Brunner und Vollmann bringen Youngster auf den Weg

Ausbildungskonzept ein voller Erfolg

„Holstein-Coach Peter Vollmann setzt auf die Jugend“, so kommentierten zahlreiche zufriedene Fans in den letzten beiden Wochen die Vorstellungen der jungen „Wilden“ im Trikot der KSV.

Neben Fin Bartels, der seit nunmehr über einem Jahr fester Bestandteil der Regionalliga-Mannschaft ist, und Neuzugang Martin Hauswald, der sich mit seinen starken Leistungen immer mehr als Glücksgriff erweist, machen derzeit zwei Talente auf sich aufmerksam, deren Leistungen vor rund einem halben Jahr sicher Mut machten für die Zukunft, die aber nicht unbedingt kurzfristig als Verstärkungen der Regionalliga-Mannschaft eingeplant werden konnten.

Oberliga-Coach Hans-Friedrich „Mecki“ Brunner hat ganze Arbeit geleistet. Zusammen mit Assistent und Team-Manager Martin Balsam hat Brunner in seinem Ausbildungsteam den Grundstein für den Sprung der Talente gelegt.

Während sogar der nach Lübeck abgewanderte Kevin Wölk an der Lohmühle den Weg in die Stammformation gefunden hat, so stehen im Team von Peter Vollmann mit Christian Jürgensen und Matthias Hummel zwei etatmäßige Oberliga-Spieler ihren Mann. Gemeinsam brachten sie es in ihren 14 Regionalliga-Einsätzen auf immerhin 1019 Drittliga-Minuten. Angesichts der Tatsache, dass die beiden Youngster Jürgensen (21) und Hummel (22) derzeit unter Peter Vollmann zu den Gewinnern des Trainerwechsels zu zählen sind, wird sich die Bilanz der beiden etatmäßigen Oberliga-Spieler sicherlich noch weiter verbessern.

„Wir wissen um die „Qualitäten unserer jungen Spieler“, gibt Trainer Vollmann, der den Mut hat, auch unerfahrene Spieler in das Haifischbecken Abstiegskampf zu werfen, jedem das Gefühl, trotz der namhaften Besetzung des Kaders eine echte Chance zu besitzen. „Jeder weiß, dass er sich bei entsprechender Leistung den Weg in die Startformation ebnen kann“, freut sich der ehemalige Flensburger Christian Jürgensen über die Entwicklung. „Der Spaß am Fußball ist unter Peter Vollmann zurückgekehrt“, so Jürgensen. Am Abend vor dem Spiel gegen Werder Bremen II informierte Vollmann ihn über seinen Einsatz von Beginn an. „So hatte ich eine Nacht Zeit, mich auf das Spiel einzustellen, das ist für mich sehr wichtig gewesen“, so Jürgensen, der in seinen bisher 6 Regionalliga-Einsätzen gegen Osnabrück (2:0), Düsseldorf (0:2), Erfurt (0:2), Dresden (1:0), Bremen (3:2) und Berlin (1:0) schier unglaubliche 12 Zähler einfahren konnte. „Diesen Trend wollen wir fortsetzen“, so Jürgensen, der im Herbst zusammen mit seinem Oberliga-Teamkollegen Matthias Hummel den Sprung in den Regionalliga-Kader geschafft hat.

Und auch Hummel, der bislang 111 Drittliga-Minuten mehr absolviert hat als Jürgensen sieht die Entwicklung überaus positiv. „Wir haben uns die Siege gegen Werder und Hertha absolut verdient, weil wir nach vorne einfach mehr getan haben und hinten sehr solide standen“, so Hummel, der seine Gegner mit seinem robusten Auftreten im defensiven Mittelfeld streckenweise vor arge Probleme stellt und sich hocherfreut zeigt angesichts seiner persönlichen Fortschritte: „Ich bin mit der Situation natürlich sehr zufrieden, habe zuletzt drei ordentliche Spiele abgeliefert und Holstein ist wieder auf Kurs. Wir wollen diese kleine Serie jetzt ausbauen.“

So wie der junge Ex-Gütersloher Sören Brandy (21), der nach langer Verletzungspause zu den Überraschungen der bisherigen Rückrunde zu zählen ist, oder die beiden bereits erwähnten Akteure Fin Bartels (20) und Martin Hauswald (24) reiht sich eine neue Generation von Powerfußballern – der Begriff „Spaßfußballer“ verbietet sich angesichts der angespannten sportlichen Situation bei Holstein schlichtweg – in das routinierte Holstein-Team ein. Ein Trend, der auch dem ambitionierten Jugendkonzept des Kieler Traditionsclubs neuen Schwung verleihen dürfte.

„Ich denke, dass unsere Spielanteile in der Regionalliga für alle Nachwuchsspieler im „Storchennest“ eine zusätzliche Motivation darstellen“, so Christian Jürgensen, der noch vor zehn Monaten in der Verbandsliga Schleswig-Holstein die Stiefel schnürte. Die gute Zusammenarbeit zwischen Oberliga- und Regionalliga-Mannschaft wird dem Kieler Traditionsverein und seinen Fans sicherlich noch viel Freude bereiten. Und wenn am 2. Juni der Klassenerhalt in Liga 3 gefeiert werden kann, dann wird man auch der tollen Leistung der Kieler U23 ein dickes Lob zollen. Nicht ohne Grund steht die Brunner-Elf derzeit im gesicherten Tabellen-Mittelfeld. Nur nach einem der letzten 12 Spiele musste man das Feld als Verlierer verlassen. Und eine Niederlage gegen den Oberliga-Spitzenreiter und designierten Regionalligisten VfL Wolfsburg II ist wahrhaftig keine Schande. (Patrick Nawe)

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