Hinrunden-Fazit der Holstein Women: Gute Leistungen wurden nicht mit Punkten belohnt

Nach dem letzten Spieltag der Hinserie tut der Blick auf die Tabelle der Frauen-Regionalliga Nord natürlich erstmal weh: Unsere Holstein Women überwintern mit fünf Punkten auf Tabellenplatz 11 von 12 und damit auf einem direkten Abstiegsrang. Zeit für ein Hinrunden-Fazit. Werfen wir also einen Blick auf den bisherigen Saisonverlauf und die Gründe für das bisherige Ausbleiben der sportlichen Erfolge. Außerdem haben wir mit Cheftrainer Marcello Semonella über die bisherige Entwicklung der jungen Mannschaft gesprochen.

Vor dem Beginn der Saison 2023/2024 mussten unsere Holstein Women einen personellen Umbruch im Kader durch eine Vielzahl an Abgängen kompensieren. Dafür rückten junge Nachwuchsspielerinnen wie Kira Sander, Katharina Schick, Hannah Totz, Greta Nolte und Alina Kunstein aus den eigenen Reihen in die erste Mannschaft auf. Die größte Aufgabe bestand entsprechend darin aus dem neu zusammengesetzten Kader eine Einheit zu bilden.

Das erste Pflichtspiel der Saison im DFB-Pokal der Frauen gegen den Zweitligisten Borussia Mönchengladbach endet zwar mit einer knappen 2:3-Niederlage im Holstein Stadion, sorgte aber durch den ambitionierten Auftritt der Women für einen optimistischen Blick auf die Saison. „Ich war zum Pokalspiel im Stadion und die Mannschaft hat sich sehr gut verkauft und man hatte Hoffnung, dass es trotz dem großen Umbruch eine erfolgreiche Saison werden würde“, berichtet Marcello Semonella, der zu diesem Zeitpunkt noch als Scout an der Seite vom langjährigen Trainer Bernd Begunk aktiv war.

Durchwachsener Start in die Saison

Der Start in die Regionalliga verlief allerdings durchwachsen: Dem 2:2-Unentschieden gegen den FC Jesteburg-Bendestorf folgte eine 4:5-Auswärtsniederlage gegen Eintracht Braunschweig. Danach gab es den bislang einzigen Sieg unserer Holstein Women im Heimspiel gegen den TSV Barmke (2:1). „Die Mädels standen heute in der Defensive sehr gut und ließen Barmke nicht wirklich ins Spiel kommen. Vor dem Tor haben wir die Möglichkeiten besser genutzt als in den letzten Partien“, zeigte sich Ex-Coach Begunk dann nach der Partie auch zufrieden.

Auf dieses positive Ergebnis folgte jedoch eine Niederlagenserie von vier Spielen. Unabhängig von der sportlich brisanten Situation zu diesem Zeitpunkt, trat Bernd Begunk Mitte Oktober auf eigenen Wunsch vom Posten des Cheftrainers zurück, um sich zukünftig auf die Aufgaben des Sportlichen Leiters zu fokussieren. Für ihn übernahm der 30-Jährige Marcello Semonella, der in der Vergangenheit bereits die U17 Mannschaft der Holstein Women trainiert hatte.

Neuer Mann an der Seitenlinie

Für den neuen Chefcoach gab es in seinem ersten Pflichtspiel keine leichte Aufgabe, denn mit Hannover 96 wartete der Tabellenzweite mit bereits 41 Treffern aus sieben Ligaspielen auf unsere Holstein Women. Zwar gab es auswärts eine 0:6-Niederlage, dennoch war Semonella positiv gestimmt: „Auch wenn es das Ergebnis nicht widerspiegelt, haben die Mädels heute eine gute Reaktion gezeigt und ich denke es waren auf jeden Fall Ansätze dabei, an denen wir nun anknüpfen können.“

In der darauffolgenden Partie gelange durch ein 1:1-Unentschieden ein wichtiger Punktegewinn gegen die Zweitvertretung des SV Werder Bremen. „Das Spiel gegen Bremen hat gezeigt, dass wir defensiv auf jeden Fall besser standen und es eher an Offensivaktionen gefehlt hat“, schlussfolgerte Semonella im Fazit-Gespräch. Aber auch auf diesen Fortschritt folgte dann ein heftiger Nackenschlag durch das Aus im Halbfinale des SHFV-Lotto-Landespokals. Für Semonella ein bitterer Moment: „Das Ausscheiden tat natürlich extrem weh. Die Mädels haben sich im Spiel nicht von den Gegentoren erholen können und trotzdem war danach in den Liga-Spielen gegen Henstedt-Ulzburg und den HSV II, die echte Topmannschaften der Liga sind, eine Reaktion zu sehen.“

Die von Smonella angesprochene Reaktion zeigten unsere Holstein Women dann am 10. und 11. Spieltag und brachten kämpferische Mannschaftsleistungen auf den Platz, belohnten sich jedoch am Ende nicht mit Punkten. Sowohl gegen den SV Henstedt-Ulzburg und den HSV II gab es eine knappe 2:3-Niederlagen. „Besonders beim Spiel gegen den HSV war eine gute Mentalität zu erkennen, die Mädels haben sich zwei Mal einen Vorsprung erarbeitet, aber in der Schlussphase konnten wir es leider wieder nicht über die Zeit bringen,“ sagt Semonella.

Der Blick geht nach vorne

Das letzte Spiel vor der Winterpause gegen den FC Jesteburg-Bendestorf war gleichzeitig auch die erste Partie der Rückrunde und sollte eigentlich für einen versöhnlichen Hinserien-Abschluss sorgen, allerdings gab es auch hier eine Niederlage. Nach dem 0:3 richtet Semonella den Blick aufdie nun anstehende Pause: „Wir stecken den Kopf jetzt nicht in den Sand. Wir müssen bis Mitte März hart an uns arbeiten und den Abstiegskampf in die Köpfe bekommen. Es sind noch genau 30 Punkte zu vergeben, da ist der Rückstand von fünf Punkten aufzuholen. Dafür gilt es nun jedoch eine bestmögliche Vorbereitung in der Winterpause zu absolvieren.“

Zusätzlich möchte Semonella die spielfreie Zeit nutzen, um für personelle Verstärkung im Kader zu sorgen: „Wir sind intensiv im Austausch mit verschiedenen Spielerinnen, die uns in der Rückrunde weiterhelfen können. Sowohl in der Abwehr als auch für den Sturm hätte ich gerne noch neue Kräfte.“ Bis zum Rückserien-Start am 17. März 2024 ist neben der harten Arbeit an den sportlichen Leistungen auch ein Team-Building-Event zur Stärkung des Mannschaftsgeistes geplant.

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