrang zufriedengeben. St. Pauli ist nach dem Sieg über Rostock zwei Punkte vorn. Den Roten Teufeln gelingt unterdessen zumindest zwischenzeitlich der Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz.

Statistik

Kiel: Weiner – Becker (29. Rosenboom), Ivezic (81. Fridjónsson), Johansson, Erras, Rothe (75. Pichler) – Sander (46. Schulz), Remberg – Skrzybski (46. Arp), Machino, Bernhardsson. Trainer: Rapp

Kaiserslautern: Krahl, Touré, Tomiak, Elvedi, Kaloč, Puchacz – Zimmer (54. Zolinski), Raschl, Redondo (70. Abiama) – Hanslik (75. Ritter), Ache. Trainer: Funkel

Tore: 0:1 Hanslik (12.), 1:1 Bernhardsson (25.), 1:2 Kaloč (45.+4), 1:3 Ritter (84.) | Schiedsrichter: Badstübner

Stimmen zum Spiel

Fiete Arp: „Es ist ja in der Saison nicht das erste Mal, dass wir ein Spiel verlieren. Das darf uns auch mal passieren. Das einzig Wichtige ist, wie wir die 90 Minuten analysieren und welche Schlüsse wir daraus ziehen. Wir haben es uns erarbeitet, dass wir nach wie vor alles in der eigenen Hand haben.“

Marcel Rapp: „Kaiserslautern hat sehr mannorientiert verteidigt, sodass es für uns schwer war, fußballerische Lösungen zu finden. Der gegnerische Torwart hat eine überragende Leistung gezeigt. Trotz der Niederlage bin ich stolz auf die Leistung meiner Mannschaft. Dass wir mal ein Spiel verlieren, wirft uns nicht um. Wir gehen weiter unseren Weg.“

Philipp Sander: „Die Gegentore fielen zu Zeitpunkten, die sehr weh taten. Kaiserslautern hat unsere Fehler eiskalt ausgenutzt, das müssen wir heute akzeptieren. Ich glaube man hat gesehen, dass wir in der zweiten Halbzeit alles versucht haben, um hier mindestens einen Punkt in Kiel zu behalten. Trotz der Niederlage gehen wir selbstbewusst in die nächsten Duelle.“

Timon Weiner: „Wir haben defensiv bei den Standards zu einfache Fehler gemacht. Trotzdem kann ich meinen Vorderleuten keinen Vorwurf machen. Wir haben aus allen Lagen geschossen und alles probiert. Jedes Spiel in dieser Liga ist brutal eng.“

Lasse Rosenboom im Interview nach dem Spiel

Die Pressekonferenz nach #KSVFCK

Die Partie in Bildern

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