Vor heute genau zwei Jahren wachten viele Holstein-Fans mit einem Gefühl der großen Euphorie auf. Denn in der Fußball-Nacht zuvor, ereignete sich unter Flutlicht in dem mit 42.000 Zuschauern ausverkauften Bremer Weserstadion Denkwürdiges.
2:0 führte Aufstiegsfavorit SV Werder Bremen am 29. April mit Ex-Holstein-Coach Ole Werner an der Seitenlinie durch die beiden Treffer der späteren Nationalspieler Niclas Füllkrug (2.), und Marvin Ducksch (23., Handelfmeter) und die Partie schien früh entschieden zu sein. Dann kippte das brisante Duell zwischen Werder und den Störchen aufgrund kurioser Umstände aber doch noch – und bot somit Spannung und rasante Strafraumszenen bis in die Nachspielzeit hinein.
Die beiden Eigentore von Füllkrug (45. + 2) und Anthony Jung (71.) brachten die Wende in einem nun hochklassigen und überaus stimmungsvollen Spiel. Die Störche packten – unterstützt von rund 4.000 mitgereisten Holstein-Fans – die Riesenchance, den wankenden Riesen im heimischen Stadion in die Knie zu zwingen, beim Schopf und legten kurz vor Schluss den Siegtreffer durch Julian Korb nach.
Für Holstein bedeutete der fulminante Dreier an der Weser den Klassenerhalt. Werder Bremen konnte zwei Wochen später dank eines 2:0-Heimsiegs im Saisonfinale gegen Jahn Regensburg trotzdem den direkten Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga perfekt gemacht!
Insgesamt trafen Holstein Kiel und Werder Bremen übrigens bis heute in Test-, Pokal- und Ligaspielen 66 Mal aufeinander. Und die Bilanz spricht zugunsten der Störche. 31 Holstein-Siegen stehen neun Unentschieden und 26 Werder-Erfolge gegenüber.
Der 3:2-Sieg in Bremen schaffte es übrigens in einer Wahl der emotionalsten Zweitliga-Spiele der Holstein-Clubgeschichte auf den dritten Platz. Nicht ohne Grund titelten die Kieler Nachrichten am Tag nach dem Triumph in Anlehnung an eine triumphale Europapokalnacht von Eintracht Frankfurt: „Ein Hauch von Barcelona“.
