KSV verliert zum Jahresauftakt gegen Osnabrück

Der Anschlusstreffer durch Ahmet Arslan kam aus Kieler Sicht zu spät

Die KSV hat am Sonntagnachmittag im ersten Spiel des neuen Kalenderjahres eine Niederlage hinnehmen müssen. Die Störche unterlagen im heimischen Holstein-Stadion dem VfL Osnabrück mit 1:2 (0:2). Vor der Pause hatten Niklas Schmidt und Sebastian Kerk die Gäste in Führung gebracht, Ahmet Arslans Anschlusstreffer in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte kam aus KSV-Sicht dann zu spät.

Im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg kurz vor Weihnachten beim SV Sandhausen veränderte KSV-Coach Ole Werner seine Startelf auf zwei Positionen: Für Fabian Reese und Niklas Hauptmann rückten Joshua Mees und Janni Serra in die Anfangsformation.

Nach kurzem Abtasten hatten die Kieler in der Anfangsphase mehr Ballbesitz und hätten diesen auch fast direkt zur frühen Führung genutzt, doch Janni Serra köpfte Johannes van den Berghs mustergültige Flanke haarscharf am linken Pfosten vorbei (8.). Kurz darauf unterstrich auch Osnabrück seine Offensivambitionen, als Sebastian Kerks satter Abschluss noch vom stark reagierenden Ioannis Gelios entschärft werden könnte (12.). Der Kieler Keeper stand auch in der Folge im Mittelpunkt, als er erneut gegen Kerk rettete, dessen gegrätschte Direktabnahme er im Nachfassen parierte (22.). In einer ausgeglichenen Partie waren es die Gäste, die durch den nächsten Konter zum Erfolg kamen: Kerk legte einen hohen Ball in den Lauf von Niklas Schmidt, der mit seiner wuchtigen Direktabnahme von der Strafraumkante Gelios keine Chance ließ, sodass der Ball im rechten unteren Eck einschlug (27.). Die Kieler blieben bemüht, fanden aber nur selten eine Lücke im sicher stehenden Defensivverbund der Gäste. Und wenn doch, dann wurde der Abschluss geblockt, wie im Falle von Serras Drehschuss nach 40 Minuten. Stattdessen schlugen die Niedersachsen eiskalt ein zweites Mal zu: Kerk probierte es bei einem Freistoß aus knapp 25 Metern direkt – und traf mehr als sehenswert in den rechten Winkel zur 2:0-Halbzeitführung (42.).

Störche erhöhen nach der Pause den Druck

Holstein kam mit mehr Druck aus der Kabine und hatte umgehend die erste Gelegenheit, als Serra eine Flanke von Jannik Dehm auf den zweiten Pfosten verlängerte, wo VfL-Keeper Philipp Kühn jedoch sicher zupackte (51.). In der 58. Minute bewahrte Gelios seine Farben vor einer möglichen Vorentscheidung, als er mit einer Glanzparade Kerks Schuss gegen die Laufrichtung noch mit einer Hand über die Latte bugsierte. Trotz hoher Ballbesitzphasen gelang es den Störchen erst in der Schlussphase, wieder gefährlicher vors gegnerische Gehäuse zu kommen. Gegen stark verteidigende und tief stehende Osnabrücker köpfte zunächst Benjamin Girth per Bogenlampe auf das Tordach (77.), ehe Möglichkeiten im Minutentakt folgten: Finn Poraths Aufsetzer aus der Distanz ging knapp links vorbei (79.), Jae-Sung Lees Fallrückzieher wischte Kühn mit einer Hand über den Querbalken (80.) und Serra scheiterte nach einer Ecke per Kopf aus kurzer Distanz am erneut stark reagierenden VfL-Keeper (81.). Das Geschehen spielte sich nun ausschließlich in der Osnabrücker Hälfte ab, das Kieler Anrennen wurde jedoch erst in der dritten Minute der Nachspielzeit belohnt, als der eingewechselte Ahmet Arslan einen Distanzschuss von Porath annahm und direkt aus der Drehung aus spitzem Winkel im rechten unteren Eck versenkte. Der Anschlusstreffer – gleichzeitig Arslans erster Pflichtspieltreffer im KSV-Trikot – kam jedoch zu spät, weil Lee die letzte Chance des Spiels, als er in Bedrängnis aus der Drehung knapp den rechten Winkel verfehlte (90.+4), nicht nutzen konnte. Nach zuvor fünf Siegen in Serie und insgesamt neun Spielen ohne Niederlage verloren die Störche somit erstmals seit dem 24. Oktober 2020 (1:3 am 5. Spieltag gegen die SpVgg Greuther Fürth).

Statistik:

KSV: Gelios – Dehm (74. Porath), Wahl, Thesker, van den Bergh – Mühling (64. Girth), Meffert, Lee – Mees (46. Reese), Serra, Bartels (85. Arslan). Trainer: Werner.

Osnabrück: Kühn – Engel (46. Multhaup), Gugganig, Beermann, Wolze – Blacha, Reis, Amenyido (89. Ihorst), Kerk (82. Susac), N. Schmidt (73. Henning) – Santos (82. Heider). Trainer: Grote.

Schiedsrichter: Osmers (Hannover) – Tore: 0:1 Schmidt (27.), 0:2 Kerk (42.), 1:2 Arslan (90.+3) – Zuschauer: keine.

Stimmen zum Spiel:

Ole Werner: „Wir haben einen guten Start gefunden und hatten die erste Chance. Dann war es ein Spiel, in dem wir auf einen tief stehenden Gegner getroffen sind. Dafür haben wir uns zu viele Ballverluste erlaubt, was der Gegner für viele gefährliche Umschaltsituationen genutzt hat. Da waren wir nicht bei 100 Prozent. Das haben wir in der Vergangenheit oft besser gemacht. Osnabrücks Halbzeitführung war nicht unverdient. Die zweite Halbzeit war besser, aber es wurde aufgrund der gegnerischen Spielanlage nicht einfacher. Der Anschlusstreffer kam leider zu spät. Insofern müssen wir es akzeptieren, dass wir heute verloren haben. Jetzt müssen wir an den Themen arbeiten, aus dieser Niederlage lernen, uns weiterentwickeln und beim nächsten Mal besser machen.“

Marco Grote, Trainer VfL Osnabrück: „In der ersten Halbzeit haben wir unseren Plan gut umgesetzt und wenig in der Defensive zugelassen. Wir haben aus den Umschaltmomenten gute Möglichkeiten kreiert und zur Pause nicht unverdient 2:0 geführt. Auch in der zweiten Hälfte haben wir Holstein wenig gestattet und mussten am Ende mehr und mehr ins Verteidigen gehen. Wir hatten mehrere Druckphasen zu überstehen. Wir nehmen gerne und sicher nicht unverdient drei Punkte mit nach Hause.“

Benjamin Girth: „Das haben wir uns als Mannschaft natürlich anders vorgestellt, gerade nach dem Lauf, den wir im letzten Jahr hatten. Es ist schade, dass man heute das Spiel so verliert. Wir haben von der ersten Minute an Vollgas gegeben, haben nach vorne gespielt und versucht, Torchancen herauszuspielen. Durch die ein, zwei Konter, die Osnabrück clever genutzt hat, wurde es schwer, aber wir wollten weiter dranbleiben. Wir wollten weiter vorne die Chancen kreieren, leider fiel der Anschlusstreffer aber zu spät.“

Ahmet Arslan: „Ich glaube schon, dass wir die eine oder andere Chance hatten, den Anschlusstreffer früher zu machen – dann nehmen wir hier eventuell noch einen Punkt mit. So ist die Enttäuschung natürlich groß. Jetzt gilt es weiterzumachen.“

Uwe Stöver, KSV-Geschäftsführer Sport: „Unterm Strich ist das Ergebnis aufgrund der ersten Halbzeit verdient. Wir haben in der ersten Hälfte gerade im Stellungs- und Positionsspiel zu viele Fehler gemacht, dem Gegner im Umschaltspiel zu viele Räume gelassen und nicht aggressiv genug nachgesetzt. Gut war, dass die Mannschaft bis zur letzten Sekunde alles probiert hat, aber es sollte heute letztendlich nicht früher sein, als drei Minuten vor Schluss den Anschlusstreffer zu erzielen. Das ist ärgerlich, wirft uns aber nicht um.“

Die Pressekonferenz nach #KSVOSN:

Interview mit Torschütze Ahmet Arslan:

Bildergalerie zu Holstein Kiel – VfL Osnabrück

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