Masters: KSV verpasst Halbfinale um ein Tor

Der SV Todesfelde bereicherte das SHVF-Lotto-Masters auf und neben dem Feld. Mit mehr als 1000 Fans im Rücken gewann der Oberligist zum ersten Mal das Turnier in der Sparkassen-Arena. An ihrer Freude ließen die Spieler auch die Journalisten auf der abschließenden Pressekonferenz teilhaben. Foto Patrick Nawe

Die KSV Holstein hat auf dramatische Weise das Halbfinale des 22. SHFV-Lotto-Masters verpasst: Die U23 der Störche unterlag am Samstagabend vor knapp 8700 Zuschauern im letzten Gruppenspiel dem 1. FC Phönix Lübeck mit 1:3 und schied nach den Siegen gegen den TSB Flensburg (4:2) und den VfB Lübeck (1:0) lediglich aufgrund des schlechteren Torverhältnisses noch aus. Das Turnier gewann erstmals der SV Todesfelde, der sich im Endspiel gegen den SC Weiche Flensburg mit 3:1 durchsetzte.

Das Team von Nico Soranno und Fabian Raue erwischte bei der Kultveranstaltung in der Kieler Sparkassen-Arena gegen den TSB Flensburg einen Start nach Maß und ging im Auftaktspiel durch Laurynas Kulikas bereits nach 24 Sekunden mit 1:0 in Führung. Drei Minuten später ließ Vincent Born nach einem sauber durchgeführten Konter das 2:0 folgen, Jan Matti Seidel (9.) und Kulikas (10.) sorgten mit einem Doppelschlag für die Vorentscheidung. Die Flensburger gaben trotzdem nicht auf und verkürzten durch Nicolai Vosgerau (11.) und Timo Carstensen mit dem Abpfiff der insgesamt zwölf Minuten und 30 Sekunden langen Partie auf 4:2. Zwei späte Treffer, die sich für den TSB am Ende noch auszahlen sollten.
„Wir haben uns vorgenommen, gut ins Turnier zu starten“, sagte Soranno nach dem Auftaktsieg. „Und das ist uns gelungen. Wir wollen hier mindestens das Halbfinale erreichen.“ Das Soranno-Team ließ rund eine Stunde später Taten folgen und besiegte den VfB Lübeck durch einen Treffer von Kulikas mit 1:0. Der Goalgetter nutzte in der neunten Minuten einen Abwehrfehler der Grün-Weißen eiskalt aus. „Ich bin zufrieden mit meinen Jungs, das haben sie gut gelöst und am Ende auch verdient gewonnen“, lobte Soranno nach dem 1:0-Erfolg gegen den VfB, bei dem Schlussmann Finn Kornath einige starke Paraden zeigte.

Bilder der zweiten Partie gegen den VfB Lübeck


Letzter Gegner in der Gruppe A war um 20.25 Uhr der 1. FC Phönix Lübeck, der den Stadtrivalen VfB in seiner ersten Partie mit 3:0 besiegt hatte.
Im Halbfinale war die KSV trotz der Maximalausbeute von sechs Punkten aus zwei Spielen nicht, gab doch bei Punktgleichheit am Ende die Tordifferenz den Ausschlag. Vorzeitig ausgeschieden war vor dem dritten Gruppenspiel lediglich der VfB Lübeck, der Verein, der neben der KSV bislang an allen Masters-Turnieren teilgenommen hat.

Die KSV (5:2 Tore) hatte es in ihrer Partie gegen Phönix Lübeck (5:5) selbst in der Hand, auch mit einer 0:1-Niederlage wären die Störchen im Halbfinale dabei gewesen. Die ungewöhnliche Tabellensituation vor dem finalen Gruppenspiel war auch KSV-Trainer Nico Soranno durchaus bewusst. „Wir können hier mit sechs Punkten noch ausscheiden.“
Tatsächlich kam es dann zu einem echten Endspiel gegen Phönix Lübeck, weil TSB Flensburg in der Partie zuvor einen 0:1-Rückstand gegen den VfB Lübeck mit einem spektakulären Fallrückzieher durch Timo Carstensen Sekunden vor dem Abpfiff noch in einen 2:1-Sieg verwandeln konnte. Der TSB, auch 5:2-Sieger gegen Phönix Lübeck, hatte trotz der Auftaktniederlage gegen die KSV nun sechs Punkte bei einem Torverhältnis von 9:7 auf dem Konto. Vor dem letzten Spiel in der Gruppe A gab es noch drei Kandidaten für zwei Halbfinalplätze.
Die Störche lagen nach sechs Minuten gegen Phönix Lübeck mit 0:2 zurück, hatten nach dem Anschlusstreffer von Tom Baller (8.) wieder das Ticket für das Halbfinale gelöst, um 90 Sekunden vor dem Abpfiff das 1:3 durch Jan Ole Butzek zu kassieren. Da half es auch nicht mehr, dass Feldspieler Julius Alt den starken Torhüter Julius Schmid ablöste. „Wir sind super gestartet und werden dann so bestraft, das ist super bitter“, konnte Alt das unglückliche Ausscheiden seiner Mannschaft unmittelbar nach dem Abpfiff nicht fassen. Ähnlich ging es seinem Kapitän Tjorve Mohr. „Vielleicht hätten wir nach dem 1:2, als wir super zurückgekommen sind, das Ergebnis eher verwalten sollen und weniger auf das 2:2 drängen.“
Unmittelbar vor der Auftaktpartie hatte Uwe Döring, der neue Präsident des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV), das Masters eröffnet. Die Stimmung im weiten Rund der Arena war schon zu diesem Zeitpunkt euphorisch gewesen, hat doch jede der acht teilnehmenden Mannschaften einen beachtlichen Fanblock mit nach Kiel genommen. Als Susan Albers („Welcome to Kiel“) die Hymne Schleswig-Holsteins anstimmte, saß in der Sparkassen-Arena keiner mehr.
Das Turnier gewann am Ende zum ersten Mal der SV Todesfelde, der den viermaligen Champion SC Weiche Flensburg 08 im Endspiel mit 3:1 besiegte, die Prämie von 5000 Euro einkassierte und sich anschließend von seinen mehr als 1000 Fans frenetisch feiern ließ. Auch die Fans des SV Todesfelde hatten großen Anteil daran, dass das 22. SHFV-Hallen-Masters einmal mehr ein solches Fußballfest geworden ist.

Tabelle Gruppe A:

  1. TSB Flensburg 6 Punkte/9:7 Tore
  2. 1. FC Phönix Lübeck 6/8:6
  3. Holstein Kiel 6/6:5
  4. VfB Lübeck 0/1:6

Tabelle Gruppe B

  1. SC Weiche Flensburg 5/5:2
  2. SV Todesfelde 5/4:2
  3. SV Eichene 3/3:3
  4. Heider SV 1/1:6

Halbfinale und Finale

Halbfinale: TSB Flensburg – SV Todesfelde 1:3, 1. FC Phönix Lübeck – SC Weiche Flensburg 0:2 – Finale: SV Todesfelde – SC Weiche Flensburg 3:1

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