Holstein II – W. Bremen II 2:1 (1:0)

Aufstiegsrunde Frauen-Regionalliga Nord

Die zweite Frauenmannschaft von Holstein Kiel hat den Sprung von der Schleswig-Holstein-Liga in die Regionalliga Nord geschafft! Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft von Dieter Menke-König, die auch ihr zweites Gruppenspiel mit 2:1 gegen Werder Bremen II gewann und somit vor dem dritten Spieltag zwischen Werder und dem TSV Niendorf am kommenden Sonntag als Gruppenerster direkt aufgestiegen ist.

Im zweiten Relegationsspiel zum Aufstieg in die Regionalliga gewann Holstein sehr glücklich mit 2:1 durch ein Tor in der 88. Minute durch die kurz zuvor eingewechselte Tina Hild. Der Jubel kannte nach dem Last-Minute-Tor und dem kurz darauf erfolgtem Schlusspfiff keine Grenzen. Unglaublich, die Holstein Woman II steigen in die Regionalliga-Nord auf!

Lange Zeit hatte es aber gar nicht danach ausgesehen, dass Kiel bereits an diesem Pfingstmontag den vorzeitigen Aufstieg perfekt machen sollte: Nur in den ersten Hälfe zeigte die Mannschaft von Dieter Menke-König dem Gegner aus Bremen vor den zahlreichen Zuschauern, warum die Meisterschaft in der Schleswig-Holstein-Liga errungen wurde.

Die Heimelf hatte sich fest vorgenommen, das Spiel mit gleicher Einstellung und Konzentration anzugehen, wie eine Woche zuvor beim grandiosen 5:2-Sieg beim Niendorfer TSV. Doch diese Euphorie hielt nur bis zum Führungstreffer durch Sandra Bannas in der 23. Minute. Die KSV begann gewohnt druckvoll und versuchte Werder durch permanentes Offensivspiel, Pressing und Raumverengung zur Balleroberung bzw. Auffächerung bei Ballbesitz in deren Hälfte einzuschnüren. Das gelang über weite Strecken der 1. Hälfte sehr gut. Sicheres und schnelles Aufbauspiel aus der Viererkette über die Sechser unter Einbeziehung der schnellen Aussen führte zu vielen Torraumszenen. Die Doppel-Viererkette der Grün-Weißen verhinderte aber vielbeinig unter Hinzunahme aller Körperteile klare Einschussmöglichkeiten. Allerdings war Holstein an diesem Tage – bei hochsommerlichen Temperaturen – nicht in der Lage, das Tempo konstant hoch zu halten. Der Gegner, anfangs verunsichert und nur darauf bedacht, ein Gegentor zu vermeiden, störte den gegnerischen Rhythmus durch konsequente und resolute Abwehraktionen sowie lange Bälle auf die einzige Spitze, auch wenn diese gar nicht in Position gelaufen war.

Somit war das Störche-Team gezwungen, häufig weite Wege zurück zu machen und mit dem Spielaufbau von Neuem zu beginnen. Werder Bremen versuchte durch diese Taktik die Schleswig-Holsteinerinnen müde zu spielen und hoffte auf Konzentrationsschwächen. Diese sollten in Hälfte zwei auch nicht auf sich warten… .

Kurz nach Wiederbeginn hatte Bannas den 2:0 Führungstreffer auf dem Kopf. Doch ihr platzierter Kopfball wurde von der sehr guten Bremer Torfrau pariert. Das Spiel verflachte danach zusehends. Konzentrationsschwächen im Aufbau- und Paßspiel der Nordlichter hielten Bremen in der Partie und machten diese mutig, nun ihrerseits Angriffe in Richtung des Gehäuses von Borreck zu spielen. Holstein Kiel kam kaum noch in die Zweikämpfe, weil der Gegner nach wie vor lange Bälle in die Spitze spielte, nun aber forsch mit Unterstützung ihres aufrückenden Mittelfeldes.Die Elf von Menke-König kontrollierte zwar weiterhin Ball und Gegner, aber es blieb bei der unerklärlich hohen Fehlerquote. Es kam dann, wie es kommen mußte. In der 65. Minute spielten die Blau-Weißen beim Versuch des Spielaufbaus den Ball in den Fuss einer Bremer Stürmerin. Diese nahm das Geschenk 20 Meter vor dem Tor von Borreck an und versuchte sich durch Perez-Traulsen und Nefen hindurchzuspielen. Letztere stoppte ihren Weg direkt an der 16-Meter-Markierung durch ein Foulspiel. Der fällige Freistoss wurde gefühlvoll direkt über die Mauer hinweg ins lange Eck gezirkelt. Dieses glückliche Remis versuchte nun Bremen über die Zeit zu retten, was ihnen bis zur 88. Minute auch gelang … . Der Rest ist Geschichte.

Trainer Dieter Menke-Königfreute sich: „Ich bin sehr stolz auf dieses Team! Die Mädelz zeigten eindringlich über die gesamte Saison und gerade in den Aufstiegsspielen, dass sie in den entscheidenden Momente den absoluten Willen zum Erfolg mit Leidenschaft, Einsatz- und Spielfreude abrufen konnten.“

Fazit: Trotz eindeutiger und anerkannter Überlegenheit merkte man dem Team doch die Strapazen der langen Saison an und diese forderte nun ihren Tribut. Die Zweitvertretung des Bundesliga-Teams wollte natürlich auch vor den zahlreichen Zuschauern mit attraktivem und spannendem Spiel Werbung für den Frauenfussball in Kiel und Schleswig-Holstein betreiben. Das ist am Montag nicht durchgängig gelungen. Aber insgesamt ist das beste Team direkt in die Regionalliga Nord aufgestiegen.

Holstein Kiel II: Borreck – Fuhrmann, Perez-Traulsen, Nefen, Schild – Eckhoff (70. Roeder), Thomsen – Puerwitz, Krohn (85. Hild), Stelck (46. Staade) – Bannas

Tore: 1:0 Bannas (23.), 1:1 (65.), 2:1 Hild (88.)

Bild: „Krönung“ einer guten Saison der zweiten Mannschaft.

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