Störche knacken 40 Punkte

Holstein Kiel – SpVgg Unterhaching 4:0 (2:0)

Holstein Kiel bleibt in 2014 eine Heimmacht. Die Störche besiegten die SpVgg Unterhaching klar mit 4:0 und machten einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Nach ausgeglichenen 25 Minuten brachte Marc Heider die Gastgeber in Führung (28.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Marcel Gebers auf 2:0 (37.). Mit dem Pausenpfiff wurde Hachings Maximilian Welzmüller wegen einer Notbremse mit Rot vom Platz gestellt. Die Messe war in der 50. Minute gelesen, als Rafael Kazior einen Freistoß herrlich zum 3:0 ins Hachinger Tor drehte. Den 4:0-Endstand markierte Marcel Schied (75.) Die KSV Holstein hat fünf Spieltage vor Saisonende sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge und belegt Platz 15.

Kiels Trainer Karsten Neitzel veränderte seine Startelf gegenüber der 0:4-Niederlage in Osnabrück auf vier Positionen: Patrick Herrmann, Marcel Gebers, Tim Danneberg und Manuel Schäffler ersetzten Kevin Schulze, Hauke Wahl, Fiete Sykora und Marcel Schied.

Die Gäste aus Bayern begannen mutig mit drei Angreifern und hielten die Partie gegen die Störche zunächst offen. Niklas Jakusch blieb im Eins-gegen-Eins mit Hachings Janik Haberer Sieger (13.). Auf der anderen Seite hatten Marc Heider und Manuel Schäffler die Führung auf dem Fuß. Heiders Heber über Schlussmann Michael Zetterer rettete Mario Erb vor der Linie, der aber Schäffler anschoss, von dem das Leder über die Latte prallte (17.). Holstein hatte optisch mehr vom Spiel, aber die Bayern machten den Kielern das Leben schwer. Wenn die Gäste im Ballbesitz waren, versuchten sie das Leder lange in den eigenen Reihen zu halten. Ein Geistesblitz sorgte für die Kieler Führung: Ein tödlicher Pass von Rafael Kazior durch die Schnittstelle der Hachinger Viererkette vollendete Heider in Torjägermanier zum 1:0 (28.). Im Gegenzug bewahrte Marcel Gebers Blau-Weiß-Rot vor dem Ausgleich. Eine scharfe Hereingabe von Maximilian Welzmüller klärte Kiels Innenverteidiger vor dem einschussbereiten Haberer. Danach waren die Störche wieder tonangebend. Kazior verzog aus 17 Metern rechts am Tor vorbei (35.). Das 2:0 lag in der Luft und Gebers markierte es wenig später. Die dritte Ecke konnte die Gästedefensive nicht klären und Holsteins Nummer 27 feuerte das Leder kompromisslos aus acht Metern ins Netz (37.). Die Störche gaben sich nicht zufrieden. Schäffler jagte den Ball nach einer Flanke von Patrick Breitkreuz über das Tor (42.). Kurz vor der Pause verschlechterten die Gäste ihre Lage weiter: Welzmüller stoppte den durchstartenden Schäffler. Schiedsrichter Schröder zückte sofort Rot (44.).

Die zweite Halbzeit war keine fünf Minuten alt, da machten die Störche den Sack zu. Kazior zirkelte einen 20-Meter-Freistoß unhaltbar um die Mauer zum 3:0 (49.). Die übrigen 40 Minuten waren Formsache. Die Spielvereinigung war um Schadensbegrenzung bemüht. Die einzige Spitze Florin Bichler hatte gegen die aufmerksamen Innenverteidiger Hartmann und Gebers einen schweren Stand. Die Entlastungsangriffe kamen selten bis KSV-Torwart Jakusch durch. Die Kieler erspielten sich weiter gute Gelegenheiten. Ein Schuss von Schäffler wurde in letzter Sekunde abgeblockt (63.). Patrick Herrmann setzte eine schöne Direktabnahme an die Latte (69.). Für das 4:0 zeichnete sich Schlitzohr Marcel Schied verantwortlich. 100 Sekunden nach seiner Einwechslung wurde er glänzend von Herrmann ins Eins-gegen-Eins mit Zetterer geschickt und ließ dem Hachinger Schlussmann keine Abwehrchance (75.). Stehende Ovationen der 5115 zahlenden Zuschauer begleiteten die KSV bis zum Abpfiff. Sykora, Schied und Heider hatten noch Chancen, um auf 5:0 zu erhöhen, die Latte oder SpVgg-Torwart Zetterer standen allerdings im Weg. Mit dem 4:0 holten die Störche aus den sechs Heimspielen des Jahres 2014 13 Punkte bei 13:2 Toren.

Stimmen nach dem Spiel

Patrick Breitkreuz: „Nach dem 1:0 hatten wir das Spiel im Griff und hätten auch gegen elf Unterhachinger in der Höhe gewonnen.“

Fiete Sykora: „Das 1:0 war sehr wichtig. Es brauchte gegen die spielstarken Hachinger so einen Geistesblitz wie von Rafa und Heidi. Wir waren bis zum Schluss hungrig und wollten immer noch ein Tor mehr.“

Manuel Hartmann: „Wir waren schon überrascht, dass Haching auf einmal mit drei Spitzen agierte und haben gebraucht, um uns darauf einzustellen. Wir haben dann in der Defensive umgestellt, und es lief besser. Das war aus meiner Sicht die Grundlage für den Sieg.“

Roland Reime (Präsident Holstein Kiel): „Eine tolle Antwort auf das weniger gute Spiel in Osnabrück. Die Mannschaft hat über 90 Minuten Gas gegeben und das haben auch unsere tollen Zuschauer gemerkt und gewürdigt.“

Andreas Bornemann (Sportlicher Leiter Holstein Kiel): „Haching hat hier frech aufgespielt, so wie wir es erwartet haben. Das 1:0 ist zum richtigen Zeitpunkt gefallen, hat da natürlich gut getan und danach hatten wir das Spiel im Griff. Es war heute ein ganz wichtiger Sieg und ein Schritt Richtung Klassenerhalt.“

Christian Ziege (Trainer SpVgg Unterhaching): „Wir haben heute ein Spiel verloren. Glückwunsch an Holstein Kiel. Für mich ist es derzeit wie bei „Täglich grüßt das Murmeltier“. Wir spielen eigentlich gut, haben die Riesenchance zum 1:0 – machen das Tor aber nicht. Kiel nutzt die erste Chance zur Führung. Danach haben wir noch mal die große Chance zum Tor. Aber wir kriegen das Leder einfach nicht unter. Und nach der Roten Karte wurde es richtig schwer. Das Positivste, was ich mitnehmen kann ist, dass ich der Mannschaft im Abstiegskampf keinen Vorwurf machen kann. Die Spieler geben ihr Möglichstes.“

Karsten Neitzel (Trainer Holstein Kiel): „Wir hatten große Probleme den Gegner aufzunehmen, da Haching nicht den typischen Beamtenfußball spielt, sondern mit vielen Positionswechseln, Tempovariationen, sodass es Spaß macht, sich das anzuschauen. Niklas Jakusch hat uns mit seiner Parade gegen Janik Haberer im Spiel gehalten. Da kann das Spiel anders laufen. Nach dem 1:0 haben wir feinjustiert, haben den Gegner so anlaufen, dass wir mehr Druck auf entwickeln konnten. Dann hatten wir das Spiel besser im Griff und haben noch das wichtige 2:0 gemacht. In der zweiten Halbzeit hätten wir noch ein Tor mehr machen können, aber Sieg bleibt Sieg. Wir werden uns in dieser Woche so vorbereiten, dass wir ein besseres Auswärtsspiel hinbekommen als nach dem Stuttgart-Spiel.“

Holstein Kiel: Jakusch – Herrmann, Gebers, Hartmann, Wetter – Breitkreuz, Vendelbo, Danneberg (80. Johansen), Heider – Kazior (61. Sykora), Schäffler (74. Schied). Trainer: Neitzel.

SpVgg Unterhaching: Zetterer – Welzmüller, Hack, Erb (64. Steinherr), Schwarz – Moll (64. Killer), Sternisko, Dittrich – Haberer, Voglsammer (46. Hofstetter), Bichler. Trainer: Ziege.

Schiedsrichter: Schröder (Hannover)

Tore: 1:0 Heider (28.), 2:0 Gebers (37.), 3:0 Kazior (49.), 4:0 Schied (75.)

Zuschauer: 5.115

Rote Karte: Welzmüller (44.)

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