Die „Unkaputtbaren“ vom Hardtwald

6 Fakten zum Gegner SV Sandhausen

Im Hinspiel erlebten die Zuschauer im Holstein-Stadion ein rassiges 2:2 mit dem viel umjubelten Ausgleichstreffer von Marvin Ducksch in der Nachspielzeit. Am Sonntag treffen Holstein und Sandhausenerneut aufeinander. Wir haben einige spannende Fakten zum SVS zusammengetragen.

Kurzhistorie: Sandhausen ist eine Gemeinde im nordwestlichen Baden-Württemberg mit rund 15.000 Einwohnern und ist nur etwa acht Kilometer südlich von Heidelberg gelegen. Der SV Sandhausen wurde bereits am 1. August 1916 gegründet. 2005/06 plante Dietmar Hopp, den Regionalligisten TSG Hoffenheim mit dem Oberligisten SV Sandhausen sowie dem Verbandsligisten FC Astoria Walldorf zu fusionieren, um in seiner Heimatregion einen starken Klub aufzubauen, der in die Bundesliga aufsteigen sollte. Der DFB begrüßte diese Fusionspläne und gab sein Einverständnis. Der Fusionsklub sollte demnach entweder als „FC Kurpfalz Heidelberg“ oder „HSW Heidelberg 06“ firmieren. Letztlich scheiterte diese Fusion jedoch (nicht zuletzt aufgrund von Vorbehalten des SV Sandhausen), und die Kooperation wurde beendet. Am Ende der Saison 2006/07 stieg die erste Mannschaft des SV Sandhausen in die Regionalliga Süd auf. 2012 dann der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, der Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Das Stadion: Das Stadion am Hardtwald wurde im Jahre 1951 eröffnet, damals noch mit einem Sandplatz. Zehn Jahre später wurde erstmals ein Rasen verlegt. 1987/88 wurde die überdachte Tribüne gebaut. Im Sommer 2008 wurde das Stadion an die Richtlinien für die neue 3. Liga angepasst. und provisorisch eine Stahlrohrtribüne mit 2.500 Sitzplätzen erstellt. Das Hardtwaldstadion hatte damit ein Fassungsvermögen von 10.231 Plätzen. Anlässlich des Zweitliga-Aufstiegs wurde das Stadion im Sommer 2012 auf ein Fassungsvermögen von über 12.000 Zuschauern vergrößert. Inzwischen beträgt das Fassungsvermögen 15.300 Zuschauer. Im März 2017 sicherte sich die deutsche Niederlassung der BWT AG mit Sitz in Schriesheim bis 2020 das Namensrecht am Stadion, das zugleich in BWT-Stadion am Hardtwald umbenannt wurde.

Rekordkulisse: Erstmals nach der Erweiterung auf 15.300 Zuschauer ausverkauft war das Stadion im Zweitligaspiel gegen Kaiserslautern am 31.März 2013. Gleichzeitig wurde der bisherige offizielle Rekord von 11.300 Zuschauern vom DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund (30. Juli 2011) eingestellt. Nach Angabe eines Vorstandsmitglieds des Vereins sollen aber mit knapp 13.000 noch mehr Zuschauer das Pokalspiel gegen den VfB Eppingen am 15. Februar 1975 gesehen haben

Das größte Spiel: Eingegangen in die Fußball-Geschichte ist der SV Sandhausen am 27. August 1995. An jenem Sonntag besiegte der Dorfverein die Bundesliga-Mannschaft des VfB Stuttgart in der ersten Runde des DFB-Pokals im Elfmeterschießen mit 13:12, das torreichste Ergebnis in der Geschichte des Wettbewerbs.

Die Unabsteigbaren: In der Saison 2016/17 begann der SV Sandhausen die Vorbereitung ohne Trainer und ohne den besten Torjäger. In den beiden Jahren zuvor ging der Dorfverein mit der Bürde von Punktabzügen in die Saison. Und auch nach dem Abstieg 2013 war dem SVS das Glück hold, Sandhausen durfte in der 2. Bundesliga bleiben, da dem MSV Duisburg die Lizenz entzogen wurde. „Ist der SV Sandhausen unkaputtbar“, fragte daher die Rhein-Neckar-Zeitung vor der inzwischen schon sechsten Zweitliga-Saison am Hardtwald. In der Drittliga-Saison 2009/10 traf Sandhausen erstmals auf die Kieler Störche (0:0/1:1).

Der Trainer: Trainer Kenan Kocak hat den SV Sandhausen in der Saison 2016/17 auf den 10. Tabellenplatz geführt, die beste aller bisherigen Zweitliga-Platzierungen des SVS. Der 36-jährige Fußballlehrer kam 2016 als „Last-Minute-Transfer“ an den Hardtwald, Vorgänger Alois Schwartz hatte sich quasi über Nacht nach Nürnberg verabschiedet. Zuvor hatte Ex-Profi Kocak, der in Mannheim aufwuchs, den SV Waldhof zur Regionalliga-Meisterschaft Kenan Kocak wohnt in Ilvesheim (20 km nördlich von Sandhausen), ist verheiratet und Vater zweier Söhne. Und er verkörpert die Spielphilosophie “Spaß und Leidenschaft“. So soll es auch in der Saison 2017/18 sein. Sympathisch klingt auch seine Lebenseinstellung, die er in der Rhein-Neckar-Zeitung preisgab: „Wichtig im Leben ist für mich, dass ich zufrieden bin und meine Familie gesund ist. Dazu muss ich nicht zwingend einen Bundesligisten trainieren. Zufriedenheit wäre für mich auch in der Kreisliga möglich.“

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