Holstein Kiel – Chemnitzer FC 3:2 (0:1)

Patrick Würll Matchwinner im Holstein-Stadion

Neubarth-Elf mit kampfstarker 2. Halbzeit

Holstein bleibt in der Fußball-Regionalliga Nord weiter auf Kurs. Doch gegen den Chemnitzer FC mussten die 2170 Zuschauer im Kieler Holstein-Stadion lange zittern, ehe „Joker“ Patrick Würll nach zweimaligem Rückstand kurz vor dem Abpfiff für den letztlich hochverdienten Heimsieg der Störche sorgte. Holstein rangiert damit auf dem 5. Tabellenplatz, punktgleich mit den davor platzierten Teams aus Essen und St. Pauli.

Holstein trat gegen Chemnitz ohne die Leistungsträger Sven Boy (weiterhin verletzt), Andre Breitenreiter (Einschulung seiner Tochter) sowie Stammtorhüter Simon Henzler (Rückenbeschwerden) an und zeigte sich im ersten Durchgang verunsichert und gehemmt. Aber auch die stark ersatzgeschwächten Gäste kamen nur selten zu ihrem Spiel. Aber die Anfangsphase gehörte den Gästen aus Sachsen. Bereits nach einer Minute das böse Erwachen für die Neubarth-Elf. Per 30-m-Freistoß setzte der Chemnitzer Thorsten Görke das Leder ins rechte untere Eck des an diesem Tag von Henrik Preuß nur selten souverän gehüteten Holstein-Tores. Die „Störche“ brachten in den ersten 45 Minuten kaum etwas Konstruktives zu Stande. Verdientermaßen quittierten die Zuschauer den Auftritt ihrer Elf zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonzert. Ein Weckruf für die Neubarth-Elf?

Nach dem Wechsel blieben die wenig überzeugenden Alexej Spasskov und Stefan Kühne in der Kabine, mit Thomas Piorunek und Torben Tutas sollte die Offensive gestärkt werden. Und Holstein kam mit frischem Wind zurück. Endlich stimmten Ordnung, Einsatz, Wille und Entschlossenheit bei den „Störchen“. Scheiterten Michael Molata (53.) und Ryan Coiner per Kopf (54.) noch knapp, so sorgte Verteidiger Jan Sandmann (54.) mit einem halbhohen 20-m-Hammer ins linke Eck für Kieler Glücksgefühle. Holstein machte weiter Druck, wollte den Erfolg erzwingen. Doch wieder machten sich die Kieler das Leben selber schwer. Kollektive Verwirrung in der Holstein-Deckung machten es Kenny Schmidt fünf Minuten später leicht, unbedrängt per Kopf die erneute Führung der „Himmelblauen“ herzustellen. Doch Holstein ließ sich nicht beirren, berannte den Strafraum der Gäste und suchte immer wieder seine Chance. Eine gelb-rote Karte gegen den Chemnitzer Tobias Becker (78.) ließ Holsteins Überlegenheit noch deutlicher werden. Zwar hielt die CFC-Abwehr den wütenden Angriffen der „Störche“ über weite Strecken des Spiels wacker stand, aber gegen das „26-m-Geschoss“ von Björn Lindemann in der 78. Minute war dann wirklich kein Kraut mehr gewachsen.

Inzwischen mit vier Offensivkräften (Dobry, Coiner, Würll, Piorunek) agierend, suchte Holstein die Entscheidung. Coiner scheiterte siebend Minuten vor dem Ende nur knapp und auch Lindemanns neuerlicher Distanzschuss fand nicht den Weg ins Tor. Es blieb dem in den letzten Wochen so unglücklich agierenden „Joker“ Patrick Würll vorbehalten, die so wichtigen drei Punkte unter Dach und Fach zu bringen. Einen Steilpass von Michael Niedrig im Strafraum annehmend, ließ Würll CFC-Keeper Süßner aus zehn Metern nicht den Hauch einer Chance und setzte das Leder platziert in die rechte Ecke. Riesenjubel im Holstein-Stadion und große Zufriedenheit nach dem Abpfiff bei Trainer Frank Neubarth: „Das ist einer der schönsten Monente für mich in Kiel, denn wir hatten heute erhebliche Widerstände zu bekämpfen. Mein Team ist immer wieder zurückgekommen. Der Erfolg ist vielleicht am Ende glücklich, aber allemal hochverdient!“

Holstein Kiel – Chemnitzer FC 3:2 (0:1)

Kiel: H. Preuß – Spasskov (46. Piorunek), Sandmann, Molata, Rohwer – Grieneisen (65. Würll), Niedrig, Kühne (46. Tutas), B. Lindemann – Coiner, Dobry – Trainer: Neubarth

Chemnitz: Süßner – Göhlert, Stark, Ensrud, Becker – Görke, St. Schumann, Kunert, Homola – Salonen (56. K. Schmidt), F. Mayer (86. Okeke) – Trainer: Demuth

Tore: 0:1 Görke (1.), 1:1 Sandmann (54.), 1:2 K. Schmidt (59.), 2:2 Lindemann (78.), 3:2 Würll (88.)

Schiedsrichter: Joerend (Lübbecke)

Zuschauer: 2170

Gelb-Rote Karten: Becker (78.)

Gelbe Karten: B. Lindemann – Ensrud, Homola

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