Störche kassieren Cottbus

Energie Cottbus – Holstein Kiel 0:2 (0:1)

Fünfter Auswärtssieg für die Kieler Störche. Bei Energie Cottbus landete die KSV vor 5884 Zuschauern einen 2:0-Erfolg. Hauke Wahl brachte mit seinem ersten Profitor seine Störche schon früh auf die Siegerstraße (9.). Mit dem Abpfiff machte Marc Heider per Traumtor in den Winkel alles klar (90.+1). Den ersten Dreier des Jahres 2015 sicherte ein weiteres Mal Schlussmann Kenneth Kronholm, der mit einigen Glanzparaden den Zwetiligaabsteiger zur Verzweiflung brachte. Durch den Erfolg kassierten die Kieler den FCE in der Tabelle und rangieren nach fünf von zehn Partien des 24. Spieltags auf Platz 7. Cottbus ist Achter.

KSV-Trainer Karsten Neitzel entschied sich zu einer Änderung zum 1:1 gegen den VfB Stuttgart II und schickte Patrick Breitkreuz von Minute Null auf den Rasen. Marc Heider blieb zunächst der Platz auf der Reservebank.

Benötigten die Störche in der Vorwoche gegen den VfB Stuttgart II sieben Minuten bis zur Führung, brauchten sie in Cottbus nicht viel länger: Tim Siedschlag zirkelte einen Freistoß exakt auf den einlaufenden Rafael Kazior, dessen Kopfballbogenlampe landete am Innenpfosten, wo Hauke Wahl am schnellsten reagierte und zu seinem ersten Profitor abstaubte (9.). Im Gegensatz zum Remis gegen die Bundesligareserve fing sich die KSV jedoch nicht im Gegenzug den Ausgleich. Im Gegenteil: Die Gastgeber schienen vom Sturm und Drang der Kieler überrascht. Manuel Schäffler wurde in höchster Not am Elfmeterpunkt am Abschluss gehindert (15.). Nach 20 Minuten kam Energie Cottbus besser ins Spiel, ohne aber echte Torgefahr auszustrahlen. Einzig Oldie Torsten Mattuschka zwang KSV-Keeper Kenneth Kronholm zu einer Glanztat (36.). Auf der anderen Seite war FCE-Schlussmann Kevin Müller eine Handbreit näher am Ball als der heranrauschende Patrick Breitkreuz (41.). Kazior setzte noch einen Schuss knapp neben den linken Pfosten. Und so waren im Stadion der Freundschaft die 150 mitgereisten Kieler lauter zu hören, als der verstummte Cottbusser Anhang.

Nach dem Seitenwechsel hätte Schäffler erhöhen können. Holsteins Angreifer ließ sich jedoch von Cedric Mimbala nach außen drängen und setzte den Ball über das Cottbuser Gehäuse (47.). Auf der Gegenseite vergab der Zweitliga-Absteiger drei Großchancen: Mimbala köpfte einen Freistoß von Mattuschka aus fünf Metern deutlich über die Latte (52.). Eine flache Hereingabe von Ronny Garbuschewski fand Tim Kleindienst, der aus zehn Metern am wiederholt stark reagierenden Kronholm scheiterte (55.). Mattuschka setzte einen 25-Meter-Freistoß knapp neben den linken Pfosten (58.). Die Störche brachten die defensive Null auch über die zweite Druckphase des FCE. Der eingewechselte Marc Heider setzte mit einem Pfund aus spitzem Winkel ein erstes Ausrufezeichen, das Müller jedoch festhalten konnte (67.). Energie blieb gefährlicher als in der ersten Hälfte und kam zur dritten Druckphase: Ein Schuss von Tim Kleindienst zischte abgefälscht haarscharf neben das Aluminium (71.), Mattuschka zwang Kronholm zur nächsten Glanztat (73.) und Mimbala nickte erneut den Ball aus fünf Metern neben das Gehäuse (74.). Mattuschka belegte einmal mehr sein Können bei Standards, setzte das Leder aber knapp über die Latte (80.). Mit dem Abpfiff machte Holstein alles klar. Heider zirkelte das Leder aus 16 Metern traumhaft in den langen Winkel zum 2:0-Endstand.

Stimmen nach dem Spiel

Maik Kegel: Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wir wussten vorher, dass es das werden würde.“

Marc Heider: „Wenn man ein Tor geschossen hat, fühlt man sich immer gut. Aber wichtiger sind die drei Punkte.“

Hauke Wahl: „Ich dachte, dass Rafas Ball schon reingeht, dann habe ich ihn eben reingemacht. Wir werden jetzt aber nicht von unserem ausgegebenen Ziel abweichen: Erst müssen wir die 46 Punkte erreichen, dann können wir über alles andere reden.“

Sportlicher Leiter Ralf Heskamp: „Ein Sieg in Cottbus ist nicht alltäglich, darüber freuen wir uns natürlich besonders. Wir sind jetzt in einer Position, in der wir die Großen ein bisschen ärgern können.Das ist ein schönes Gefühl.“

Trainer Karsten Neitzel: „Die Jungs haben einen ganz großen Fight abgeliefert. Man hat wieder gesehen, wie es in dieser Liga und bei diesen Platzverhältnissen um den Kampf geht. Dazu haben wir es immer wieder geschafft, im richtigen Moment ordentlich Fußall zu spielen. Wir haben uns dafür belohnt, dass wir wieder als Gruppe aufgetreten sind – und zwar alle, die im Kader standen. Es war toll zu sehen, wie die Jungs, die von der Bank kamen, sich voll reingehängt und die, die nicht gespielt haben von draußen mitgefiebert haben. Das ist ein ganz großes Plus, das wir bis zum Saisonende beibehalten müssen.“

Energie Cottbus: Müller – Kaufmann, Mimbala, Möhrle, Szarka – Garbuschewski (67. Pospech), Perdedaj, Makarenko, Holz – Mattuschka – Kleindienst. Trainer: Krämer.
Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Krause, Wahl, Kohlmann – Siedschlag, Kegel (83. Sané), Vendelbo, Breitkreuz – Schäffler (64. Heider), Kazior (70. Hartmann). Trainer: Neitzel.
Schiedsrichter: Siewer (Drolshagen)
Tor: 0:1 Wahl (9.), 0:2 Heider (90.+1)
Zuschauer: 5884

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