Holt: Der Traum vom Profifußball

Neuzugänge im Portrait

Teil 5: Michael Holt (21)

„Mein Trainerkollege Peter Vollmann bekommt einen richtig guten Fußballer, der für mich in der kommenden Saison sehr wichtig gewesen wäre‘, bedauert Meppens Trainer Alfons Weusthof den Abgang der 21-jährigen Torjägers Michael Holt noch immer. „Eigentlich wollte ich ja nicht innerhalb der Oberliga wechseln‘, bekennt Holt, doch genau diesen Schritt vollzog er im Juli. „Entscheidend ist die bessere sportliche Perspektive‘, betont Holt, der sich „durch die Umstände beim SV Meppen quasi zum Wechsel gezwungen“ sah. „Ich muss das akzeptieren, denn unsere Argumente sind wirklich nicht so gut wie die von Kiel“, so Weusthof nach der Vertragsunterzeichnung.

Trotz der guten Kieler Argumente war es für Michael Holt keine leichte Entscheidung, den SV Meppen zu verlassen. Seit der C-Jugend hatte der Offensivspieler seine Heimat beim ehemaligen Zweitligisten, reifte dort zu einem umworbenen Talent heran und hatte im Sommer sogar ein Angebot vom Regionalliga-Aufsteiger Rot-Weiß Oberhausen. Seine 19 Treffer in der abgelaufenen Oberliga-Saison sprechen eine deutliche Sprache. „Für sein Alter ist Michael schon auffällig nervenstark“, lobt Holstein-Trainer Peter Vollmann die Qualitäten des quirligen Angreifers, der mit einer tollen Schusstechnik und sehr viel Potential für die Zukunft in das Rennen um die Stammplätze geht und zuletzt gegen Hansa Rostock bereits das ein oder andere mal seine Torgefährlichkeit aufblitzen ließ.

Körperlich fehlt dem Stürmer laut eigener Aussage noch ein wenig mehr Robustheit. Diese will er sich im Storchennest erarbeiten und sieht in Kiel beste Voraussetzungen, einen weiteren Schritt in Richtung Profifußball zu machen. Für Holt, der mit dem Umzug nach Kiel das erste Mal sein Elternhaus in Helte bei Haselünne verlässt, beginnt an der Förde ein ganz neuer Lebensabschnitt. Hatte Holt in Meppen noch als Bürokaufmann gearbeitet, kann er vorerst für zwei Jahre seinen Traum vom Fußball ausleben und sieht dabei gute Chancen, mit den Störchen so schnell wie möglich höherzuklettern im deutschen Ligafußball. „So viele Einsätze wie möglich bekommen, Tore machen und die Qualifikation für die Regionalliga Nord“, lauten die drei Hauptziele von Michael Holt vor seiner ersten Saison im Trikot der KSV.

Vor allem die gute sportliche Perspektive lockte Holt nach Kiel. In Meppen sah sich der 1,78 m große Stürmer sportlich am Ende der Fahnenstange angelangt. Der bekennende Bayern-Fan, der den ehemaligen Meppener Zweitliga-Spieler Josef Menke sein Vorbild nennt, sieht Holstein in der kommenden Saison ganz klar unter den ersten drei Teams. „Sonst wäre das doch bei diesem Kader eine große Enttäuschung“, hat sich Holt in den letzten Trainingstagen und den Testspielen gegen Rostock und Flensburg einen ersten Eindruck vom Leistungspotenzial und der Qualität seiner Störche machen können. Selbiges auch im Ligabetrieb umzusetzen, dazu bietet sich schon bald die Möglichkeit. Nach dem Pokal-Hit gegen den HSV wartet am ersten Spieltag Altona 93 auf die Störche. Gegen eben diesen Gegner hat Michael Holt das bislang beste Spiel seiner noch jungen Fußballer-Karriere absolviert. 5:2 hieß es am Ende für den SV Meppen, dabei zeichnete Holt vor den 1.600 Fans in der Meppener Vivaris Arena für den Treffer zum 4:1 verantwortlich. Ein Resultat, mit dem das hoffnungsvolle Talent auch am ersten Spieltag der Oberliga-Saison 2007/08 ausgezeichnet leben könnte. (Patrick Nawe)

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