DFB-Pokalfieber in Kiel

Sa. 19.30 Uhr: Holstein Kiel – FC Energie Cottbus

ZahlreicheAnkündigungsplakate zieren die Straßen der Landeshauptstadt, im Lokalradio fällt immer häufiger derName „Holstein Kiel“, im Ticketcenter und den angeschlossenen Vorverkaufsstellen steppt der Bär, auf dem Trainingsgelände brennt die Luft und im Fanshop gibt es sogar schon jetzt ein eigens angefertigtes Erinnerungs-Shirt zu erwerben. Keine Frage, das Pokalfieber ist in der Heimat des Deutschen Meisters von 1912 ausgebrochen. In der 100. Jubiläumssaison des größten Triumphes der Vereinsgeschichte wollen die Kieler Störche endlich auch wieder auf der bundesweiten Fußballbühne für Gefühlsausbrüche der positiven Art sorgen. Gute zwei Monate nach dem 3:0-Landespokal-Triumph in Lübeck stehen die Holstein-Anhänger in den Startlöchern und wollen ihr Team in die 2. DFB-Pokal-Hauptrunde „pushen“.

Gutzeit und Bornemann optimistisch

Wenn am Sonnabend um 19.30 Uhr auf dem altehrwürdigen Holsteinplatz der Anpfiff gegen den Zweitligisten und DFB-Pokal-Halbfinalisten der Vorsaison aus Cottbus ertönt, dann werden rund 7500 Fans wie eine Wand hinter der Gutzeit-Elf stehen. „Wir sind hoch motiviert, auf den Punkt fit und haben eine realistische Außenseiterchance“, zeigte sich KSV-Coach Thorsten Gutzeit auf der offiziellen Pokal-Pressekonferenz am Donnerstag im Leistungszentrum der KSV zuversichtlich. Und auch Andreas Bornemann, der Bundesliga erfahrene Sportliche Leiter des Regionalligisten von der Förde, versprüht verhaltenen Optimismus: „So lange Cottbus kein Tor erzielt hat, haben wir alle Chancen. Und der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze.“ Davon durfte sich bereits am Freitag Erstligist VfL Wolfsburg ein Bild machen. Denn die Magath-Elf unterlag Holsteins Ligakonkurrenten RB Leipzig sensationell mit 2:3. Bereits im ersten Durchgang hatten die „Bullen“ dreimal hingelangt. Nichtsdestotrotz, jedem Besucher des Holstein-Stadions wird gegen den FC Energie klar sein, dass der Zweitligist aus der Lausitz nur mit dem Feuer der Begeisterung und unbändigem Siegeswillen zu bezwingen sein wird. Besonders freut sich Holsteins Neuzugang Rafael Kazior auf den Zweitligisten. Im August 2007 traf Kazior, damals im Trikot von Rot-Weiss-Essen, gegen Cottbus im DFB-Pokal. Am Ende setzte sich RWE im Elfmeterschießen durch. „Ich hätte nichts dagegen, noch einmal einen Pokalsieg gegen Cottbus feiern zu dürfen“, schmunzelte Kazior beim Störcheclub-Stammtisch am Donnerstagabend im Kreise der Sponsoren.

„Geheimwaffe“ Holsteingeist

Doch die KSV Holstein hat noch eine echte Geheimwaffe in der Hinterhand, die alle Prognosen, Fußball-Weisheiten und jeglichen sportlichen Sachverstand außer Kraft setzen kann: der berühmt berüchtigte Holsteingeist, der letztmals im September 2002 bei der Pokal-Sensation gegen Hertha BSC Berlin (4:1 im Elfmeterschießen) seine Hände im Spiel hatte. „Irgendwo in den Katakomben der alten Haupttribüne sitzt er noch immer versteckt und zeigt sich nur dann, wenn es an der Zeit ist, sportlich eigentlich Unmögliches zu bewerkstelligen“, meinte einst Peter Ehlers, ewiger Rekordspieler der KSV Holstein und Führungsspieler der Störche-Elf, die 1965 nur haarscharf den Aufstieg in die 1. Bundesliga verpasste.

Regionalliga gegen 2. Bundesliga

Aber auch ohne große Legenden bemühen zu müssen, gehen die Störche bestens gerüstet in den Pokalfight gegen den Tabellenzweiten der 2. Bundesliga. „Wir haben eine sehr zufrieden stellende Vorbereitung hingelegt, abgesehen von Wetter und Jakubowski sind alle fit und wir werden gegen Cottbus bis zur letzten Minute kämpfen. Das ist die Grundvoraussetzung, um das schwere Spiel gewinnen zu können“, so Trainer Gutzeit. „Wir gehen am Sonnabend nur kalkulierbare Risiken ein, doch wenn Energie sich Fehler erlaubt, dann wollen wir da sein“, setzt Gutzeit auf eine Überraschung seiner Mannschaft. „Cottbus lebt von Emotionen, Kampfkraft und Offensivdruck“, weiß Gutzeit um die Qualitäten der Wollitz-Elf, die im Pokaljahr 2010/11 zum Favoritenschreck avancierte und nur knapp das Finale in Berlin verpasste. Für den Kieler Trainer steht eines schon jetzt fest: „So ein Spiel muss für alle Beteiligten auf dem Rasen und auf den Zuschauerrängen ein sportlicher Genuss sein. DFB-Pokalspiele sind für jeden Regionalligisten echte Saison-Highlights. Wir wollen unser Herz in beide Hände nehmen und unseren Beitrag zu einem Fußballfest leisten. Am liebsten mit einem positiven Ausgang für uns.“ Und Gutzeit geht in der Formulierung seiner Marschroute noch einen Schritt weiter: „Es muss auf dem Platz richtig zur Sache gehen. Wir werden alles versuchen!“

Cottbus mit Sorgen

Trotz des erfolgreichen Saisonstarts mit den Siegen gegen Dresden (1:0) und Duisburg (2:1) gehen die Gäste aus Cottbus nicht sorgenfrei in die Partie. Mit Stammtorhüter Thorsten Kirschbaum und Abwehrchef Markus Brzenska fallen zwei Eckpfeiler der Wollitz-Elf aus. Der FC wird also im Holstein-Stadion eine neue Abwehr-Formation ins Rennen schicken müssen. Doch Trainerfuchs Claus-Dieter „Pele“ Wollitz wird bis zum Anpfiff besonnen nach einer Optimallösung suchen und dann eine qualitativ hochwertige Mannschaft auflaufen lassen. „Wir dürfen Holstein Kiel nicht unterschätzen, denn an der Förde wird unter Vollprofi-Bedingungen gearbeitet“, weiß Wollitz. Mit aller Macht will Energie in die 2. Runde und an die Pokalerfolge der abgelaufenen Saison anknüpfen. Die KSV Holstein wird versuchen, dem Favoriten auf ihre Art und Weise ein Bein zu stellen. Die Spannung steigt weiter vor dem Pokalfight im Holstein-Stadion… (nawe)

Ticketinfo

Am Freitag ist der Fanshop am Holstein-Stadion vom 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Am Sonnabend öffnet der Fanshop um 14 Uhr. Einlass in das Holstein-Stadion ist ab 18 Uhr. BisFreitag 15 Uhrsind bereits 6000 Tickets für das Pokalspiel verkauft worden.

Verabschiedung

In der Halbzeitpause des Pokalspiels werden die drei langjährigen Holsteiner Michael Frech, Simon Henzler und Heiko Petersen würdig von Holstein-Präsident Roland Reime verabschiedet.

TV-Live-Übertragung

Das Pokalspiel der Kieler Störche gegen Energie Cottbus wird vom Pay-TV-Sender SKY live und in voller Länge übertragen. Aus diesem Grund werden während der Partie fünf Kamerapositionen im Holstein-Stadion besetzt sein. Der Sportclub des NDR Fernsehens zeigt am Sonntagabend ab 22.30 Uhr die Höhepunkte der Pokalpartie gegen Cottbus.

Radio und Internet

Die NDR1 Welle Nord mit Norman Nawe, Rudi Dautwiz und Tim Radke ist mit regelmäßigenLive-Einblendungen am Start und die Kieler Nachrichten bieten unter www.kn-online.de wie gewohnt ihren tollen Liveticker-Service an.

Mit Bus und Fähre zum Spiel

Genau wie zukünftig bei Regionalliga-Sielen berechtigen im Vorverkauf erworbene Tickets auch beim DFB-Pokalspiel zur Nutzung der Busse und Fähren des VRKs drei Stunden vor und nach dem Spiel.

Zufahrt Stadion-Vorplatz

Für alle Inhaber von Parkplatzausweisen ein wichtiger Hinweis, die Zufahrt ist nur über den Westring möglich. Die Projensdorfer Straße wird auf Höhe der Tankstelle abgesperrt.

Stadion-Kindergarten „Storchennest“

Auch während des DFB-Pokalspiels können Eltern ihre Jüngsten im „Storchennest“, dem Stadion-Kindergarten in Obhut geben. Kindergarten-Leiterin Heike Hutzfeldt und ihr Team freuen sich auf die Kids.

Holstein Stadionmagazin online

Das Holstein Magazin zum DFB-Pokalspiel gegen den FC Energie Cottbus finden Sie online auf der Webseite der Kieler Störche in der Rubrik „Akuelles“ und „Stadionmagazin“.

Pokalshirt Holstein-Energie

Das Erinnerungs-Shirt „Holstein-Energie“ ist ab sofort im Fanshop für 20 Euro erhältlich.

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