Holstein lässt erneut Punkte im Spitzenkampf

Holstein Kiel – VFC Plauen 1:1 (0:1)

Die Heimserie ohne Niederlage von Holstein Kiel hat
Bestand, aber die Störche verlieren beim 1:1 gegen den VFC Plauen erneut Punkte
im Aufstiegskampf. Der Gast startete druckvoll an der Förde. Nachdem die KSV
das Spiel in den Griff bekommen hatte, köpfte Berzel den Ball unglücklich ins eigene Netz
(40.). Nach der Pause schalteten die Kieler einen Gang hoch und Heider erzielte
das verdiente 1:1 (56.). Trotz guter Chancen auf beiden Seiten blieb es beim Unentschieden, durch das die Störche zumindest bis zum Sonntag auf den 2. Platz vorrücken.

Nach der 0:1-Niederlage bei Hertha BSC
II musste Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit eine Änderung vornehmen: Für den am
Knöchel verletzen Steve Müller rückte Deran Toksöz in die Startformation.

Der Gast aus Plauen versuchte die
Störche zu schocken: So rückte KSV-Schlussmann Strähle in den ersten Minuten in
den Mittelpunkt. Erst kratzte er eine Direktabnahme aus sieben Metern von
Zimmermann aus dem Eck (3.). Eine Minute später pflückte er eine Flanke in
höchster Not runter, wieder nur Sekunden später klärte er auf der Linie
reaktionssschnell. Der Gast aus Plauen presste, ließ kaum ein Aufbauspiel der
Störche zu. Nach 15 Minuten Holstein erstmals am Drücker: Sykora köpfte einen
Meyer-Freistoß über die Latte. Der Anfangsdruck der Gäste war jetzt verpufft. Kiel
übernahm das Kommando an der Förde. Person holte einen Meyer-Freistoß aus dem
Winkel (26.), drei KSV-Ecken in Folge brachten nichts ein. Die Vogtländer
verteidigten aggressiv und versuchten mit allen Mitteln das Kieler Spiel zu
stören. Doppeltes Pech für die Störche kurz vor der Pause. Erst musste Meyer
wegen einer Platzwunde verletzt vom Platz, in Unterzahl köpfte dann auch noch Berzel
unbedrängt eine Flanke ins eigene Netz. Die schmeichelhafte Führung für Plauen,
Torwart Strähle wäre zur Stelle gewesen (41.). Flo Meyer musste im Anschluss
ausgewechselt werden. Genau so wie vier Minuten später Chahed, der auch mit
einer Platzwunde für Heider raus ging. Schiedsrichter Dankert bekam jetzt immer
mehr Arbeit: Klärte Six im Strafraum mit der Hand? Dankert ließ weiterlaufen.
Dann war Pause.

Die Gäste kamen auch nach der Pause aktiver
aus der Kabine, die erste Großchance hatte aber Holstein: Sykora legte in den
Rücken der Abwehr, Kaziors Schuss wurde in letzter Sekunde zur Ecke gelenkt (54.).
Die Störche nahmen jetzt die Zweikämpfe an und erkämpften sich den Ausgleich:
Sykora scheiterte noch an Plauen-Keeper Person, Heider drückte den Ball im
Nachgang hinter die Linie (56.). Die von Gutzeit vor dem Spiel geforderte
Explosion erfolgte: 30 Sekunden später knallte Heider nach präziser
Sachs-Flanke den Ball an die Latte. Einen Kazior-Knaller klärte Person zur
Ecke. Nach 65 Minuten konnte sich Plauen wieder etwas Luft verschaffen und
hatte die Riesenchance zur Führung. M-P Zimmermann brachte aber das Kunststück
fertig, den Ball aus sieben Metern neben das leere Tor zu pieken (70.), Die
letzte Viertelstunde war zäh. Immer wieder brauchten VFC-Spieler Behandlungen
auf dem Feld, der Ball rollte kaum. Holstein wollte den Sieg, aber auch die
Ecken Nummer 12, 13 und 14 blieben ohne Nennenswertes, bis auf Plauener
Spieler, die sich auf dem Boden krümmten. In der Nachspielzeit vergaben beide Teams je eine Großchance. Dann war Schluss..

Stimmen nach dem Spiel:

Kapitän Christian Jürgensen sagte nach
dem Spiel enttäuscht: „Wir haben uns in der ersten Halbzeit den Schneid
abkaufen lassen und nicht im Ansatz das gezeigt, was wir uns vorgenommen
hatten. In der zweiten Halbzeit haben wir nochmal eine gute Moral gezeigt, aber
das reicht im Aufstiegskampf einfach nicht.“ Rafael Kazior wählte aufmunterte Worte: „Heute hat es leider mit dem Dreier wieder nicht geklappt. Aber So wie ich die Mannschaft kenne, werden wir so lange um den Aufstieg kämpfen, bis es rechnerisch nicht mehr möglich ist.“

VFC-Trainer Thomas Hoßmang sagte auf
der Pressekonferenz zufrieden: „Wir nehmen nicht unverdient die Punkte mit,
hatten gleich zu Beginn geile Chancen. Die haben wir nicht genutzt, aber das
Tor später mit der Hilfe von Kiel gemacht. In der Druckphase von Holstein hat
die Mannschaft sich prima gewehrt und gut aus der Affäre gezogen. Am Ende
nutzen wir erneut die Chancen nicht, die wir in Zukunft einfach reinmachen
müssen, um auch mal ein Spiel zu gewinnen.“

Holsteins Trainer Thorsten Gutzeit
erklärte: „Wir haben die ersten zehn Minuten verschlafen, dann kamen wir besser
ins Spiel, das über die 90 Minuten hoch umkämpft war. Nach dem Ausgleich hatten
wir die Chance, den Bock umzustoßen, sind mehr Risiko gegangen und haben am
Ende ein bisschen Glück gehabt, dass wir nicht noch das Gegentor bekommen, aber
auch das Pech, dass wir vorne selbst die Chancen nicht nutzen. Bis zum Saisonende
sind noch neun Spiele und 27 Punkte zu holen, mathematisch also noch alles
drin. Aber es ist ohne Frage schwierig, wenn wir selbst die Punkte nicht
einfahren.“

Holstein Kiel: Strähle – Herrmann, Berzel, Jürgensen,
Poggenberg – Kazior, Toksöz – Lindner, Chahed (45. Heider), Meyer (41. Sachs) –
Sykora

Tore: 0:1 Berzel (41., Eigentor), 1:1 Heider
(56.)

Zuschauer: 3.800

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