Heikendorfer SV – Holstein U23 2:2 (2:2)

Schleswig-Holstein-Liga

Abpfiff und Riesenjubel im Lager des gastgebenden Heikendorfer SV. Der Punktgewinn gegen den Topfavoriten der Liga war für die Platzherren ein gefühlter Sieg. Enttäuschte Gesichter hingegen bei der KSV Holstein. Trotz drückender Überlegenheit im zweiten Durchgang reichte es eine Woche nach der Niederlage gegen Eider Büdelsdorf wieder nicht zu einem Sieg. „Wir waren heute nicht in der Lage, so ein Spiel zu drehen“, resümierte Holsteins Trainer Torsten Fröhling nach den spannenden 90 Minuten. Dabei legte sein Team zu Beginn der Partie los wie die Feuerwehr. Schon nach 100 Sekunden zappelte der Ball im Netz, nachdem Patrick Nagel per Flachschuss getroffen hatte. Die HSV-Abwehr hatte weitere Brände im eigenen Strafraum zu löschen. Nach fünf Minuten traf Kastner nur den Pfosten, und auch Sturmpartner Webessie hat zu Beginn zahlreiche gute Möglichkeiten. Quasi aus dem Nichts der Ausgleich, als Dominik Kahl (19.) einen Linksschuss unhaltbar versenken konnte. Es kam noch schlimmer für die Gäste. Ein feiner Konter über Lapatzki wurde durch Manuel Schwenn (30.) clever ausgenutzt, plötzlich führte Heikendorf, die heimischen Fans staunten und jubelten gleichzeitig. Doch nur vier Minuten später flog ein Freistoß von der Außenlinie von Lukas Henke an Freund und Feind vorbei ins HSV-Tor. Beim Halbzeitpfiff zufriedene Gesichter auf den Rängen, die über 270 Zuschauer hatten einen sehr munteren, unterhaltsamen und abwechslungsreichen ersten Durchgang gesehen.

Die junge Holstein-Mannschaft kam mit viel Mumm und Elan aus der Kabine. Das Team übte klare Dominanz aus, echte Tormöglichkeiten blieben dabei aber die Ausnahme. Immer weder angetrieben vom überragenden Patrick Nagel verzettelten sich die jungen Offensivspieler in der gegnerischen Hälfte. Zweimal rettet HSV-Keeper Thomas Bohrmann gegen Webessie, ehe der Abpfiff die kampfstarken HSV-Spieler mit dem einen Zähler belohnte. „Heute haben sich alle meine Spieler die Note eins verdient“, jubelte ein ebenfalls energiegeladener Heimtrainer Mikki Mladenovic. „Holstein hat hier durch Schnelligkeit überzeugt, aber meine Mannschaft hat eine super kämpferische Leistung geboten“, war Mladenovic ob des Punktgewinns sichtlich stolz. „Heikendorf war heute ein aggressiver Gegner und wir waren heute hinten zu lässig“, urteilte Torsten Fröhling, der mit Hasse, Jürgensen und Brückner immerhin drei Ligaspieler in seinem Kader hatte. „Hut ab vor Heikendorf, die haben heute richtig Gas gegeben“, verteilte Fröhling nach dem Schlusspfiff artig Komplimente. Weit weniger werden dem Coach die uneffektiven und zu umständlichen Angriffsaktionen seines Teams gefallen haben. Mit dem Remis haben die Jungstörche an dem Novembernachmitag Selbstvertrauen und die Tabellenspitze verloren.

Heikendorfer SV: Bohrmann – Petersen, Schramm, Hoerhold, Schindler (58. Braasch) – Wemmer (71. Borreck), Jaensch, Lapatzki, Veselinovic (90 Todic) – Schwenn, Kahl

Holstein Kiel II: Dittmann – Henke, Hasse (79. Balcer), Rohwer, Hummel – Brückner, Jürgensen, Nagel, Ziehmer (75. Bruhn) – Kastner (62. Gertz), Webessie

Tore: 0:1 Nagel (2.), 1:1 Kahl (19.), 2:1 Schwenn (30.), 2:2 Henke (37.)

Schiedsrichter: Bollmann (Altenholz)

Zuschauer: 274

Foto: Björn Kastner schüttelt Lapatzki ab.

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