Störche klauen Zebras Punkt

MSV Duisburg – Holstein Kiel 1:1 (1:0)

Holstein Kiel entführt einen Punkt aus Duisburg. Gegen den Zweitligaabsteiger von der Wedau holte die Mannschaft von Trainer Karsten Neitzel ein überzeugendes 1:1. Die Führung der Zebras erzielte wie im Hinspiel Kingsley Onuegbu kurz vor der Pause (43.). Die Störche kamen druckvoll aus der Kabine und erzielten durch Fabian Wetter den verdienten Ausgleich (55.). Im Abstiegskampf macht die KSV mit dem Punkt Boden gut, da die SpVgg Unterhaching mit 1:0 in Burghausen verlor.

Zum 3:0-Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden nahm KSV-Trainer Karsten Neitzel zwei Änderungen in der ersten Elf vor. Marcel Gebers kehrte nach abgesessener Gelb-Sperre für Hauke Wahl zurück in die Innenverteidigung. Fiere Sykora ersetzte den mir einer Beckenprellung verletzten Manuel Schäffler im Angriff.

Wer Heim- und wer Gastmannschaft auf dem Rasen der Schauinsland-Reisen-Arena war, war nicht erkennbar. Die Störche hatten mehr Ballbesitz, sahen sich aber aggressiven Zebras gegenüber, die in die Offensive zunächst wenig zustande brachten. Unter lautstarken Anfeuerungsrufen der mitgereisten 300 Kieler näherte sich die Neitzel-Elf dem Gästegehäuse – Patrick Breitkreuz kam nach einer Flanke von Tim Siedschlag einen Schritt zu spät (4.), Rafael Kazior stürmte alleine auf MSV-Schlussmann Marcel Lenz zu, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen (11.). Ausgerechnet ein Storch bereitete die erste große Gelegenheit für Duisburg: Fiere Sykora köpfte unbeabsichtigt an die Latte des Tores von Niklas Jakusch (24.). Der MSV kam jetzt zu einer kurzen Drangphase. Kevin Wolze jagte das Leder über das Kieler Gehäuse – drei Ecken konnte die wachsame KSV-Defensive klären. Auf der anderen Seite sorgte Sykora für den nächsten Aufreger: Nach Freistoßflanke von Tim Siedschlag köpfte er das Leder aus zehn Metern Richtung langes Eck – das Leder klatschte vom Innenpfosten zurück ins Feld (33.). Holstein hatte die Partie wieder besser in den Griff bekommen, als die kalte Pausendusche kam: Freistoß aus halblinker Position ausgeführt von Pierre de Wit und am langen Pfosten schob Kingsley Onuegbu zur Zebra-Führung ein (43.).

Nach zerfahrenem Beginn in die zweite Hälfte schlug Holstein eiskalt zurück: Marcel Gebers köpfte mit Übersicht eine Flanke am zweiten Pfosten Richtung Elfmeterpunkt, dort zog Mikkel Vendelbo trocken ab und Fabian Wetter gab mit der Wade den entscheidenden Dreh Richtung Tor – 1:1 durch den Linksverteidiger (55.). Danach ging es Schlag auf Schlag: Branimir Bajic legte Siedschlag im MSV-Strafraum. Der Pfiff blieb aber aus. Im Gegenzug wurschtelte sich Patrick Zoundi bis auf sieben Meter an das Holstein-Tor heran, tippte das Leder aber knapp neben den langen Pfosten. Die Partie war jetzt offen und die 300 Kieler wurden im Gegensatz zu den restlichen der 10.507 Zuschauer immer lauter. Wetter köpfte eine eine Kazior-Ecke einen Meter über die Latte (71.). Lenz klärte mit Glück gegen den heranstürmenden Marc Heider (75.). Zehn Minuten vor Schluss wähnte Phil Ofosu-Ayeh eine Schwalbe und riss Fabian Wetter am Hals, Schiedsrichter Wingenbach erließ Gnade vor Recht und zog nur Gelb. Die Schlussphase wurde noch einmal kämpferisch. Beide Teams fighteten um jeden Zentimeter. Niklas Jakusch hielt mit einer starken Parade gegen Onuegbu den Punkt der Kieler in der Schlussminute fest. Am Ende blieb es beim 1:1.

Stimmen nach dem Spiel

Manuel Hartmann: „Ein sehr gutes Ergebnis für uns. Duisburg ist eine Top-Mannschaft in der Liga, was man an den Namen im Team erkennen kann. Wir gehen unglücklich mit 1:0 in Rückstand, haben aber das ganze Spiel über gefightet und uns einen Punkt erkämpft, erspielt, einfach verdient. Das gibt Mut für den Rest der Runde.“

Tim Siedschlag: „Wir sind zufrieden. Mit einem 1:1 in Duisburg können wir leben. Das ist eine gute Grundlage für die nächste Woche in Elversberg.“

Niklas Jakusch: „Wir haben heute 20 Minuten geträumt, da bekommen wir das Gegentor und holten noch den Punkt. Letztendlich war hier heute mehr drin, obwohl Duisburg heimstark ist.“

Andreas Bornemann (Sportlicher Leiter): „Die Fans feiern gerade zurecht unsere Mannschaft. Es war ein richtig engagierter Auftritt in einem kampfbetonten Spiel von uns. Wir haben uns den Punkt redlich verdient und erarbeitet. Wir haben ein-, zweimal Glück gehabt, hätten auf der anderen Seite aber auch selbst das 2:1 oder 3:1 machen können und einen Elfmeter bekommen müssen. Schlussendlich können wir daher mit dem Punkt leben.“

Karsten Neitzel (Trainer Holstein Kiel): „Wir haben ein sehr, sehr intensives Spiel gesehen von zwei Teams, bei denen jeder Spieler wusste, um was es geht. Es war ein gutes Fußballspiel. Kurz vor der Halbzeit das Gegentor war natürlich sehr ungünstig. Wir haben aber weiter gepresst. Der Ausgleich war wichtig, wir hätten sogar durch Breitkreuz danach noch in Führung gehen können. Wir fahren nicht unzufrieden nach Hause. Wir sind zu 100 Prozent darauf vorbereitet, dass es bis zum letzten Spieltag gehen kann für uns. Und dass wir ein gutes Ende erleben werden.“

Karsten Baumann (Trainer MSV Duisburg): „Es wurde intensiv um jeden Ball gekämpft und haben den Druck immer weiter zu erhöhen versucht. Das 1:0 war natürlich wichtig. Nach der Pause wollten wir auf 2:0 spielen, aber Holstein hat dann mehr investiert und Risiko gespielt. Uns fehlte dann oft der Mumm, um uns zu befreien. Wir haben nach dem Ausgleich alles versucht, aber es hat nicht zum Sieg gereicht. Beide Mannschaften haben viel reingepackt.“

MSV Duisburg: Lenz – Ofosu-Ayeh (89. Oztürk), Bollmann, Bajic, Eichner – Ledgerwood – Gardawski, Wolze – De Wit (60. Zoundi) – Wegkamp, Onuegbu. Trainer: Baumann

Holstein Kiel: Jakusch – Herrmann, Gebers, Hartmann, Wetter – Siedschlag (79. Schied), Vendelbo, Danneberg, P. Breitkreuz – Sykora (68. Heider), Kazior (90. Schulze). Trainer: Neitzel

Schiedsrichter: Wingenbach (Altendiez)

Tore: 1:0 Onuegbu (43.), 1:1 Wetter (55.)

Zuschauer: 10.507

INFO:Die Rückschau auf unseren neuenAuswärts-Liveticker findet Ihr unter: http://holstein-kiel.de/liveticker.html

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