Holstein-Aus nach starkem Auftritt

Holstein Kiel – VfB Stuttgart 1:2 (1:1)

Vor ausverkauftem Haus haben die Kieler Störche gegen den VfB Stuttgart eine bärenstarke Leistung gezeigt und sind dennoch knapp ausgeschieden. Zwar brachte Czichos die KSV in Hälfte eins in Führung (37.), doch Tore von Didavi (41.) und Ginczek (60.) bescherten dem VfB anschließend den Einzug in die nächste Runde.

Von Beginn an war nicht zu erkennen, dass hier ein Drittligist gegen einen Erstligisten antritt – im Gegenteil: Holstein drehte auf und hatte mehr vom Spiel. Die Stuttgarter Defensive hatte alle Hände voll zu tun, um die Kieler vom eigenen Tor fernzuhalten. Wenn die Schwaben einmal den Vorwärtsgang einlegten, stand der Kieler Defensivverbund sicher. Die erste richtig gute Gelegenheit hatten dennoch die Gäste: Didavi hielt aus 16 Metern mit der Pike drauf, fand aber seinen Meister im starken Niklas Jakusch im Kieler Tor. Danach war die KSV an der Reihe: Herrmann bediente Heider mustergültig mit einer Flanke von der rechten Seite, doch den Kopfball des Kieler Angreifers bekam VfB-Torhüter Tyton mit einer blitzschnellen Reaktion zu fassen. Beim nächsten Versuch musste der Schlussmann der Stuttgarter dann aber hinter sich greifen. Außenverteidiger Czichos zog von der linken Seite im Strafraum ab, Tyton war zwar noch dran, konnte aber den Rückstand nicht verhindern (37.). Doch die Störche-Führung hatte nicht lange Bestand. Nur wenige Minuten später stand Didavi plötzlich frei vor Torhüter Jakusch und lupfte den Ball ins Netz (41.). Beim Stand von 1:1 ging es in die Kabinen.

In der zweiten Hälfte hatten die Stuttgarter die erste nennenswerte Torgelegenheit. Didavi legte sich den Ball zurecht und hielt drauf, doch Jakusch konnte die Kugel noch wegfausten (52.). Kurze Zeit später wurde dann aber Ginczek freigespielt und haute den Ball staubtrocken zur VfB-Führung in die Maschen (60.). Im Anschluss versuchten die Störche alles, um zurückzukommen. Wahl köpfte nach einer Ecke knapp über das Tor (68.). Heider scheiterte mit einem Kopfball an Tyton nach einer Freistoßvorlage von Schnellhardt (76.). In der Nachspielzeit hatte Czichos dann noch einmal den Ausgleich auf dem Kopf. Nach einer Freistoßflanke von Siedschlag kam er frei an den Ball, setzte diesen aber Zentimeter neben das Tor.

Stimmen nach dem Spiel

VfB-Trainer Alexander Zorniger: „Wir hatten ein glückliches Ende für uns, Gott sei Dank. Mit der hohen Zweikampfintensität, haben wir uns am Anfang schwer getan. Nach dem 1:0 sind wir dann wach geworden. In der zweiten Halbzeit sind wir weniger unter Druck geraten. Insgesamt bin ich mit dem Auftritt der Jungs gegen einen guten Gegner, der uns weh getan hat, zufrieden.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „So eine Choreo wie heute habe ich selten gesehen, das war richtig, richtig toll. Für uns ist es unter dem Strich eine Niederlage, aber wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. In der zweiten Hälfte haben wir etwas zu viel zugelassen und die Chance am Ende nicht genutzt. Auf dem Papier haben wir verloren, wir dürfen das in den Köpfen aber nicht als Niederlage mitnehmen.“

Marlon Krause: „Es war eine überragende Mannschaftsleistung. Jeder hat sein Pensum abgerufen und 110 Prozent gegeben. Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat.“

Rafael Czichos: „Wir sind natürlich enttäuscht. Wir haben ein sehr engagiertes Spiel gemacht und den Stuttgartern Paroli geboten. Es ist schade, dass wir am Ende verloren haben, obwohl wir noch die Chance zum Ausgleich hatten. Ich glaube, man hat heute gesehen, zu was wir in der Lage sind.“

Ralf Heskamp: „Wir haben ein richtig, richtig gutes Spiel gemacht. Leider wurde die Mannschaft nicht belohnt. Wir waren mit Sicherheit nicht die schlechtere Mannschaft.“

Holstein Kiel: Jakusch – Herrmann, Wahl, Krause, Czichos – Siedschlag, Weidlich, Kegel (72. Schäffler), Lewerenz (79. Sané) – Schnellhardt, Heider (87. Wirlmann). Trainer: Neitzel
VfB Stuttgart: Tyton – Klein, Baumgartl, Hlousek, Insua – Didavi (81. Rupp), Gruezo, Gentner, Kostic (87. Schwaab) – Werner (67. Kliment), Ginczek. Trainer: Zorniger
Schiedsrichter: Winkmann (Kerken)
Tore: 1:0 Czichos (37.), 1:1 Didavi (41.), 1:2 Ginczek (60.)
Zuschauer: 9916

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