Wriedt macht den Unterschied: Störche besiegen den HSV

Die Störche bejubeln den Siegtreffer von Kwasi Wriedt

Die KSV hat am Sonntagnachmittag das Nordduell gegen den Hamburger SV gewonnen. Die Störche setzten sich im erstmals seit November 2019 mit 15.034 Zuschauern ausverkauften Holstein-Stadion mit 1:0 (1:0) durch. Das Tor des Tages erzielte Kwasi Wriedt in der Anfangsphase der Partie.

Vor der Begegnung hatte die KSV ein Zeichen gegen Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Gewalt mitten in Europa gesetzt, als die Störche das Warm-up in in den Nationalfarben der Ukraine gehaltenen und mit dem Schriftzug „#StandWithUkraine“ versehenen Sonder-Aufwärmshirts absolviert hatten, um ihre Solidarität mit den ukrainischen Opfern des russischen Angriffskrieges auszudrücken. Auf dem Spielfeld ruhte nach zwei Minuten schon wieder der Ball, als Schiedsrichter Daniel Schlager die Partie unterbrach und beide Mannschaften in die Kabinen bat, weil die Fans der Gäste minutenlang Pyrotechnik zündeten und Feuerwerkskörper aufs Feld warfen. Nach zehnminütiger Unterbrechung konnte die Partie fortgesetzt werden. Die erste Gelegenheit verbuchten die Hamburger, als KSV-Keeper Thomas Dähne den Kopfball von Robert Glatzel aus dem linken Winkel kratzte (9.). Stattdessen schlugen die Störche zu: Nachdem Kwasi Wriedt nach Fin Bartels‘ starkem Steilpass gerade noch von Josha Vagnoman fair gebremst werden konnte (10.), schlug er drei Minuten später zu – und wie: Marco Komenda spitzelte den Ball in den Lauf des Stürmers, der sich von der Mittellinie aufmachte und nach einem 60-Meter-Sprint aus spitzem Winkel cool einschob (13.). Anschließend erhöhte der HSV merklich den Druck und drängte auf den Ausgleich, doch Stefan Thesker entschärfte Sonny Kittels Schlenzer kurz vor der Linie (22.), Glatzel köpfte freistehend links vorbei (30.), Bakery Jattas Heber verfehlte knapp sein Ziel (32.), Moritz Heyer verzog aus guter Position (38.) und Josha Vagnomans Kopfball ging ebenfalls klar links vorbei (42.), sodass die KSV den knappen Vorsprung mit in die Pause nahm.

Nach dem Seitenwechsel meldeten sich die Gastgeber in der Offensive zurück, doch Lewis Holtbys Flachschuss von der Strafraumkante strich knapp links vorbei (46.). Auf der anderen Seite kamen die Gäste zu einem Hochkaräter, als Dähne den Drehschuss von Glatzel aus kurzer Distanz überragend über den Querbalken bugsierte (54.). Danach hatte der HSV zwar mehr vom Spiel, kam gegen leidenschaftlich verteidigende Kieler aber nicht mehr zu weiteren nennenswerten Gelegenheiten. In der Schlussphase parierte Dähne noch zwei unplatzierte Abschlüsse von Mario Vuskovic (90.) und Mikkel Kaufmann (90.+2) – dann waren die wichtigen und hart erarbeiteten drei Punkte auf dem Kieler Punktekonto eingebucht.

Statistik:

Holstein: Dähne – Neumann, Lorenz, Thesker, Komenda – Mühling, Holtby (66. Arp), Sterner – Bartels (27. Ignjovski), Wriedt (66. Pichler), Reese (86. Skrzybski). Trainer: Rapp.

Hamburg: Heuer Fernandes – Heyer (73. Kaufmann), Vuskovic (90.+1 Rohr), Schonlau, Vagnoman – Meffert (90.+1 Kinsombi), Reis, Suhonen (65. Chakvetadze) – Jatta (65. Alidou), Glatzel, Kittel – Trainer: Walter.

Schiedsrichter: Schlager (Hügelsheim) – Tor: 1:0 Wriedt (13.)  Zuschauer: 15.034 (ausverkauft).

Stimmen zum Spiel:

Aleksandar Ignjovski: „Ich habe versucht, nach meiner Einwechslung mein Bestes zu geben. Die Mannschaft hat heute sehr gut zusammengearbeitet. Es waren sehr wichtige Punkte, weil wir kein leichtes Restprogramm haben. Auch wenn nicht alles geklappt hat, haben wir das eine Tor gemacht.“

Alexander Mühling: „Das waren ganz wichtige drei Punkte. Ich habe selten ein Spiel erlebt, was so anstrengend war und in dem ich so viel verteidigen musste. Aber am Ende ist das egal. Die frühe Führung tat uns gut. Wir konnten uns anschließend aufs Verteidigen fokussieren, was wir sehr leidenschaftlich gemacht haben. Es war ein absoluter Sieg des Willens und ein geiler Teamsieg.“

Thomas Dähne: „Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht, aber das Nordduell gewonnen und drei Punkte geholt. Vor ausverkauftem Haus mit dieser tollen Unterstützung der Fans hier zu gewinnen, war einfach nur Gänsehaut und ein überragendes Gefühl. Ich bin froh, dass wir den Sieg über die Zeit bekommen haben. Wir hätten sicherlich die eine oder andere Situation noch besser ausspielen können, aber unterm Strich steht, dass wir einen wichtigen Schritt gemacht und drei Punkte geholt haben. Heute hat jeder für jeden gekämpft. Das macht mich extrem stolz.“

Kwasi Wriedt: „Wenn man zuhause gegen den HSV drei Punkte holt, ist das schon etwas Besonderes. Es waren wichtige Punkte für uns im Abstiegskampf. Bei meinem Treffer hatte ich viele Gedanken, wie ich abschließen soll, und war froh, dass mir der Treffer am Ende gelungen ist. Heute haben wir einen wichtigen Schritt gemacht, aber wir müssen noch weitere Zähler für den Klassenerhalt holen.“

Die Pressekonferenz nach #KSVHSV:

Lewis Holtby nach dem Heimsieg gegen den HSV:

Der Sieg im Nordduell gegen den HSV in Bildern:

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