Hamburger SV II – Holstein Woman 2:0 (0:0)

Eine Stunde lang Spitzenreiter Paroli geboten

Beim Tabellenführer Hamburger SV II waren die Frauen von Holstein Kiel knapp eine Stunde lang ein ebenbürtiger Gegner! Der 0:1-Rückstand durch einen Konter brachte schließlich die Mannschaft von Cheftrainer Guido Gehrke völlig aus dem Tritt. Die Elf von Claudia von Lanken nutzte anschließend ihre spielerische Überlegenheit und stärkere Offensive zum verdienten Erfolg aus. Da auch im konditionellen Bereich die Gäste aus Kiel nach 60 Minuten stark nachliessen, war eine an diesem Tag mögliche Überraschung ad acta gelegt.

Die Prämissen für einen unerwarteten (Punkt)Erfolg besorgte sich Holstein mit engagiertem Kampf im ersten Abschnitt selbst. In einer völlig ausgeglichenen Partie prägten packende und hart geführte Zweikämpfe das Geschehen. Doch wie schon in der vergangenen Woche gegen Bremen und anderen Spielen zuvor sollte die Offensivschwäche den Kielerinnen einen Erfolg verweigern. Insgesamt drei Chancen waren zu mager. Nach zwei Minuten scheiterte Kranz mit einem Schuss aus 18 Metern, den Keeperin Weber gerade noch zur Ecke klären konnte, an der Führung. In der 49. Minute konnte Pank einen schwer zu spielenden Kopfball nicht richtig platzieren. Ein Volleyabnahme von Güldenzoph – wobei das gestreckte Bein einer HSV-Spielerin mit Kontakt auch als Elfmeter hätte ausgelegt werden können – landete vor dem 0:2 am Aussennetz. Bei anderen Bemühungen im Spiel nach vorne zeigten sich die Kielerinnen zu ungefährlich. Da zudem oft spätestens mit dem zweiten Pass der Ball beim Gegner landete, verpuffte beherzter und engagierter Kampf der „Holstein Woman“ in der HSV-Hälfte.

Beim Spitzenreiter HSV blitzte Gefahr vor allem durch die schnelle Stürmerin Patzke auf. Wie beim 1:0, als die Kielerinnen vor dem HSV-Strafraum unnötig einen Ballverlust produzierten und Hamburgs Nummer 5 auf und davon flitzte. Frei vor Torhüterin Ravn mit einem platzierten Schuss aus zehn Metern traf Patzke zum 12. Saisongoal. Damit baute die ehemalige Kielerin ihre Position eins in der ewigen Torjäger-Liste der 2. Frauen-Bundesliga mit nun 74 Toren weiter aus. Auch dem 0:2 gingen bei den Holsteinerinnen einige vermeidbare Fehler voraus. Nutznießer war Schubert, die nach einem weiten Flachpass von der linken Seite im Zentrum aus zehn Metern den Ball an Ravn vor schob.

Der Sieg des HSV war somit bei weiteren Chancen verdient. Bei Holstein Kiel reicht der grossartige Einsatz nicht aus, da man diese gsammelten Pluspunkte nicht in Verwertbares ummünzen kann. Das Angriffsspiel lahmt an allen Ecken und Enden. Die Rückkehr von zwei der vielen Rekonvaleszentinnen mit den Offensivkräften Krause und Pank auf den grünen Rasen behob kurzfristig nicht dieses Manko.

Hamburger
SV II:
Jennifer Weber – Nina Brüggemann, Denise Lehmann, Anna Hepfner, Nadine
Mölter – Desiree Steinike (89. Louisa Nöhr), Johanna Borkowski, Carina
Wolfgramm, Maja Schubert – Kathrin Patzke (89. Melanie Nilsson), Anika Höß (64.
Vera Homp)

Holstein
Kiel:
Eva Ravn – Jeska Danielsen, Svenja Bödeker, Stephanie Güldenzoph,
Christin Vogt – Rachel Pashley – Kati Krohn (66. Carolin Schuhmann (82. Tessa
Schildt)), Christina Krause (46. Justine Pank), Marialiiza Kranz, Joy Grube – Tina Hild

Schiedsrichter:
Lena Dittmann (Stadthagen)

Zuschauer:
50

Gelbe
Karten:
Höß – keine

Tore:
1:0 Patzke (55.), 2:0 Schubert (83.)

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