FFC Oldesloe – Holstein Kiel 0:3 (0:2)

2. Frauen-Bundesliga Nord

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Das Landesderby der 2. Frauen-Bundesliga zwischen dem FFC Oldesloe und Holstein Kiel im Stadion am Kurpark war eine klare Angelegenheit. Die Gäste von der Förde setzten sich am Ende auch in der Höhe verdient mit 3:0 (2:0)-Toren durch und überholten den FFC damit in der Tabelle. Zur Matchwinnerin avancierte die Ex-Oldesloerin Marialiiza Kranz, die nicht nur die ersten beiden Treffer für die Störche erzielte (14./43.), sondern auch für die Vorarbeit des 3:0 durch Julia Weigel (64.) verantwortlich zeichnete. „Wir haben heute vor allem im ersten Durchgang gar nicht stattgefunden“, hatte FFC-Coach Michael Clausen nach dem Schlusspfiff nur ein ungläubiges Kopfschütteln für die Vorstellung seiner Mannschaft übrig.

Von Beginn an suchten die Kielerinnen ihr Heil in der Offensive und konnten sich dabei stets auf die Absicherung der beiden aufmerksamen Innenverteidigerinnen Lena Schrum und Svenja Wölki verlassen. Torhüterin Katna Ihrens im KSV-Gehäuse wurde in den ersten 45 Minuten nicht ein einziges Mal ernsthaft geprüft. Ganz anders sah es auf der Gegenseite aus. Nach einer Viertelstunde erkämpfte sich Holstein-Kapitän Rachel Pashley im Mittelfeld das Leder, passte zu Stephanie Güldenzoph und die schickte die heraneilende Kranz steil. Aus 12 Metern spitzen Winkels ließ die Kieler Angreiferin FFC-Torfrau Friederike Wiener keine Abwehrchance. Nur vier Minuten später verpasste Kranz nur knapp den zweiten Kieler Treffer. Ein Lupfer aus 20 Metern halblinker Position rauschte knapp am Oldesloer Tor vorbei. Der FFC zeigte sich angesichts des konstruktiven Powerplays der Gäste überfordert und kassierte in der 43. Minute folgerichtig das 0:2. Nach einem kapitalen Schnitzer von Kristin Engel im Anschluss an eine lange Hereingabe der starken Julia Oberst war es erneut Marialiiza Kranz, die aus halblinker Position ins Schwarze traf.

Nach der Pause war die Clausen-Elf bemüht, das Landesderby offener zu gestalten. Dies gelang allerdings nur mit mäßigem Erfolg. In der 55. Minute hätte Studentinnen-Nationalspielerin Jana Leugers das 3:0 für Holstein erzielen müssen, doch nach einem sehenswerten Steilpass von Rachel Pashley setzte die Ex-Hamburgerin das Leder aus zwanzig Metern am langen Pfosten des FFC-Tores vorbei. Oldesloes versuchte dagegenzuhalten, allerdings sprang nicht viel mehr heraus als das Abseitstor durch Sandra Runge in der 57. Minute, das Schiedsrichterin Riem Hussein aus Bad Harzburg ahndete. Die endgültige Entscheidung fiel dann in der 64. Minute. Nach einem geschickten Spielzug über Güldenzoph und Kranz kam Julia Weigel im Strafraum an den Ball und wuchtete die Kugel per Drehschuss aus 15 Metern über FFC-Torhüterin Wiener hinweg unter die Latte ins Oldesloer Tor. In der Folgezeit ein letztes Aufbäumen der Clausen-Elf, doch KSV-Torfrau Katna Ihrens behielt bei einem Kucharski-Schuss aus elf Metern (71.) die Nerven und bewahrte ihre Mannschaft vor einem Gegentreffer. In den letzten zehn Minuten gab sich der FFC Oldesloes komplett auf und hätte sich über weitere Kieler Tore nicht beschweren können. Die letzte sehenswerte Aktion erlebten die Zuschauer bei frühsommerlichen Temperaturen in der Schlussminute. Ein Schuss von Stefanie Storm aus 24 Metern landete allerdings nur auf der Querlatte des Kieler Tores.

„Ich habe noch viele Verbindungen nach Oldesloe, aber trotzdem war das heute für mich ein sehr schönes Erlebnis“, zeigte sich Matchwinnerin Kranz nach dem Spielende hochzufrieden mit dem Ergebnis und der eigenen Leistung.

„Ich hatte schon im Abschlusstraining am Freitag das Gefühl, dass in Oldesloe der Knoten platzen würde“, zeigte sich Holstein-Coach Heinz Siebolds nach dem Abpfiff hocherfreut angesichts der prächtigen Leistung seiner zu jeder Zeit engagierten und motivierten Mannschaft.

Holstein rückte durch den Erfolg vor den FFC Oldesloe auf den 6. Tabellenplatz und kann sich mit einem neuerlichen Sieg am 3. Mai gegen den Hamburger SV II sogar auf den 5. Rang verbessern. (Patrick Nawe)

FFC Oldesloe: Wiener – Wenzel, Herrmann, Fritz (67. Schreiber), Wöhler – Steinike, Storm, Grube (46. Runge) – Engel, Lippert, Bleser (46. Kucharski)

Holsten Kiel: Ihrens – Oberst (87. Thode), Wölki, Schrum, Kranz – Weigel, Jokuschies, Pashley, Leugers, Güldenzoph – Vogt

Tore: 0:1 Kranz (14.), 0:2 Kranz (43.), 0:3 Weigel (64.)

Schiedsrichterin: Hussein (Bad Harzburg)

Zuschauer: 191

Foto: Die Kieler Spielerinnen feiern die Matchwinnerin Marialiiza Kranz.

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