Holstein Kiel – FC Bayern München 2:2 (1:0)

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Die 90. Minute brachte die große Ernüchterung. Nach aufopferungsvollem Kampf mussten sich die Kieler Störche gegen den FC Bayern München II am Ende mit einem 2:2-Unentschieden begnügen. Den späten Ausgleich erzielte Nazif Hajdarovic für die Gäste.

Bayern spielte nach zwei Heimspiel-Siegen in Folge vor der stimmungsvollen Kulisse nervös, unkonzentriert und ungewohnt fahrlässig. Holstein warf von Beginn an alles nach vorn, die Torchancen der Kieler häuften sich. Marc Heider aus 12 Metern halblinker Position (10.) und erneut Heider frei vor Bayern-Keeper Thomas Kraft (38.) verpassten die Führung. Diese besorgte drei Minuten vor der Halbzeitpause der Kongolese Francky Sembolo per Kopf. Eine Minute später drückte Cannizzaro das Leder über die Latte der Gäste.

Die kalte Dusche für die KSV dann nach dem Wiederanpfiff. Ein verunglückter Kopfball von Christopher Lamprecht landete im Tor von Michael Frech (57.). Doch Holstein gab sich zu keinem Zeitpunkt auf. Immer wieder brachten Siedschlag-Freistöße Gefahr vor das Tor der Bayern. Die Erlösung dann in der 83. Minute. Nach einer tollen Einzelleistung von Fiete Sykora traf Joker Tim Wulff aus kurzer Distanz zur neuerlichen Führung. Doch dann kam die ominöse 90. Minute…

Bayern-Trainer Mehmet Scholl meinte nach dem Spiel: „Nur eine Mannschaft hat heute Fußball gespielt, das war Kiel. Die andere war bei einer anderen Sportart. Wir haben Chancen im Minutentakt zugelassen, waren nicht präsent und lagen verdient zurück. Ein Geschenk bringt uns zurück ins Spiel. Auch das 2:1 für Kiel war völlig verdient. Doch eine tolle Einzelleistung von Alaba leitete den glücklichen Ausgleich für uns ein. Vor dieser tollen Kulisse haben wir sehr gewackelt. Mit dem Ergebnis kann ich sehr gut leben, nicht mit der Leistung meiner Elf.“

Der enttäuschte KSV-Coach Wück trauerte den verschenkten Zählern hinterher: „Mein Team hat alles in die Waagschale geworfen. Wir haben Bayern das erste Tor geschenkt und der Ausgleich war eine Aneinanderreihung von Fehlern. Wir sind unheimlich enttäuscht. Wir haben es uns selbst zuzuschreiben. Wir brauchen zu viele Chancen für Tore. Für Francky und Tim freut es mich sehr, dass sie getroffen haben. Umso bitterer, dass wir die drei Punkte nicht behalten konnten. Mit Recht muss man heute den Schiedsrichter kritisieren. Ein Elfmeter für uns wurde nicht gegeben, eine Tätlichkeit gegen Michael Frech wurde übersehen. Aber wir haben uns selber zuzuschreiben, dass wir den Sieg nicht ins Ziel bringen konnten.“

Holstein: Frech – Schulz, Rohwer, Schyrba, Jürgensen (20. Siedschlag) – Müller – Lamprecht, Sykora, Heider (74. Wulff) – Sembolo, Cannizzaro (84. Nouri)

Bayern München II: Kraft – Rieß, Haas, Schütz, Kopplin – Knasmüller (84. Hajdarovic), Schwarz, Ekici, Alaba – Sene, Yilmaz

Tore: 1:0 Sembolo (42.), 1:1 Lamprecht (56., Eigentor), 2:1 Wulff (83.), 2:2 Hajdarovic (90.)

Schiedsrichter: Gorniak (Bremen)

Zuschauer: 4754

Foto: Sembolo bejubelt seinen Führungstreffer.

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