Perfektes Geläuf für drei Punkte

Sa. 14 Uhr: Holstein Kiel – VfL Wolfsburg II

Die
Aufeinandertreffen zwischen Holstein Kiel und dem VfL Wolfsburg II in der
Regionalliga Nord haben noch keine lange Tradition, dafür eine umso
intensivere. Die Partien zwischen den Störchen und den jungen Wölfen waren
immer hart umkämpft und endeten mit einem knappen Ergebnis. Die Bilanz aus
sechs Spielen: ein Sieg für Holstein, vier Unentschieden und ein Sieg für den
VfL bei einer Torausbeute von 4:4. In dieser Saison darf der
Bundesliganachwuchs nicht zum Stolperstein der Störche werden, damit das Gutzeit-Team nicht den Anschlus zur tabellenspitze verliert. Dagegen dürfte der Rasen im Holstein-Stadion die Störche auf keinen Fall ins Stolpern bringen. Dank des Zeltes ist das Geläuf optimal, um den 9. Dreier im 9. Heimspiel einzufahren.

Das geht ja gut los, dachten sich wohl viele Kieler, als es bereits am zweiten Spieltag die erste Absage für die KSV Holstein hagelte. Heftige Regenfälle hatten das Holstein-Stadion in eine „Badewanne“ verwandelt. Wo soll das wohl enden, wenn das Wetter im Herbst und Winter erst richtig Kapriolen schlägt, fragten sich wohl viele Kieler. Dank der andauernden DFB-Pokalzugehörigkeit des Gutzeit-Teams können den Störche-Fans diese feuchten Befürchtungen egal sein. Denn auf der Suche nach einer Lösung, um unvorhergesehene Wetterumschwünge und Kälteeinbrüche jeder Art zu umschiffen und trotzdem auf dem ehrwürdigen Holsteinplatz zu spielen, erinnerte sich Holsteins Sportlicher Leiter Andreas Bornemann an den Prototypen eines „Klimazeltes“, der bereits in England erfolgreich eingesetzt und im Frühjahr in der Hamburger imtec-Arena getestet worden war. Seit vergangenem Dienstag beschützt ein baugleiches Zelt den Rasen im Holstein-Stadion und hinterlässt nach dem Abbau am Samstag-Mittag ein optimales Geläuf für die Partie Holstein Kiel gegen den VfL Wolfsburg II.

Steil und Sykora nicht an Bord

Trainer Gutzeit freut sich natürlich ebenfalls über die Zeltlösung: „Es wäre schon ein sehr großer Wettbewerbsnachteil, wenn wir nicht spielen könnten. Halle und Leipzig haben Rasenheizungen. Wir wollen die Punkte vor Weihnachten einsammeln. Es ist kein Vorteil, Nachholspiele austragen zu müssen.“So optimal wie der Rasen sieht es derzeit im Kader von Trainer Thorsten Gutzeit nicht aus. Fiete Sykora ist zwar wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, wird aber für die beiden letzten Spiele in 2011 geschont. Ebenfalls wird Marco Steil mitOberschenkelproblemen ausfallen. „Wir hätten natürlich beide Spieler gern dabei gehabt, aber Sicherheit geht vor“, erklärte Thorsten Gutzeit. Weiterhin ebenfalls verletzungsbedingt nicht im Kader sind Florian Meyer und Yannik Jakubowski. Trotz des Ausfalls von Marco Steil, hat Kiels Trainer drei Optionen für die Innenverteidigung: Aaron Berzel, Steve Müller und Christian Jürgensen.„In Halberstadt haben alle drei gespielt und ihre Sache jeder für sich und in den letzen 30 Minuten auch zusammen gut gemacht“, sagte Gutzeit über die möglichen Alternativen zufrieden.

Wölfe nicht in Bestbesetzung

Der Gegner vom Samstag VfL Wolfsburg zeigte am vergangenen Wochenende gegen Spitzenreiter RB Leipzig eine gute Leistung und unterlag nach einer engen Partie mit 0:2. Ähnlich eng sieht auch Thorsten Gutzeit dem Aufeinandertreffen mit den Störchen entgegen: „Vielleicht wird es das schwierigste Spiel des Monats. Wolfsburg kann frei aufspielen. Köstner will beweisen, dass seine Mannschaft auch gegen große Mannschaften gewinnen kann. Und das junge, ehrgeizige Team wird sportlich und kämpferisch eine harte Nuss.“ Vor drei Wochen stand der VfL Wolfsburg noch auf Rang 5, doch im eng beieinander liegenden Mittelfeld hinter dem Spitzentrio Leipzig, Kiel und Halle werden mangelnde Punkte sofort bestraft. Nach vier sieglosen Spielen in Folge ist die Köstner-Elf derzeit auf dem 10. Tabellenplatz. Der erfahrene Wölfe-Coach kann in Kiel personelle aber ebenfalls nicht aus dem Vollen schöpfen. Routinier Sebastian Schindzielorz sowie Sebastian Polter und Bjarne Thoelke weilen bei den Profis und werden am Samstag nicht bei der U23 sein können.Köstner: „Bei uns werden am Samstag nur noch drei Akteure der erfolgreichen Mannschaft der letztjährigen Rückrunde auf dem Platz stehen. Trotzdem fahren wir nach Kiel, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.“

9. Heimspiel, 9. Sieg?

Für Holstein ist klar, vor den Showdowns in der Liga gegen Halle und im DFK-Pokal gegen Mainz wollen die Störche den 9. Heimsieg einfahren und womöglich auf Tabellenplatz 1 klettern. Denn um 13.30 Uhr wird in Leipzig das Spitzenspiel zwischen RB und dem Halleschen FC angepfiffen. Ein Unentschieden würde schon reichen, damit die Störche von ganz oben grüßen könnten. Dabei zählt die KSV natürlich auf die Unterstützung der Zuschauer. Dank der Kombitickets aus Halle und Mainz wird das Stadion in den beiden letzten Spielen des Jahres proppevoll sein. Trainer Thorsten Gutzeit hofft aber schon gegen die Wölfe auf den ein oder anderen Fan mehr: „Mit vielen lautstarken Fans im Rücken geht auf dem Platz alles ein bisschen leichter.“

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter