So. 14,00 Uhr: BM Gladbach II – Holstein Kiel

Kieler Störche im Aufwind

Gute Stimmung herrschte im Lager des Kieler Fußball-Regionalligisten Holstein Kiel am vergangenen Dienstag angesichts der ansehnlichen Vorstellung im Halbfinale des Landespokals gegen den Erzrivalen VfB Lübeck. Durch zwei Treffer des Litauers Dmitrijus Guscinas sicherte sich die KSV den Finaleinzug (5. Juni beim TSV Kropp) und geht nun mit viel Selbstvertrauen in die kommenden Aufgaben in Liga 3.

Auch wenn sich der Punktevorsprung der Kieler am spielfreien Wochenende gegenüber Borussia Dortmund (3:1-Sieg in Lübeck) auf nunmehr vier Zähler und fünf Tore reduziert hat, ist für KSV-Trainer Peter Vollmann der Blick auf die Tabelle keineswegs mit Bauchschmerzen verbunden. „Wir können uns selber retten, das ist das Entscheidende“, so der Fußballlehrer zur Situation im Tabellenkeller. „Mit zwei Siegen sollten wir am Ziel sein“, möchte Vollmann am liebsten schon am Sonnabend um 14.00 Uhr in Gladbach mit dem ersten „Dreier“ beginnen.

„Die Borussia wird sich sicherlich nicht verstecken, denn so einige Spieler dürften sich berechtigte Hoffnungen machen, im nächsten Jahr in den Zweitliga-Kader aufzurücken“, warnt Vollmann nachdrücklich davor, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen. Und am vergangenen Wochenende beobachtete der Kieler Trainer das Perspektivteam der „Fohlen“ beim Erfolg an der Hamburger Hagenbeckstraße. „Die haben sich gefreut wie die Schneekönige, die Mannschaft lebt, auch wenn der Abstieg für Gladbach praktisch feststeht.“

Aber vom Blick auf die Tabelle, die Borussia rangiert auf dem vorletzten Rang, darf man sich gerade bei Bundesliga-Nachwuchsteams nie täuschen lassen. Zu bitter sind die Erinnerungen an die 0:2-Pleite in Dortmund sowie die 0:4-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen II. Und auch im Hinspiel gegen die Mannschaft von Horst Wohlers gab es für Holstein nichts zu erben. 2:3 hieß es am Ende aus Sicht der enttäuschenden Kieler. „Alles Schnee von gestern“, sind sich die Holstein-Anhänger nach den kürzlichen Heim-Erfolgen gegen den Hamburger SV II (1:0) und den VfB Lübeck sicher, dass die Realisierung des Klassenerhalts zum Greifen nah ist. Inzwischen sind sogar wieder die Teams aus Bremen (43 Punkte) und Lübeck (44) in Reichweite und die bisher geltende Formel „fünf aus sechs“ dürfte sich im Saison-Endspurt sicher noch etwas aufweichen. Vor allem mit Borussia Dortmund ist noch zu rechnen, denn die Schwarz-Gelben haben von allen gefährdeten Teams das vom Papier her günstigste Restprogramm.

Doch Bangemachen gilt es nicht im Storchennest. So zeigte sich auch Abwehrorganisator Holger Hasse nach dem Abpfiff des Pokal-Halbfinales zuversichtlich: „Den Schwung nehmen wir jetzt mit in die nächsten Spiele und so werden wir den Klassenerhalt auch rechtzeitig unter Dach und Fach bringen!“ Interessant dürfte dabei sein, welche Mannschaft Trainer Peter Vollmann im Gladbacher Stadtteil Rheydt auf den Rasen schicken wird, denn Spieler wie Henning Grieneisen und auch der wochenlang ausgemusterte Christian Mikolajczak stellen nach ihren Leistungen gegen Lübeck durchaus eine Alternative dar. (Patrick Nawe)

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