Holstein Kiel – SV Henstedt-Rhen 2:0 (1:0)

Kieler Siegesserie hält –

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Kopfschüttelnd verließ Jan Sandmann, der statt des verletzten Sven Boy und seines ebenfalls angeschlagenen Vertreters Holger Hasse die Kapitänsbinde trug, nach dem Halbzeitpfiff den Rasen des Holstein-Stadions. Den Auftritt seiner Mannschaft im ersten Durchgang befand auch der Routinier für wenig erwärmend. Noch weniger gefielen Sandmann allerdings die vereinzelten Unmutsäußerungen von Seiten des Publikums, „an die wir uns wohl in dieser Liga gewöhnen müssen“, so der 29-Jährige. Dass Holstein den Tabellensechzehnten „nicht von der Platte putzen würde“, das wusste Trainer Peter Vollmann schon vor dem Anpfiff des Landesderbys. „Wenn wir in jeder Halbzeit ein Tor schießen, dann ist das völlig in Ordnung“, hatte Vollmann sogar das Endergebnis prognostiziert, ohne dann nach Spielende die Leistung seiner Mannschaft zu sehr loben zu wollen. „Es war das erwartete Geduldsspiel für Mannschaft und Publikum“, zählten für Vollmann am Ende erst einmal nur die drei Zähler auf der Habenseite.

Von Beginn an war es ein zerfahrenes Landesderby ohne große spielerische Linie auf beiden Seiten vor den 3069 Zuschauern im Holstein-Stadion. Klare Torchancen waren Mangelware. Eine der wenigen Möglichkeiten hatte der eifrige Tim Siedschlag nach 34. Minuten, aber nach guter Vorarbeit von Matthias Hummel versagten ihm gegen den Henstedter Torhüter Sven Barth die Nerven und er setzte das Leder neben das Tor. Besser machte es da schon Tim Wulff vier Minuten später. Einen Steilpass von Stefan Vujcic auf Dmitrijus Guscinas nutzte der Litauer gekonnt für eine gezielte Vorarbeit auf den vorgerückten Wulff, der das Leder aus wenigen Metern zur Kieler 1:0-Führung über die Linie drücken konnte. 5 Minuten später verpasste Christian Jürgensen aus 19 Metern im Anschluss an eine Siedschlag-Ecke das mögliche 2:0, aber SV-Keeper Barth reagierte prächtig.

Nach der Pause suchte Holstein die Entscheidung, wollte unbedingt den zweiten Treffer nachlegen. Ein von Guscinas getretener Foulelfmeter – Vujcic war von Benjamin Hermberg unsanft zu Fall gebracht worden – sorgte dann für die Vorentscheidung im Holstein-Stadion. Die beste – und einzige – Chance der Gäste dann in der 60. Spielminute. Erst konnte sich Sven Günther gegen Thorsten Rohwer und Peter Schyrba durchsetzen, setzte das Leder dann aber am Holstein-Tor vorbei. Eine Minute vor dem Ende hätte Zmijak auf 3:0 erhöhen können, doch sein schwacher Schuss wurde leichte Beute des gut aufgelegten Gästekeepers Barth.

Ohne die erfahrenen Hauke Brückner und Holger Hasse fehlten dem Spiel der Störche Ideen und Überraschungsmomente. Dennoch reichte es für die Vollmann-Elf mit einer Durchschnittsleistung zum 5. Sieg im 5. Saisonspiel. „Ich wünsche der KSV Holstein den direkten Durchmarsch“, verabschiedete sich Gästetrainer Jens Martens, der mit der kämpferischen und taktischen Leistung seiner Mannschaft durchaus zufrieden sein durfte, nach der Pressekonferenz von den Kieler Verantwortlichen.

Am kommenden Freitag steht für die Kieler nun der schwere Gang zum Verfolger BV Cloppenburg an. „Dort wird uns sicherlich etwas ganz Anderes erwarten als heute“, gab Vollmann einen ersten Ausblick auf das kommende Spitzenspiel. Doch vorher müssen die Störche erst einmal die Pokalhürde VfR Neumünster (Mo. 20.00 Uhr im Holstein-Stadion) nehmen. (Patrick Nawe)

Holstein Kiel: Henzler – Sandmann, Rohwer, Schyrba – Hummel, Vujcic – Siedschlag (68. Petersen), Jürgensen – Famewo (64. Zmijak), Wulff (82. Holt), Guscinas.

SV Henstedt-Rhen: Barth – Hermberg, Bahr, Adelmann (66. Zaborowski), Danylow – Yavuz, Sosnowski (70. Helms), Homp, Wölk – Yilmaz (79. von Loh), Günther.

Tore: 1:0 Wulff (38.), 2:0 Guscinas (56., FE.)

Schiedsrichter: Hinrichs (Rödemis).

Zuschauer: 3069

Foto: Thorsten Rohwer im Duell mit dem Henstedter Ali Riza Yilmaz.

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