KSV nimmt Punkt mit

Störche verdienen sich ein 1:1 beim VfL Bochum

Das war nichts für schwache Nerven: In einem sehr unterhaltsamen und intensiven Spiel verdiente sich die KSV Holstein am Sonnabend einen Punkt beim VfL Bochum (1:1). Im mit 14939 Zuschauern gefüllten Ruhrstadion verpasste die Elf von Markus Anfang die erste Halbzeit, zeigte aber nach dem Seitenwechsel, warum sie vor dem Anpfiff des 26. Spieltages auf Platz drei stand – und mit nun 41 Punkten auch weiter stehen wird.

Anfang hatte nach dem 5:0-Sieg gegen den MSV Duisburg seine Mannschaft auf drei Positionen mit zwei Personen verändert. Für Kapitän Rafael Czichos (Zerrung im Gesäßmuskel) rutschte David Kinsombi aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung. Für den erkrankten Aaron Seydel kehrte Steven Lewerenz auf den linken Flügel zurück, im Mittelfeld startete Alexander Mühling.

Das 1:0 für den VfL fiel nach acht Minuten aus dem Nichts. Kinsombi rutschte auf der linken Abwehrseite aus, für Anthony Losilla ging so überraschend eine Tür auf, die er mit einem Zuspiel auf Kevin Stöger nutzte – dessen abgefälschter Schuss war für Kenneth Kronholm unhaltbar.

Ein bitterer Fehlstart für die Störche, die von rund 800 Fans toll unterstützt wurden. Der frühe Rückstand spielte dem VfL in die Karten. Das Team von Robin Dutt zog sich noch weiter in die eigene Hälfte zurück, ließ bis zum Pausenpfiff nicht eine echte Torchance der Störche zu und lauerte seinerseits auf Konterchancen. Und die waren dann stets gefährlich. Die größte Chance, auf 2:0 zu erhöhen, vergaben Robbie Kruse und Lukas Hinterseer, die bei einem dieser Gegenstöße nur noch Kinsombi und Kronholm vor sich hatten. Aber Kiels Schlussmann schnappte sich den Pass von Kruse auf Hinterseer und verhinderte so Schlimmeres.

Mit dem Ex-Bochumer Tom Weilandt, vom VfL an die Störche ausgeliehen, wechselte Anfang das Remis ein. Weilandt übernahm für Lewerenz die linke Seite und flankte in der 61. Minute herrlich über zwei Bochumer hinweg zum mitgelaufenen Marvin Ducksch. Der Torjäger suchte sich eiskalt eine Ecke aus, wählte die linke und machte seinen 14. Saisontreffer perfekt. Notiz am Rande: Der VfL hat als komplette Mannschaft bislang nur 22 geschossen. Allerdings: In der 78. Minute hätte das 23. Saisontor fallen müssen, nach einem Rückpass von Kinsombi auf Kronholm entschied Schiedsrichter Florian Badstübner auf indirekten Freistoß für die Hausherren. Aus zehn Metern Torentfernung nagelte Stöger den Ball direkt auf den Eisenschädel von Schmidt, der die erneute Führung der Bochumer verhinderte. Kurz zuvor hatte der Innenverteidiger bereits das 0:2 verhindert, als Kronholm bei einer VfL-Ecke patzte, und der Ball direkt vor den Füßen von Losilla landete. Doch der 32-Jährige konnte sein Geburtstagsgeschenk nicht nutzen, weil Schmidt den Schuss für seinen geschlagenen Torhüter auf der Linie blockte. Nach dem 1:1 drängten die Kieler mit Macht auf den Sieg, hatten durch Ducksch in der 85. Minute ihre beste Chance, doch Tim Hoogland blockte mit einer spektakulären Flugeinlage den Ball ab.

Ein 2:1 für die KSV wäre unter dem Strich glücklich gewesen, aber sicherlich auch nicht unverdient. Historisch war das Spiel ohnehin: Beim VfL Bochum hatten die Störche in ihrer fast 118-jährigen Vereinsgeschichte noch nie gespielt

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