Klarer Sieg am Harzrand

Germania Halberstadt – Holstein Kiel 0:3 (0:1)

Holstein Kiel hat die „Ost-Blockade“ gelöst. Bei Germania Halberstadt gewann das Gutzeit-Team überraschend deutlich mit 3:0. Die Störche waren über die gesamte Spielzeit die klar dominierende Mannschaft, daher ging der Sieg auch in der Höhe in Ordnung. Den Torreigen eröffnete Kazior per Elfmeter, der Halberstädter Handke hatte Lindner gefoult und war mit Rot vom Platz gestellt worden (40.). Nach der Halbzeit erhöhten Siedschlag (48.) und Heider (54.). Holstein bleibt nach dem dritten 3:0 in Folge Tabellenzweiter, da RB Leipzig beim VfL Wolfsburg mit 2:0 gewann. Verfolger Halle besiegte zeitgleich Meuselwitz mit 3:1.

KSV-Trainer Thorsten Gutzeit schickte die gleich Startelf auf den Halberstädter Rasen, die zuletzt gegen Hannover und Berlin 3:0 gewonnen hatte. Die Störche sahen sich erneut einem starken Aufsteiger gegenüber. Germania Halberstadt stand tief in der eigenen Hälfte und versuchte die Räume eng zu halten, um die favorisierten Störche nicht in ihr Kombinationsspiel kommen zu lassen. Holstein erspielte sich schnell eine Überlegenheit, echte Offensivaktionen blieben allerdings Mangelware. Um die vielen Abwehrbeine der Gastgeber zu umgehen, versuchten es die Störche mit Distanzschüssen, Chahed (18.) verfehlte aber genau so wie Toksöz (38.). Der erfolgsbringende Durchbruch gelang fünf Minuten vor der Pause, als Heider auf Lindner legte, der vom Halberstädter Handke im Strafraum gefoult wurde. Elfmeter für Kiel und Rot für Handke. Kazior verwandelte auch den fünften Strafstoß der Saison souverän und netzte zur Kieler Führung ein (40.). Mit der verdienten Führung gingen beide Teams in die Pause,

Die Störche kamen hellwach aus der Kabine und sorgten schnell für klare Verhältnisse. Erneut war es Heider, der Entscheidendes einleitete. Stark stürmte Kiels Torjäger über die rechte Seite, flankte quer und der mitgelaufenen Siedschlag drückte den Ball zum 2:0 über die Linie (48.). Halberstadt in Unterzahl überfordert und Heider nach zwei Vorlagen mit einem Treffer. Herrmann mit starker Balleroberung auf rechts, schnell über Chahed zu Heider kombiniert, der allein vor Germania-Schlussmann Kischel sein neuntes Saisontor erzielte (54.). Die Gastgeber bemühten sich fortan um Schadensbegrenzung, Holstein zeigte sich in allen Belangen überlegen und souverän, ohne in die Gefahr zu geraten, eine Muskelübersäuerung zu erleiden. Die Fans machten sich schon früh auf den Nach-Hause-Weg. Heider und Lindner hätten das Ergebnis noch nach oben schrauben können, scheiterten aber an der Halberstadt-Defensive. Nach 90 Minuten pfiff Schiedsrichter Giese die einseitige Partie ab.

Kapitän Christian Jürgensen meinte nach seinem geglückten Comeback: „Wir sind hoch zufrieden, dass es endlich mit einem Sieg im Osten geklappt hat. Der Erfolg war letztlich sehr deutlich. Im ersten Durchgang hatten wir Startschwierigkeiten, aber die Rote Karte für Halberstadt und der Elfmeter spielten uns in die Karten. Wir hätten sichernoch höher gewinnen können, aber die Punkte haben wir dennoch sicher im Sack.“

Holstein-Coach Thorsten Gutzeit war mit dem Dreier zufrieden: „In der ersten Hälfte war das Spiel recht offen, nach dem Elfmeter und in Überzahl war es einfacher. Nach der Pause konnten wir unsere fußballerische Überlegenheit ausnutzen. Meine Jungs hatten heute viel Spaß am Fußballspielen. Es war in der zweiten Halbzeit eine klare Sache.“

Germania-Coach Andreas Petersen: „Wir wollten heute einen Großen stürzen und alles dafür tun. Wir haben aber nicht Holsteins Qualität und waren zusätzlich noch sehr geschwächt durch Ausfälle. In Unterzahl haben wir den Glauben verloren. Kurz nach der Pause dann die Entscheidung. Wir können uns nicht mit Kiel messen. Dennoch tut die Niederlage weh, Kiel hätte uns richtig abwatschen können.“

Holstein Kiel: Jensen – Herrmann, Steil (43. Jürgensen), Müller, Poggenberg – Siedschlag, Toksöz (58. Berzel), Kazior, Lindner – Chahed – Heider (78. Wetter)

Tor: 0:1 Kazior (40., Foulelfmeter), 02: Siedschlag (48.), 0:3 Heider (54.)

Schiedsrichter: Giese (Großräschen)

Zuschauer: 652


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