Holstein Kiel – SG Wattenscheid 09 2:2 (0:1)

Würll hatte Sieg auf dem Fuß –

Rote Karte für Michael Niedrig

Unangenehme Punktverluste für die KSV Holstein in der Fußball-Regionalliga Nord. Auch wenn die Neubarth-Elf beim 2:2 (0:1) gegen die SG Wattenscheid 09 nach einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand Moral bewies und durch die beiden Treffer von Michael Molata (61.) und Jan Sandmann (65.) noch einen wichtigen Zähler sicherte, war in der Partie gegen den ehemaligen Bundesligisten mehr drin.

Wattenscheid-Coach Georg Kreß hatte mit Lars Toborg in Kiel nur eine Spitze aufgeboten. Die Gastgeber nahmen sofort das Heft in der Hand und hatten bereits in der 8. Minute die Führung auf dem Fuß. Doch Markus Katriniok lenkte einen Rietpietsch-Schuss aus zehn Metern halbrechter Position noch gegen den Pfosten (8.). Vier Minuten später dann Unruhe im Kieler Strafraum. Lars Toborg spielt das Leder in die Mitte und dort wurde der lauernde Orhan Özkaya von Michael Niedrig umgerempelt. Konnte man den folgenden Elfmeter noch vertreten, so war die rote Karte für Niedrig eine zu harte Entscheidung. Toborg ließ sich die Chance nicht nehmen und erzielte mit seinem 7. Saisontor die Wattenscheider Führung (12.). Die SG zeigte sich durch den Treffer beflügelt und kam besser ins Spiel. In der 29. Minute verhinderte KSV-Keeper Adrian Horn mit einer prächtigen Parade gegen Arthur Matlik das mögliche 0:2. Im ersten Durchgang war es im Holstein-Stadion vor nur 3140 Zuschauern eine zerfahrene Partie ohne große Höhepunkte.

Gleich nach dem Wechsel eine eiskalte Dusche für die „Störche“. Die Kieler Abwehr schien unkonzentriert und Orhan Özkaya traf aus 16 Metern ungehindert zum 0:2. Der Kieler Mike Rietpietsch ging in dieser Szene nicht energisch genug dazwischen. Kurz darauf verweigerte der überforderte Schiedsrichter Bipen den „Störchen“ einen klaren Elfmeter. Der einschussbereite Patrick Würll wurde an der 5-m-Raum-Grenze einfach umgerissen, doch der fällige Pfiff blieb sehr zum Ärger der Kieler aus.

Aber in der 61. Minute war es dann endlich soweit. Nach Ecke Rietpietsch nickte der aufgerückte Michael Molata den Ball per Kopf in die Maschen und läutete damit die Kieler Aufholjagd ein. Zwei Minuten scheiterte der ausgezeichnete Fin Bartels mit seinem Schuss am rechten Innenpfosten des Wattenscheider Gehäuses nur knapp. Der Ausgleich war dann Abwehrrecke Jan Sandmann vorbehalten. Per Kopf bugsierte Sandmann den Ball nach Freistoß Lindemann zum 2:2-Ausgleich ins Tor. 5 starke Minuten genügten der KSV so, um das Spiel zu drehen.

Holstein jetzt weiter am Drücker. Vier Minuten vor dem Ende eine scharfe Hereingabe von Mike Rietpietsch, aber 09-Keeper Joswig rettet gegen den völlig freistehenden Patrick Würll aus drei Metern in Klassemanier. Als sich schon alle mit dem Remis abgefunden hatten, da hatten die Gäste noch einmal eine dicke Chance. Aber der Wattenscheider Anagnostou scheiterte mit seinem Schuss aus 16 Metern am linken Innenpfosten des von Adrian Horn gehüteten KSV-Tores.

„Wir müssen mit dem einen Punkt leben, denn nach den Rückschlägen im ersten Durchgang war es sehr schwer, noch einmal zurück zu kommen!“, zeigte sich Frank Neubarth mit der Moral, dem Einsatz und der Leidenschaft seiner Mannschaft vollauf zufrieden.

Nun kommt es am Dienstag um 19.30 im Kieler Holstein-Stadion zu einem echten Spitzenspiel, denn die KSV empfängt den Tabellenzweiten Carl-Zeiss Jena an der Förde. (nawe)

Holstein Kiel – SG Wattenscheid 09 2:2 (0:1)

Kiel: Horn – Sandmann, Molata, Boy (46. Coiner), Spasskov – Niedrig, Breitenreiter – Bartels (74. Paulus), Rietpietsch, Tutas (46. Tutas) – Würll – Trainer: Neubarth

Wattenscheid: Joswig – Kushev – Matlik, Dragowich (44. Schikora) – Özkaya (88. Rietz), Anagnostou, Matarazzo, Terranova (84. Ohnesorge), Koitka – Toborg, Katriniok – Trainer: Kreß

Tore: 0:1 Toborg (12., FE.), 0:2 Özkaya (47.), 1:2 Molata (61.), 2:2 Sandmann (65.)

Schiedsrichter: Bippen (Haren-Wesuwe)

Zuschauer: 3.140

Rote Karten: Niedrig (11.)

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