Finale nach Nervenkitzel in Büdelsdorf

FT Eider Büdelsdorf – Holstein Kiel 0:1 n. V. (0:0, 0:0)

Holstein Kiel steht im Finale des SHFV-Pokals und kann gespannt auf das Wochenende blicken, an dem der Endspielgegner zwischen dem VfB Lübeck und SV Eichede ermittelt wird. Doch das Gutzeit-Team machte es spannend und bezwang den SH-Ligisten FT Eider Büdelsdorf erst in der Verlängerung mit 1:0. Mittelfeldmotor Karsten Fischer erzielte den Treffer zu einem verdienten Sieg in der 114. Minute.

KSV-Trainer Thorsten Gutzeit hatte vor dem Spiel auf die Wichtigkeit der Partie und das Erreichen des Pokalfinals hingewiesen. Entsprechend auf- und eingestellt schickte er sein Team ins Rennen. Nämlich mit gleichem System und nahezu gleicher Elf, als ob es gegen einen Konkurrenten aus der Regionalliga ginge. Nur Dan-Patrick Poggenberg ersetzte den grippeerkrankten Fynn Gutzeit. Die übrigen Störche spielten ihr sechstes Spiel innerhalb 20 Tagen.

Der FTE begann tiefstehend gegen den klassenhöheren Gegner. Holstein wirkte agiler und entschlossen, ein frühes Tor zu erzielen. Doch hochkarätige Torchancen blieben Mangelware. Entweder verpasste ein Storch den letzten Pass, Distanzschüsse verfehlten das Gehäuse oder Ex-Storch Henrik Preuß war zur Stelle. Sein Gegenüber Michael Frech hatte nach gut einer halben Stunde die erste Ballberührung, ein Schuss von Marc Heider (37.) rauschte denkbar knapp am Gehäuse vorbei. Dann war Pause.

Wer noch aggressivere Störche nach der Pause erwartet hatte, sah sich zunächst getäuscht. Der Gastgeber kam mutig aus der Kabine und konnte sich in den ersten fünf Minuten nach der Halbzeit in der Holstein-Hälfte festsetzen. Doch das offensive Herantasten von FTE währte nicht lange. Holstein übernahm wieder die Initiative und hatte nach einer Stunde die bis dahin beste Chance, als Marc Heider erneut am guten Henrik Preuß scheiterte. Die FTE stand weiter konzentriert und massiv in der Defensive und versuchte, mit Einzelaktionen oder nach Standards den Überraschungscoup zu landen. In der 74. Minute wäre dieser Plan beinah aufgegangen. Nach einem Freistoß Getümmel im Holstein-Strafraum, der Ball fiel vor die Füße eines FTE-Spielers, doch der zielte wenige Zentimeter neben das Tor von Michael Frech. In den letzten 15 Minuten verlor das Spiel zusehends an Tempo. Die FTE hatte kurz vor Schluss noch eine gute Gelegenheit, doch der Ball strich am Tor vorbei. Abpfiff und Verlängerung.

In der Verlängerung mühte sich Holstein mit viel Einsatz, aber die Gutzeit-Elf belohnte sich zunächst nicht, und Ex-Storch Preuß machte es weiterhin Spaß seinen früheren Verein mit tollen Paraden zu ärgern. Als sich jeder der 700 Zuschauer schon mit der „Krake“ Preuß und einem bevorstehenden Elfmeterschießen abgefunden hatten, die Erlösung aus Sicht der KSV: Ein gut getimte Flanke von Jaroslaw Lindner nahm Karsten Fischer prima an und schoss aus kurzer Distanz zum 1:0 unhaltbar für Henrik Preuß ein. Nach dem Führungstor war die FTE stehend k.o. und gab sich geschlagen. Finale!

Der sportliche Leiter Andreas Bornemann zeigte sich nach dem Erfolg erleichtert: „Nach früheren Misserfolgen in Partien solchen Charakters, sind wir natürlich sehr froh unser Ziel – das Finale – erreicht zu haben, auch wenn dazu 120 Minuten nötig waren. Die Bedingungen hier in Büdelsdorf waren alles andere als optimal: Ein sehr unebener Platz, das weite Rund mit Tartanbahn ohne Balljungen, wo es immer eine Minute dauerte bis der Ball wieder da war und ein Gegner, der sich mit zehn Mann um den eigenen Sechzehner postierte, machten es uns nicht leicht ein druckvolles Spiel aufzuziehen. Entscheidend war, dass die Jungs am Ende nicht die Geduld verloren und bis zum Ende mit Glauben an das Tor weitergespielt haben.“ Auch Trainer Thorsten Gutzeit äußerte sich zufrieden: „Mit dem 1:0-Erfolg haben wir eines unserer Saisonziele, den Finaleinzug des SHFV-Pokals, erreicht. Wir haben erneut kein Gegentor erhalten und können jetzt voller Selbstvertrauen zu Hause gegen Magdeburg aufspielen.“ Am kommenden Sonntag empfangen die Störche in einem Nachholspiel den 1.FC Magdeburg im Holstein-Stadion. Anpfiff ist um 13.30 Uhr.

KSV Holstein:Frech – Schulz, Steil, Jürgensen,
Poggenberg – Sachs (ab 70. Schüßler), Müller, Fischer, Meyer (ab 87. Lindner) – Sykora, Heider (ab 120. Petersen).

Tor: 0:1 Fischer (115.)

Zuschauer: 700



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