Dänischer Donnerschlag zum siebten Sieg

Holstein Kiel – Jahn Regensburg 1:0 (1:0)

Holstein Kiel macht den siebten Dreier in Serie perfekt. Vor 6.154 Zuschauer besiegten die Störche Jahn Regensburg mit 1:0. Das Tor das Tages erzielte Mikkel Vendelbo bereits in der 9. Minute. Die KSV hätte den Sack früh zumachen können, ließ aber viele gute Chancen ungenutzt. Am Ende reichte erneut ein Tor für drei Punkte. Diese haben die Kieler als Tabellenzweiter nun auch als Vorsprung auf Dritten Duisburg.

Kiels Cheftrainer Karsten Neitzel nahm keinen Wechsel in der Startformation vor. Er vertraute der Elf, die in der Vorwoche beim 1:0-Sieg in Wiesbaden begonnen hatte.

Im Holstein-Stadion dominierten zu Beginn kühles Regenwetter und die Kieler Störche. Die 6.154 Zuschauer sahen eine spielfreudige Neitzel-Elf, die ihre Anhänger bereits in der 9. Minute zum Jubeln brachte. Mikkel Vendelbo jagte nach einem abgewehrten Freistoß von Maik Kegel das Leder aus 15 Metern trocken zum 1:0 ins Eck. Die Gastgeber waren um nahezu permanente Ballkontrolle bemüht, um den Jahn gar nicht erst in die Partie kommen zu lassen – und setzten dabei Nadelstiche. Manuel Schäffler versuchte es aus 23 Metern, SSV-Torwart Richard Strebinger klärte zur Ecke, die nichts einbrachte (14.). Nach 25 Minuten bewiesen die Regensburger, dass der Glaube an den Klassenerhalt noch vorhanden ist. Ein erstes Lebenszeichen hätte Oliver Hein setzen könne, doch sieben Meter vor dem Holstein-Tor streifte er das Leder nur (29.). Besser machten es auch die Kieler nicht, die in Person von Rafael Kazior alleine vor dem SSV-Tor zunächst Strebinger anschossen und im zweiten Versuch von Schäffler nicht auf 2:0 erhöhen konnten (40.). Dann war es Marc Heider, der alleine vor Strebinger auftauchte und ebenfalls am Jahn-Torwart scheiterte (43.).

Strebinger war auch mit Wiederanpfiff der Fels in der Jahn-Brandung: Nach einem 40-Meter-Sprint blieb Schäffler aus acht Metern erneut zweiter Sieger gegen den Regensburgs Keeper (46.). Das 2:0 war überfällig, doch auch Heider verhedderte sich nach einem Konter aus kurzer Distanz (50.). Nach der vergebenen Vorentscheidung gelang es den Störchen zwar, den Jahn von dem eigenen Tor fernzuhalten. Doch zwingend war die KSV ebenso wenig. Das Leder lief weiterhin flüssig durch die eigenen Reihen, in der Offensive fehlte die zündende Idee. Ein Standard führte zum nächsten Riesen: Maik Kegel lupfte auf den einlaufenden Heider, der mit der Brust auf Schäffler legte, doch Holsteins Nummer 9 scheiterte erneut aus vier Metern an Strebinger (76.). So blieb das Rennen für die Gäste weiter offen, die noch einmal angriffen. Hauke Wahl blockte den Schussversuch von Uwe Hesse (80.). Holstein mühte sich weietr um die Vorentscheidung, nach der spannenden Schlussphase blieb es jedoch beim 1:0-Sieg.

Stimmen nach dem Spiel

Kenneth Kronholm: „Wir haben die drei Punkte hier behalten, alles andere interessiert mich heute nicht. Am Mittwoch geht es bereits weiter im Pokal gegen Neumünster.“

Manuel Schäffler: „Es war heuet ein ordentliches Stück Arbeit, aber wir haben es uns auch selbst schwer gemacht. Wir müssen viel früher den Sack zu machen. ich selbst muss zwei Tore machen, dann zittert hier am Ende niemand.“

Rafael Kazior: „In der ersten Halbzeit waren wir richtig gut, müssen genau so ein Tor mehr machen wie in der zweiten Halbzeit, in der wir etwas schlechter waren. Das Spiel geht für mich mit zwei Toren zu niedrig aus.

Manuel Hartmann; „So lange wir unsere Arbeit sauber machen, so lange können wir erfolgreich sein. Egal, ob der Gegner Bielefeld oder Dresden oder eben Chemnitz heißt. Solche Spiele wie heute muss man erstmal gewinnen. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“

Mikkel Vendelbo: „Drei Punkte, das ist das Wichtigste. Wir haben leider zu viele Chancen liegen gelassen, aber das, was Regensburg heute durchgemacht hat, kennen wir noch aus der letzten Saison. Das haben wir nicht vergessen.“

Präsident Roland Reime: „Es ist selten, dass man nach so vielen vergebenen Chancen noch gewinnt. Doch wenn es gelingt, kann man noch mehr erreichen. Es war sehr spannend heute. Toll, dass wir die drei Punkte haben.“

Jahn-Trainer Christian Brand: „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, wir hatten zu viel Respekt. Beim Gegentreffer haben wir schlecht verteidigt. Die zweite Hälfte war besser und mutiger von uns. Holstein Kiel hatte dann noch Chancen, aber steht natürlich auch nicht zu Unrecht auf einem solchen Tabellenplatz. Wir haben am Ende nochmal Druck ausgeübt, da müsste dann einfach mal ein Ball reingehen.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Wir haben eine souveräne und gute erste Halbzeit gespielt, haben das Führungstor erzielt und hatten vor der Pause noch ein paar gute Gelegenheiten. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann gerade im Zentrum ein paar Probleme mit der Aufnahme. Wir haben vorne den Ball ein paar Mal zu einfach wieder hergegeben und Chancen liegen lassen. Ich denke, auf Grund der klaren Torchancen geht der Sieg in Ordnung. Man hat aber gesehen, wie schwierig es war, die drei Punkte zu holen. Ein Kompliment an die Zuschauer: Als wir eine Phase hatten, in der wir etwas hinten rein gedrängt wurden, waren sie da. Das hat uns richtig geholfen.“

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Krause, Wahl, Kohlmann – Kegel (83. Hartmann), Vendelbo – Siedschlag, Heider (89. Lindner) – Schäffler, Kazior (65. Breitkreuz). Trainer: Neitzel
Jahn Regensburg: Strebinger – Güntner, Lachheb, Lorenzi, Hofrath (80. Windmüller) – Knoll (65. Pusch), Hein, Aosman – Hesse, Steininger (60. Lienhard) – Königs. Trainer: Brand
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden)
Tor: 1:0 Vendelbo (9.)
Zuschauer: 6.154

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