Schäffler-Show zum nächsten Störche-Sieg

Holstein Kiel – Hallescher FC 3:0 (2:0)

Holstein Kiel feiert den dritten Sieg im vierten Spiel. Vor 4.611 Zuschauern gewannen die Störche klar gegen den Halleschen FC mit 3:0. Nach einem 30-minütigen Geduldsspiel brach Manuel Schäffler per Doppelschlag (33. und 39.) den Bann. Nach dem Seitenwechsel mussten die Gäste kommen, doch weiter selbstbewusst aufspielende Kieler behielten weiter die Oberhand und brachten auch durch den dritten Treffer von Schäffler (87.) die drei Punkte sicher ins Ziel. Die Störche bleiben damit im fünften Spiel in Folge ungeschlagen und haben auf dem 11. Tabellenplatz jetzt neun Punkte Abstand auf die Abstiegsränge.

Maik Kegel für Finn Wirlmann – das war die einzige Änderung von KSV-Trainer Karsten Neitzel zum 1:1-Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 II.

Dem HFC fehlten sieben Stammspieler. Das spiegelte sich auf dem Feld wider: Halle begann aus einem 4-1-4-1-System tiefstehend und empfing die Störche erst hinter der Mittellinie. Die Neitzel-Elf kontrollierte Ball und Gegner, der ausschließlich auf Konter aus war. Echte Torchancen waren zu Beginn rar. Die klar tonangebende KSV näherte sich durch Tim Siedschlag (4.) und Marc Heider (15.) dem Gehäuse des österreichischen U21-Nationalspielers Lukas Königshöfer. Das Duell entwickelte sich zur Geduldsprobe. Es musste ein Standard her: Tim Siedschlag schnitt den ersten Eckball der Partie direkt auf den Scheitel des völlig leer stehenden Manuel Schäffler, der mit der Haltungsnote 1 die „Torfabrik“ unter die Latte nickte (33.) – Traumtor! Die stärkste Auswärtsmannschaft der Liga musste jetzt kommen. Doch der Gegenwind der Kieler war zu stark: Maik Kegel schickte mit einem Traumpass über 50 Meter Manuel Schäffler ins Eins-gegen-Eins mit dem zögerlichen Königshofer und überlupfte den HFC-Schlussmann cool zum 2:0 (39.). Heider hatte nach einem Siedschlag-Freistoß noch die Chance zum 3:0, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Königshöfer (44.).

Der Hallesche FC kam mit mehr Druck aus der Kabine. Allein die Mittel fehlten den Gästen, die weiterhin mutig aufspielenden Störche in Gefahr zu bringen. Florian Brügmann kam aus 18 Metern zum Abschluss, das Leder strich aber am Außenpfosten vorbei (55.). Da hatten de Störche Besseres zu bieten: Manuel Schäffler, von Tim Siedschlag per Lupfer elegant im Strafraum freigespielt, wollte erneut Königshöfer per Heber überwinden, das Leder ging jedoch aufs Tornetz (63.). Und Schäffler blieb der auffälligste Spieler in der Spitze. Mit einem Abschluss in einer sehenswerten Drehung zwang der KSV-Stürmer Königshofer zur nächsten Glanztat (72.). Im Gegenzug prüfte Brügmann Kenneth Kronholm, Der eingewechselte Tony Schmidt hechtete an einer Flanke von Sascha Pfeffer vorbei (75.). Wenig später zog der HFC-Mittelfeldakteur selbst ab, erneut hielt Kronholm sicher. Den nächsten Distanzschuss feuerte mit gleichem Ende Robert Schick ab (83.). Die KSV stand auch in der wichtigen Schlussviertelstunde sicher – und setzte noch einen drauf. Der Schlusspunkt blieb dem Mann des Tages: Manuel Schäffler jagte nach starker Vorarbeit von Heider das Leder aus elf Metern ins Netz (87.).

Stimmen nach dem Spiel

Rafael Kazior: „Wir waren die bessere Mannschaft und haben hier heute verdient gewonnen. Wir haben jetzt 20 Punkte, wollen aber da weiter machen, wo wir heute aufgehört haben. Und dann werden wir sehen, wo wir am Ende landen werden.“

Manuel Schäffler: „Drei Tore fühlen sich natürlich gut an. Viel wichtiger war aber heute der Sieg. Wir haben im Team im Moment ein richtig gutes Gefühl und ich hab vor dem Spiel schon gewusst, dass es heute zwar schwer wird, aber dass wir als Sieger dastehen werden. Wie es jetzt gekommen ist, ist natürlich noch besser.“

Manuel Hartmann: „Genau solche Spiele hatten wir in der letzten Saison auch, haben diese aber nicht gewonnen. Halle ist wahrlich keine Laufkundschaft und ist in die Saison mit dem Ziel gegangen oben mitzuspielen. Die ersten 30 Minuten waren zäh, aber im Moment ist es einfach so, dass wir aus unseren Möglichkeiten die Dinger machen. Heute hat ein Standard genügt, um das Spiel zu unseren Gunsten kippen zu lassen.“

HFC-Trainer Sven Köhler: „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Kiel war aktiver und dominanter. Wir haben nicht so agiert, wie wir uns das vorgenommen haben. Trotzdem haben wir uns das 0:0 30 Minuten lang erkämpft. Das 1:0 ist ärgerlich für uns gefallen, weil ein Standard war und wir diesen besser verteidigen können. Das 2:0 direkt hinterher hat uns das Genick gebrochen. In der zweiten Halbzeit hätte Kiel früher das 3:0 machen können, auf der anderen Seiten habe ich meine Mannschaft besser gesehen. Wenn wir den Anschlusstreffer machen kann das Spiel noch kippen, das ist uns nicht gelungen.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Wir haben sehr, sehr viel Geduld gebraucht. Die Hallenser haben uns tief aufgenommen, da haben wir uns schwer getan, Chancen zu erspielen. Heute war die Standardsituation der Dosenöffner, das 1:0 hat uns richtig gut getan hat. In der zweiten Halbzeit war die Ausrichtung keine andere., auch wenn es auf dem Platz anders aussah. Wir haben uns tief reindrücken lassen, was nicht der Plan war. Wenn man die Ergebnisse von heute sieht, muss man solche Ergebnisse genießen. Nächste Woche geht es nach Chemnitz, da sind wir auch nicht chancenlos. Heute fahren wie zufrieden nach Hause.“

Holstein Kiel: Kronholm – Kohlmann, Wahl, Hartmann, Herrmann – Krause (89. Auracher), Kegel (70. Vendelbo) – Kazior (79. Breitkreuz), Siedschlag – Schäffler, Heider. Trainer: Neitzel.

Hallescher FC: Königshofer – Ziebig (65. Schmidt), Franke (65. Bertram), Rau, Brügmann – Banovic, Engelhardt – Pfeffer, Schick, Jansen – Osawe. Trainer: Köhler.

Schiedsrichter: Schröder (Hannover)

Tore: 1:0 Schäffler (33.), 2:0 Schäffler (39.), 3:0 Schäffler (87.)

Zuschauer: 4.611

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