Krause steht goldrichtig

Holstein Kiel – VfL Osnabrück 1:0 (1:0)

Holstein Kiel festigt den zweiten Tabellenplatz. Gegen den VfL Osnabrück siegten die Störche mit 1:0. Das Nordderby lebte über weite Strecken des Spiels vom Kampf und der Spannung. Vor 7441 Zuschauern gelang Marlon Krause nach einer Ecke das Tor des Tages (23.). Während die Kieler die Führung clever über die Zeit retteten, blieben die Gäste ein ums andere Mal in der Kieler Defensive hängen.

In der Vorwoche hatte die KSV einen deutlichen 4:1-Sieg gegen RW Erfurt gefeiert. Da gab es für Trainer Karsten Neitzel keinen Grund, seine Auftaktelf zu verändern.

Das Nordderby hielt an Brisanz und Spannung, was es versprochen hatte. Die 22 Akteure ackerten um jeden Zentimeter, kein Ball wurde abgeschenkt, die vielen Zweikämpfe wurden hart aber nicht unfair geführt. Der Fußball blieb dafür häufig auf der Strecke. In den ersten beiden 20 Minuten gelang es keinem der beiden Teams ein Übergewicht zu erspielen. Auch Torchancen blieben Mangelware. Ein Schuss des Ex-Kielers Francky Sembolo landete unter dem Tribünendach (17.). Und so ging der Kieler Führung ein Individueller Fehler hervor. Die Ecke von Maik Kegel klatschte VfL-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes zu kurz ab, sodass Marlon Krause aus drei Metern ohne Mühe zum 1:0 eindrücken konnte (23.). Holstein setzte nach: Patrick Breitkreuz konnte eine Siedschlag-Ecke am Fünfmeterraum aufs Tor bringen (25.). Osnabrück fiel dagegen offensiv nichts gegen die starke Defensive der Störche ein. Und so konnte die KSV den 1:0-Vorsprung in die Pause bringen.

Kegel eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Strahl über das Osnabrücker Gehäuse (48.). Die Gäste waren bemüht zumindest in die Nähe des Tores von Kenneth Kronholm zu kommen, doch die KSV-Defensive hatte das Geschehen weiter im Griff. Und ergab sich nach Standards mal die Möglichkeit, köpfte Tobias Willers weit neben das Tor (70.). Auf der anderen Seite hatte Mikkel Vendelbo die größte Gelegenheit nach der Kieler Führung. Sein Schuss aus 15 Metern zischte um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (72.). Holsteins Däne hatte auch wenig später die Vorentscheidung auf dem Fuß, den 20-Meter-Schuss blockte David Pilot zur Ecke. Das Nordderby lebte jetzt von der Spannung. Die Elf von Maik Walpurgis drückte die Neitzel-Elf jetzt in die eigene Hälfte, weiter aber ohne Torgefahr auszustrahlen. So konnten die Kieler den fünften Sieg in Folge feiern.

Stimmen nach dem Spiel

Patrick Herrmann: „Das war ein hartes Stück Arbeit. Osnabrück war uns ebenbürtig. Wir machen aber das Tor nach einem Standard und dann gewinnen wir eben das Ding.“

Marlon Krause: „Es war ein dreckiges Spiel. Es ging heute nur über den Kampf. Aber den haben wir angenommen und so freuen wir uns umso mehr über das 1:0.“

Manuel Schäffler: „Es war ein harter Arbeitssieg. Wenn wir die Konter besser zu Ende spielen, machen wir den Sack früher zu. Aber auch so können wir mit dem 1:0 zufrieden sein.“

Wolfgang Schwenke (Sportlicher Leiter): „Die Mannschaft hat wieder hervorragend gekämpft, war optimal eingestellt und wir freuen uns auch über einen engen Sieg.“

Roland Reime (Präsident): „Wir haben uns ungeheuer schwer getan. Die Osnabrücker haben es uns richtig schwer gemacht. Aber wenn wir weiter wollen, müssen wir auch solche Spiele gewinnen. Und das haben wir. Das freut uns riesig.“

VfL-Trainer Maik Walpurgis: „Wir sind natürlich nicht einverstanden mit dem Ergebnis. Beide Mannschaften haben sich neutralisiert in der ersten Hälfte, da sind dann die ruhenden Bälle entscheidend. Fußballerisch war es heute nicht das Gelbe vom Ei. Kiel hat nach der Führung clever gespielt. Entscheidend kann auch der Elfmeter sein, den man aus meiner Sicht klar geben muss. Wir hatten in letzter Zeit häufiger Entscheidungen gegen uns, das ist ärgerlich. Wir müssen schauen, dass wir in einzelnen Bereichen schnellstmöglich besser werden.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Es war das erwartet extrem schwere Spiel auf schweren Bodenverhältnissen. Wir haben zum wiederholten Male eine Partie durch einen Standard in die richtige Richtung gelenkt. Das Spiel hätte auch in die andere Richtung kippen können. Osnabrück ist hier aufgetreten wie ein direkter Tabellennachbar. Wir haben es heute nach Hause gekämpft, hatten Situationen, in denen wir den Deckel hätten drauf machen können. In der Elfmetersituation hatten wir dann ein bisschen Glück.“

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Wahl, Krause, Kohlmann – Siedschlag (90.+1 Wirlmann), Vendelbo, Kegel (84. Hartmann), Breitkreuz (59. Heider) – Kazior, Schäffler. Trainer: Neitzel
VfL Osnabrück: Heuer Fernandes – Pisot, Willers, Groß, Dercho – Feldhahn (73. Thee), Chahed (78. Tüting) – Alvarez, Odenthal (64. Menga) – Sembolo, Iljutcenko. Trainer: Walpurgis
Schiedsrichter: Dr. Drees (Münster-Sarmsheim)
Tore: 1:0 Krause (23.)
Zuschauer: 7441

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