HFC pustet Kieler Adventskranz aus

Holstein Kiel – Hallescher FC 0:4 (0:2)

Es sollte der Sprung in die obere Tabellenhälfte rechtzeitig zur Winterpause werden. Doch Holstein Kiel kassierte gegen den Halleschen FC mit 0:4 einen bitteren Jahresausklang. Vor 5.424 Zuschauern nutzten die Gäste ihre Gelegenheiten bereits in Hälfte eins durch Selim Aydemir (33.) und Osayamen Osawe (42.) gnadenlos aus. Marco Engelhardt (62.) und Sören Bertram (71.) pusteten nach dem Seitenwechsel auch die letzten beiden Kerzen auf dem Kieler Adventskranz aus.

Mit Maik Kegel und Fabian Schnellhardt kehrten zwei zuletzt verletzte Akteure ins erste Glied zurück. Zudem stand Manuel Schäffler zum Anpfiff auf dem Rasen. Marc Heider, Steven Lewerenz und Denis-Danso Weidlich hofften auf einen Einsatz von der Bank.

Der Hallesche FC bekam in den ersten Minuten von den Gastgebern eine Sturmfrisur verpasst. Die Kieler eröffneten mit hohem Tempo und besten Möglichkeiten. HFC-Schlussmann Fabian Bredlow stand bei einem 10-Meter-Ball von Tim Siedschlag goldrichtig, Fabian Schnellhardts Folgeversuch aus noch kürzerer Distanz lenkte Marco Engelhardt gerade noch zur Ecke (6.). Rafael Czichos köpfte eine Freistoßflanke von Maik Kegel über das Gehäuse (14.). Manuel Schäfflers Tor fiel aus Abseitsposition (16.). Die 40 mitgereisten Hallenser mussten sich eine halbe Stunde gedulden, bis Niklas Jakusch den ersten HFC-Schuss von Sören Bertram sicher festhielt. Doch dann ließ der frühere KSV-Juniorenspieler Selim Aydemir Jakusch aus 17 Metern keine Chance und vollstreckte zur Gästeführung (33.). Und es kam noch dicker: Nach einem Stellungsfehler in der Defensive spazierte Osayamen Osawe alleine aufs Kieler Tor und platzierte das Leder zum 0:2-Pausenstand ins Eck (42.).

Die Halbzeitstatistik sprach mit Ausnahme des Spielstandes von 0:2 für Kiel. 4:2 Ecken und 9:3 Torschüsse, doch auch in Durchgang zwei machte der HFC gnadenlos weiter. Die dritte Ecke brachte Osawe im zweiten Anlauf vors Kieler Tor, wo Marco Engelhardt mutterseelenallein zum dritten Mal einschenkte (62.). Sören Bertram tunnelte Niklas Jakusch zum 0:4 (71.). Die Hallenser Chancenauswertung blieb nicht bei 100 Prozent, weil Jakusch ein 17-Meter-Pfund von Aydemir parierte (81.) und Patrick Herrmann auf der Linie klärte (86.). Bei Holstein stand in der Effiizienzstatistik am Ende die Null, auch weil der eingewechselte Marc Heider aus spitzem Winkel nur die Standfestigkeit des Pfostens prüfte (82.). Die KSV beendete damit vorerst die Saison 2015/16, wie sie diese begonnen hatte: mit einer 0:4-Heimpleite.

Stimmen nach dem Spiel

Rafael Czichos: „Wir haben richtig gut angefangen und hatten gute Chancen, die wir machen müssen. Nach hinten war es dann viel zu einfach, wie wir die Gegentore gefangen haben. Wir dürfen im letzten Spiel des Jahres in der Defensive nicht so zerfallen.“

Marlon Krause: „Jeder von uns ist mit einer guten Einstellung ins Spiel gegangen. Wir haben 30 Minuten lang ein gutes Spiel gemacht, gehen dann unglücklich in Rückstand und über das weitere Spiel müssen wir hier nicht sprechen, das werden wir intern analysieren.“

Geschäftsführer Wolfgang Schwenke: „Wenn du bei besten Einschussmöglichkeiten kein Tor machst, wirst du bestraft. Wir müssen nach 10 Minuten 2:0 führen. Dann läuft das Spiel ganz anders. Halle hat es uns dann vorgemacht, wie man einfach spielt und Tore macht.“

Präsident Roland Reime: „Das 0:4 ist schon bitter. Wir haben uns Chancen erspielt, machen aber die Tore nicht und haben auch häufig zu langsam gespielt. Die Mannschaft hat mehr drauf. Die Hallenser sind schnell und haben heute die Tore gemacht.“

HFC-Trainer Stefan Böger: „Wenn man kurz vor Weihnachten das letzte Spiel in einem Kalenderjahr hat, darf man nicht davon ausgehen, dass es spielerisch ein Highlight wird. Wir wollten uns nochmal als geschlossene Einheit präsentieren, das ist gelungen. Wir haben ordentlichen Fußball gespielt. In den ersten 20 Minuten Glück hatten wir Glück und haben dann die Nadelstiche gesetzt. Dass wir vorne Qualität haben, das weiß man. Dass es zum Abschluss so läuft, das kann man sich nur wünschen. Wir gehen gestärkt in die Winterpause.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Die Mannschaft hat eine sehr gute erste halbe Stunde gespielt. Es kann etwas gelöst werden, wenn du den Ball über die Linie drückst. Nach dem Gegentreffer haben wir es dann zu kompliziert gespielt, dennoch hatten wir weitere Chancen. Dann hat die Hallenser Schnelligkeit und Effizienz zugeschlagen, so ist es zu dieser bitteren Pille gekommen. Das ist der Ausklang eines emotionalen Jahres, von dem wir uns nun erst mal erholen.“

Holstein Kiel: Jakusch – Herrmann, Hartmann, Czichos, Kohlmann – Siedschlag, Nyarko, Kegel, Guder (46. Lewerenz)– Schnellhardt (73. Sané), Schäffler (73. Heider). Trainer: Neitzel
Hallescher FC: Bredlow – Rau, Kleineheismann, Engelhardt, Baude – Banovic (74. Barnofsky), Jansen (60. Kruse) – Aydemir, Bertram (79. Ziegenbein), Brügmann – Osawe. Trainer: Böger
Schiedsrichter: Badstübner (Windsbach)
Tore: 0:1 Aydemir (33.), 0:2 Osawe (42.), 0:3 Engelhardt (62.), 0:4 Bertram (72.)
Zuschauer: 5.424

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