So. 15.00 Uhr: SV Lurup – Holstein Kiel

Oberliga Nord

Noch elf Partien stehen für die KSV Holstein in der Oberliga Nord auf dem Programm, dann wartet in der Regionalliga eine neue Herausforderung auf die Mannschaft von Peter Vollmann. Auf dem Weg zur erfolgreichen Qualifikation treten die Störche am Sonntag um 15.00 Uhr an der Hamburger Flurstraße beim Tabellensechzehnten SV Lurup an.

Blickt man einmal in die Holstein-Historie, dann dürften die Kieler Störche wahrlich nicht die besten Erinnerungen an den SV Lurup haben. Am ersten Spieltag der Saison 1981/82, wenige Wochen nach dem Abstieg aus der 2. Liga Nord, unterlagen die hochfavorisierten Kieler mit 0:2 bei den Hamburgern. Ungleich schlimmer war jedoch die Auswärtspleite an der Flurstraße in der Saison 1992/93. Am letzten Spieltag verschenkte die KSV unter der Leitung des heutigen Schalke 04-Teamarztes Dr. Bernd Brexendorf durch eine bittere 2:3-Pleite die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga sang und klanglos. Dort hätten die Gegner 1860 München, Kickers Offenbach und SSV Ulm geheißen.

Doch die Vergangenheit zählt am Sonntag herzlich wenig, für beide Teams geht es um drei Zähler im grauen Oberliga-Alltag. Für den SV Lurup ist dabei der Gang in die Fünftklassigkeit bereits beschlossene Sache. Die Dittberner-Elf rangiert mit nur zwanzig Zählern auf dem drittletzten Tabellenplatz und will sich im Duell mit dem Meisterschaftsfavoriten achtbar aus der Affäre ziehen. Mit nur zwei Siegen aus den bisher absolvierten elf Heimspielen ist die Bilanz des SV Lurup an der Flurstraße für den Gast aus Kiel zwar alles andere als furchteinflößend, doch seit der 2:3-Niederlage in Osterholz ist man im Storchennest achtsamer geworden. Bereits gegen Meppen und Hannover deutete die Leistungskurve der Vollmann-Elf wieder deutlich nach oben. Und Holstein wird auch am Morgen vor der Partie in Lurup, wie schon vor dem Spiel in Hannover, eine zusätzliche Trainingseinheit mit Konzentrationsübungen einlegen.

Die Rückkehr von Kapitän Sven Boy und Goalgetter Dmitrijus Guscinas war zuletzt sicherlich ein Grund für den Schritt nach vorn. Aber auch der zurzeit energiegeladene Christian Jürgensen mit seinen forschen Vorstößen auf der linken Außenbahn sowie der formverbesserte Routinier Holger Hasse geben den Kielern wieder mehr Stabilität. Und gegen den SV Lurup wird auch Leistungsträger Peter Schyrba nach seiner Rotsperre wieder in den Kader rücken. Beste Aussichten also, den Endspurt der Oberliga-Saison mit Bestbesetzung in Angriff zu nehmen. Auf jeden Fall will man sich so schnell wie möglich den Platz an der Sonne zurückerobern und den derzeitigen Tabellenführer SV Wilhelmshaven auf der Zielgeraden abfangen.

„Ich hoffe, dass wir nach den guten Leistungen in Meppen und Hannover jetzt wieder einen echten Lauf haben“, zeigt sich Holger Hasse in Hinblick auf den Zweikampf an der Spitze optimistisch. Und auch Coach Peter Vollmann ist mit den letzten Resultaten zufrieden: „Wir haben seit der Rückkehr von Sven Boy keinen Gegentreffer mehr kassiert und das gesamte Team zeigte sich zuletzt wieder deutlich gefestigter.“

Auch der Gegner aus Lurup legte in den letzten Wochen eine kleine Erfolgsserie hin und holte aus den Partien gegen Lübeck, Nordhorn, Osterholz und Heeslingen beachtliche acht Zähler. Vor allem der 2:1-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen die Mannschaft von Ex-DDR-Nationalspieler Thorsten Gütschow stellte eine kleine Überraschung dar. Lurups Stürmer Eugen Helmel sicherte dabei den Erfolg mit seinen beiden Treffern in der ersten Halbzeit quasi im Alleingang. Die Kieler Abwehr muss vor dem 22-jährigen Angreifer, der im Saisonverlauf bereits zehn Mal ins Schwarze traf, auf der Hut sein.

Gelingt es den Störchen, Helmel konsequent auszuschalten und in der Defensive so konzentriert zu Werke zu gehen wie in Hannover, dann dürfte dem 16. Saisonsieg der Vollmann-Elf eigentlich nichts mehr im Weg stehen. (Patrick Nawe)

Foto: Peter Schyrba hat seine Rotsperre abgesessen.

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