Holstein Kiel – Victoria Gersten 1:2 (0:1)

Holstein Woman steigen in die Regionalliga ab

Die Holstein Woman müssen nach dem 1:2 am vorletzten Spieltag gegen Victoria Gersten aus der 2. Frauen-Bundesliga Nord absteigen. Im Fernduell mit dem BV Cloppenburg, der gegen den FSV Gütersloh mit 2:1 gewann, um den Relegationsplatz zehn haben die Kielerinnen das Nachsehen. Die 7. Niederlage im 12. Spiel bei einem Holstein-Sieg gegen Victoria Gersten in den sechs Spielzeiten in der 2. Frauen-Bundesliga Nord besiegelte die enttäuschende Saison 2010/11.

Die Begegnung gegen die Mannschaft von Maria Reisinger spiegelte dabei die Saisoneckdaten der Holstein Woman wider. Mit 9 bzw. 11 Gegentreffern zu Beginn der 1. und 2. Halbzeit sind die Holstein Woman die Spätstarter auf dem grünen Rasen in der gesamten 2. Frauen-Bundesliga. Mit naiver, braver und mädchenhafter Zweikampfführung behaftet mit vermeidbaren individuellen Fehlern erfreuten die Kielerinnen alle gegnerischen Offensivreihen. Aufgrund der vielen Offensivausfälle – und der damit verbundenen Alternativen – und hohen Fehlerpassquote durfte in den bisherigen 21 Spielen vor dem gegnerischen nicht allzuviel erwartet werden. Beim 0:1 nach einem Einwurf drang Rohling ohne viel Mühe in den Strafraum ein. Mit einem haltbaren flachen Schuss in die linke untere Torecke traf die Gerstener Stürmerin zu ihrem achten Saisontreffer. Bei ihrem neunten Saisongoal – Rohling schob aus zehn Metern zum 2:0 für die Gäste ein – patzte erneut die Holstein-Defensive.Genau wie in der 33. Minute, als Ravn sehr gut im direkten Duell gegen Inga Kappel reagierte. Und auch in der 41. Minute: Inga Kappeln marschierte mühelos durch die gesamte Holstein-Defensive. Die Fehler ihrer Vorderleute konnte Ravn nur durch ein Foul im Strafraum ausbügeln. Den fälligen Elfmeter setzte Kieras jedoch an den rechten Kieler Torpfosten. Eine weitere Großchance vergab Kappel in der 11. Minute, als sie aus 12 Metern über das leere Tor schoss.

Nichtsdestotrotz war das Spielgeschehen bei herrlichem Kaiserwetter am Ostermontag über die gesamte Distanz gesehen eher ausgeglichen. Victoria Gersten spielte strukturierter in die Offensive, die Holstein Woman wehrten sich verzweifelt gegen den drohenden Abstieg. Für die Mannschaft von Christian Fischer gab es sogar nach dem Wechsel die Möglichkeit, der Begegnung durch einige Torchancen eine Wende zu geben. Krohn (51.), Güldenzoph (52.) und Hild (52.) durften jedoch nicht jubeln. Genauso wie Stürmerin Krause, die in der ersten Halbzeit mit einem schwachen Schuss aus aussichtsreicher Position am Ausgleich scheiterte (16.). Am Ende war es Julia Weigel, die den verdienten Ehrentreffer mit einem Schuss ins lange Eck erzielte. Lohn der kämpferischen Steigerung nach dem 0:2. Insgesamt reichten indes die Bemühungen nicht, um die Entscheidung im Abstiegskampf auf den letzten Spieltag beim FFC Oldesloe zu verschieben.

Neben dem tränenreichen sportlichen Abstieg wurde auch Svenja Bödeker (geb. Wölki) nach dem Spiel verabschiedet. Die Rekordspielerin der Holstein Woman wird in Zukunft ihre Fussballschuhe an den Nagel hängen.

Holstein
Kiel:
Eva Ravn – Franka Röder, Stephanie Güldenzoph, Tessa Schildt, Gyde
Fuhrmann – Jeska Danielsen (49. Tina Hild), Rachel Pashley, Kati Krohn, Julia Weigel, Joy Grube – Christina Krause (63. Martina Pulkis)

Victoria Gersten: Vera Oude-Wesselink, Melanie Roters, Bianca Sauer, Sarah Meiners, Jana Kieras, Sarah Sieksmeyer, Katharina Börger (48. Britta Kappel), Martina Fennen (63. Antje Heitmann), Vanessa Rohling (64. Kerstin Jäger), Inga Kappel, Sina Tepe

Schiedsrichter: Sina Turac (Berlin)

Assistenten: Beate Kautz (Berlin), Saida Barthels (Berlin)

Zuschauer: 120

Gelbe Karte: Ravn – Meiners

Gelb-Rote Karte: Schildt (81.)

Tore: 0:1 Rohling (9.), 0:2 Rohling (48.), 1:2 Weigel (87.)

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