Mutige Kieler unterliegen eiskaltem BVB

DFB-Pokalviertelfinale: Holstein Kiel – Dortmund 0:4 (0:2)

Im DFB-Pokalviertelfinale unterlag die KSV Holstein dem Deutschen Meister Borussia Dortmund mit 0:4. Mutige Störche belohnten sich für ihre Offensivbemühungen nicht. Der BVB belegte, warum er aktuell wieder die Tabelle der Bundesliga anführt und nutzte seine Torchancen bei Minusgraden eiskalt. Die Treffer für Dortmund erzielten Lewandowski (12.), Kagawa (18.), Barrios (80.) und Perisic (87.).

Im ersten Pflichtspiel des Jahres 2012 schenkte Thorsten Gutzeit nahezu der gleichen Startelf das Vertrauen wie im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Mainz 05, dem letzten Pflichtspiel 2011. Chahed ersetzte den am Kreuzband verletzten Siedschlag auf der rechten offensiven Mittelfeldposition.

20.33 Uhr, Anstoß zum Spiel des Jahres aus Kieler Sicht. Dortmund von Beginn an um dominantes Spiel bemüht. Die Störche hielten mit 10.000 Zuschauern im Rücken dagegen. Nach sieben Minuten fast mit Erfolg, doch Heider scheiterte alleine vor Langerak am Dortmunder Schlussmann. Der Meister war bei Minusgraden kaltschnäuziger. Einem verunglückten Torschuss von Perisic ging nur Lewandowski hinterher und drückte den Ball zur Führung über die Linie (12.). Kiel weiter um Offensivspiel bemüht, doch Dortmund weiter hochkonzentriert: Konter über den blitzschnellen Piszczek auf rechts, präziser Pass auf Kagawa ins Zentrum, und der Japaner drosch das Leder zum 0:2 unter die Latte (18.). Trotz munterem Spiel fielen bis zur Pause keine weiteren Treffer. Mit 0:2 ging es in die Kabinen.

Der Rasen wurde bei -4 Grad immer glatter. Beide Teams hatten in der zweiten Hälfte Mühe, flüssig zu kombinieren. Ausrutscher hüben wie drüben. Das Spiel blieb aber weiter fair. Holstein suchte in der Offensive immer wieder Heider, der gegen das Innenverteidiger-Duo Hummels/Subotic einen schweren Stand hatte. Die Störche wurden im Verlauf der zweiten Halbzeit immer mutiger und gaben dem Favoriten Platz zum Kontern. Kiels Nummer 1, Morten Jensen war aber auf dem Posten. In der 80. Minute war aber auch der KSV-Schlussmann machtlos, als Barrios eine Flanke auf dem zweiten Pfosten nur noch über die Linie drücken musste. Schiedsrichter Zwayer wertete kurz vor Schluss ein faires Weggrätschen des Balles von Jürgensen zu Torwart Jensenals Rückpass. Den indirekten Freistoß verwandelte Perisic zum 0:4-Endstand (84.).

Stimmen

Steve Müller sagte nach dem Spiel: „Wir haben einen tollen Fight geliefert und können stolz auf unsere Leistung sein. Dortmund hat aufgrund seiner Klasse verdient gewonnen, letztlich ist das Ergebnis aber um zwei Tore zu hoch ausgefallen.“

Holstein-Präsident Roland Reime zeigte sich von dem Spiel sehr angetan: „Das war Werbung für den Fußball. Zwei starke Mannschaften, großartige friedliche Fans – so muss Fußball sein. Wir Kieler können stolz auf diese Mannschaft der KSV Holstein sein. Sie hat – auch heute – tolles geleistet. Ich gratuliere Borussia Dortmund zum heutigen Erfolg – ein 2:0 hätte es aber auch getan.“

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp sagte nach dem Erfolg seiner Elf: „Bin mit dem Ergebnis und Spiel sehr zufrieden. Wir haben den Gegner richtig eingeschätzt: Mutig, spielstark, sehr schnell im Umschalten. Damit ist unsere Mannschaft auch auf den schwierigen Bodenverhältnissen gut umgegangen. Kompliment an Kiel für diese großartige Fußballmannschaft.“

Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit sagte auf der Pressekonferenz: „Das Ergebnis geht vollends in Ordnung. Wir haben gegen eine Klassemannschaft verloren und brauchen uns nicht schämen. Wir sind gut ins Spiel gekommen, sind dann aber schnell in Rückstand geraten. In der Halbzeit haben wir uns nochmal aufgebaut und haben gehofft, dass uns mit Glück der Anschlusstreffer gelingt. Das war nicht der Fall. Insgesamt bin ich mit der Mannschaft zufrieden, Es war ein tolles Spiel, eine tolle Stimmung und ein angenehmer Gegner. Ich bin stolz auf die Mannschaft und auf dieses Publikum.“

Holstein Kiel: Jensen – Herrmann, Berzel, Jürgensen, Poggenberg – Müller, Kazior – Chahed (80. Sachs), Sykora, Lindner (86. Wetter) – Heider (83. Wulff).

Borussia Dortmund: Langerak – Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer – Leitner, Kehl, Blaszczykowski (69. Kuba), Kagawa (82. Gündogan), Perisic – Lewandowski (69. Barrios).

Tore: 0:1 Lewandowski (12.), Kagawa (18.), 0:3 Barrios (80.), 0:4 Perisic (87.)

Zuschauer: 11.522 (ausverkauft)

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