Mi. 19.30 Uhr: Preußen Münster – Holstein Kiel

Platz 2 in greifbarer Nähe –

Holstein kann zum VfB Lübeck aufschließen

Die Pokal-Niederlage gegen den Zweitligisten SpVgg Unterhaching ist verdaut, die Mannschaft von Trainer Frank Neubarth kann nun wieder alle Konzentration auf den Regionalliga-Alltag richten. Und dort wartet am Mittwoch Abend um 19.30 im Preußen-Stadion die heimstarke Mannschaft der Münsteraner „Adlerträger“.

Für Holstein geht es darum, die derzeit ausgezeichnete Tabellenposition zu verteidigen, oder mit einem Erfolg sogar weiter auszubauen.

Runderneuert gingen die Preußen in die neue Saison. Neben Trainer Colin Bell und seinem Assistenten Michael Kraft sind auch Präsidium und Vorstand neu. Mittelfristig will dieses Team die Zweite Liga zum Thema machen. Die Fans würden nach vier schweren Jahren schon einen SC ohne Abstiegsangst feiern. Der personelle Umbruch war groß.

Mittelfeldspieler Schäper wurde durch Probst von Mainz 05 gleichwertig ersetzt. Kocholl (VfB Stuttgart) und Plate (Mönchengladbach) rücken in die Stammformation. Für die Lücke im Sturm, die Seidel und Fischer hinterlassen haben, wird noch ein neuer Angreifer gesucht. In der zweiten Reihe wurde ausgetauscht, mit Aktas (Werder Bremen) und Afrye (St. Pauli) kamen hoffnungsvolle Talente.

Die Preußen-Abwehr hat an Stabilität gewonnen, das Mittelfeld scheint den Strategiewechsel des Trainers umsetzen zu können. Allerdings zeigte sich bisher deutlich, dass im Sturmzentrum ein Engpass besteht. Darüber hinaus fehlt der klassische Spielmacher.

Doch die Aufbruchstimmung hat sich auf die Mannschaft übertragen, sie ist fit, wirkt homogen und euphorisch. Wenn diese Stimmung anhält, kann sich Münster mit hohem Aufwand aus der Abstiegsfrage heraushalten. Mit zuletzt zwei Siegen in Chemnitz (2:1) und zu Hause gegen Jena (1:0) halten die „Adlerträger“ zumindest schon einmal Anschluss an das obere Tabellendrittel. Gegen Holstein soll nun der zweite Heimsieg eingefahren werden.

Selbiges wollen die „Störche“ unbedingt vermeiden. Auch im Preußen-Stadion wollen die Kieler Beton anrühren und KSV-Keeper Simon Henzler am liebsten den bestehenden Regionalliga-Rekord knacken. Bisher stehen vier Saisonspiele ohne Gegentreffer auf dem Konto des Ex-St. Paulianers.

Die Deckung ist trotz der langwierigen Verletzung des etatmäßigen Abwehrchefs Sven Boy – er wird auch in den nächsten 4 Wochen definitiv ausfallen – eine Bank, im Mittelfeld wird flüssig kombiniert und die Neuzugänge Michael Niedrig, Philipp Heithölter sowie Henning Grieneisen entwickeln sich langsam zu festen Größen im Spiel der KSV.

Sorgen bereitet derzeit einzig und allein die Offensive. Der Ruf der Fans nach einem „Vollblutstümer“ wird immer lauter. Am ehesten traut man diese Rolle bei den „Störchen“ dem US-Amerikaner Ryan Coiner zu. Nach seiner überstandenen Verletzung musste Coiner sich jedoch in den letzten Partien mit der Rolle auf der Ersatzbank oder mit Kurzeinsätzen zufrieden geben. Für die Ansprüche des „Goalgetters“ viel zu wenig. Viel wird in den nächsten Wochen von der Lösung des Sturmproblems abhängen, richten auch die Verantwortlichen das Augenmerk weiterhin auf die Verpflichtung eines schlagkräftigen Angreifers. „Wenn wir oben dabei sein wollen, dann müssen wir uns vorne erheblich verstärken“, äußert sich auch Trainer Frank Neubarth unmissverständlich zur derzeitigen Problematik.

Nichtsdestotrotz, die „Störche“ sind absolut im Soll und könnten mit einem Sieg in Münster sogar auf einen Aufstiegsplatz vorrücken. Und das hätten vielleicht nicht einmal die kühnsten Optimisten vor der Saison erwartet. (Patrick Nawe)

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