Störche feiern ersten Zweitligasieg

Holstein Kiel – SpVgg Greuther Fürth 3:1 (2:1)

Holstein Kiel feiert den ersten Saisonsieg in der 2. Bundesliga. Nach einer überzeugenden Leistung siegte die Elf von Trainer Markus Anfang verdient mit 3:1. Zunächst mussten die Störche vor 8.535 Zuschauern aber wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Das 0:1 durch Jürgen Gjasula (11.) drehten Marvin Ducksch (25.) und Dominik Schmidt (32.) binnen sieben Minuten in eine Führung, die Dominick Drexler (76., Foulelfmeter) nach Wiederanpfiff zum Endergebnis ausbaute.

KSV-Trainer Markus Anfang schenkte der gleichen Startelf das Vertrauen, die am Wochenende zuvor Eintracht Braunschweig im DFB-Pokal mit 2:1 das Stopp-Schild gezeigt hatte.

Holstein Kiel kam etwas behäbig aus der Kabine und hätte durch Veton Berisha früh in Rückstand geraten können, der Lupfer ging allerdings nicht nur über Kenneth Kronholm, sondern auch über das Tor (2.) hinweg. Marvin Ducksch setzte auf der anderen Seite den ersten Akzent, verfehlte aber zunächst mit seinem überraschenden Schuss aus 22 Metern knapp (7.) und säbelte nach starker Vorarbeit von Dominick Drexler freistehend über das Gehäuse (9.). Die KSV hatte das Geschehen jetzt besser im Griff, musste aber plötzlich wieder einem Rückstand hinterherlaufen: Nach der zweiten Fürther Ecke staubte Jürgen Gjasula aus dem Gewühl zum 0:1 ab (11.). Doch die Störche waren warmgelaufen und liefen unbeirrt weiter an: Duckschs erster Kopfball aus zwölf Metern war noch nicht platziert genug (18.), im zweiten Anlauf klappte es: Christopher Lenz flankte in die Mitte auf den optimal einlaufenden Ducksch, der stark zum Ausgleich einnickte (25.). Und nicht nur das: Die nächste Lenz-Flanke fand den Kopf von Dominik Schmidt, der zum 2:1 einnickte (32.). Die Spielvereinigung suchte nach der Antwort und hatte sie kurz vor der Pause: Philipp Hofmann scheiterte jedoch alleine vor dem starken Kronholm (42.). Der Pfiff von Schiedsrichter Markus Schmidt war noch nicht ertönt, dafür schepperte es mächtig, als Lenz einen 21-Meter-Flatterball satt an die Latte setzte (45.). Schon in Durchgang eins war die Anfang-Elf näher am nächsten Treffer als Grün-Weiß.

Kleeblatt-Coach Radoki wollte sich mit dem Rückstand nicht abfinden und stellte mit Wiederanpfiff auf ein 3-5-2 um. Doch näher am Tor war weiter Holstein: Duckschs Abschluss aus zwölf Metern war kein Problem für Schlussmann Balázs Megyeri (48.). Die Gäste versuchten mehr Gefahr für KSV-Schlussmann Kronholm heraufzubeschwören, Kiel arbeitete aber unermüdlich, hielt die Radoki-Elf weit vom eigenen Tor fern und hatte mehrfach das 3:1 auf dem Fuß. Immer wieder wirbelten Drexler, Ducksch, Steven Lewerenz und Kingsley Schindler die jetzt offenere SpVgg-Defensive durcheinander. Ehe der dritte Treffer fallen sollte, fiel allerdings Drexler im Strafraum, von Narey gelegt. Holsteins Regisseur verwandelte persönlich den Foulelfmeter sicher zum 3:1 (76.). Das Ergebnis war hochverdient, da die Störche wie schon in den letzten Spielen mit viel Leidenschaft und einer geschlossenen Mannschaftsleistung dem Gegner überlegen waren. So brachten die Störche den ersten Zweitligasieg sicher über die Zeit.

Stimmen nach dem Spiel

Dominik Schmidt: „Wir sind unendlich stolz! Wir haben zehn Minuten gebraucht, um reinzukommen, aber dann haben wir ein richtig gutes Spiel hingelegt und verdient gewonnen. Wir haben uns reingekämpft, hinten wenig zugelassen und vorne die Tore gemacht. Kompliment an die gesamte Mannschaft!“

Dominick Drexler: „Wir haben uns reingebissen, und dann das Spiel wieder gedreht. Großes Kompliment an die Fans, die uns getragen haben, sodass wir verdient als Sieger vom Platz gehen.“

SpVgg-Trainer Janos Radoki: „Wir sind sehr enttäuscht – einmal vom Ergebnis, aber vor allem mit der Spielweise, die wir ab der 20. Minute an den Tag gelegt haben. Die Kieler haben uns mit ihrer Aggressivität aufgefressen. So wird es schwer, ein Auswärtsspiel zu gewinnen. Danach waren wir in den Zweikämpfen zu oft der zweite Sieger. Die Kieler Tore fallen alle nach Standards. Das sind Situationen, die schmerzen. Kiel hat das Spiel verdient gewonnen, weil sie deutlich mehr Chancen hatten und auch stark verteidigt haben.“

KSV-Trainer Markus Anfang: „Wir haben acht, neun Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Wir bekommen aus einem Standard das Gegentor. Dann haben die Jungs das richtig gut gemacht. Wir hatten viel Ballbesitz und haben uns gute Torchancen erarbeitet. Wir haben leidenschaftlich nach vorne gespielt. Wir haben vor der Pause dominiert, ohne unsere Chancen zu nutzen. Nach der Pause gab es mehr Zweikämpfe. Nach vorne haben wir immer wieder gezeigt, dass wir gefährlich sind. Nach dem 3:1 war das Spiel dann auf unserer Seite. Wir lernen weiterhin und kommen Stück für Stück in der zweiten Liga an.“

Spielinfo

Holstein Kiel: Kronholm – Heidinger (70. Herrmann), Schmidt, Czichos, Lenz – Kinsombi – Schindler, Mühling (56. Peitz), Drexler (87. Weilandt), Lewerenz – Ducksch. Trainer: Anfang
SpVgg Greuther Fürth: Megyeri – Caligiuri, Maloca, Gugganig (46. Ernst), Wittek – Kirsch (78. Sontheimer), Gjasula – Narey, Omladic (81. Dursun), Berisha – Hofmann. Trainer: Radoki
Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)
Tore: 0:1 Gjasula (11.), 1:1 Ducksch (25.), 2:1 Schmidt (32.), 3:1 Drexler (76., Foulelfmeter)
Zuschauer: 8.535

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