Störche mit Kaltstart

Holstein Kiel – FSV Mainz 05 II 0:4 (0:3)

Holstein Kiel muss zum Ligaauftakt ein 0:4 verdauen. Gegen den FSV Mainz 05 II war das erste Spiel der Saison 2015/16 bereits zur Halbzeit entschieden, nachdem Dreierpacker Jochen Höler (16. und 23.) sowie Julian Derstroff (45.) für eine komfortable Pausenführung gesorgt hatten. Zu allem Überfluss traf Höler noch zum dritten Mal (83.). Vor 5.394 Zuschauern spielten Kieler Abstimmungsprobleme und Aufbaufehler dem zweikampfstarken und konterfreudigen Bundesliganachwuchs in die Karten. Trainer Karsten Neitzel bleiben nun acht Tage, um seine Elf weiter aufeinander abzustimmen, am Sonntag, den 2. August, fahren die Störche nach Halle.

Mit Dominik Schmidt, Denis Weidlich, Rafael Czichos und Fabian Schnellhardt schickte Trainer Karsten Neitzel vier Neue ins Rennen.Nach einer Stunde feierte der vor erst 24 Stunden verpflichtete Steven Lewerenz bereits sein Debüt.

Der Minutenzeiger hatte gerade eine volle Runde absolviert, als Niklas Jakusch seine Farben vor einem Rückstand bewahren musste: Einen Freistoß aus 17 Metern von Patrick Pflücke pritschte der Holstein-Keeper gerade noch über die Latte. Fabian Schnellhardt glich die Torschussstatistik aus. Den noch abgefälschten Schlenzer von der Strafraumlinie parierte Jannik Huth sicher (6.). Ungenauigkeiten im Aufbauspiel der Störche boten den 05ern Raum zum Kontern: Jochen Höhler schloss nach so einem schnellen Gegenstoß aus zentraler Position ab und ließ Jakusch ein weiteres Mal den Einschlag spektakulär verhindern (13.). Beim dritten Mainzer Anlauf war „Jockel“ machtlos: Nach einem Befreiungsschlag genau in den Fuß eines Manizers, flankte Julian Derstroff auf den blank stehenden Lucas Höler, der zur Gästeführung einnickte (16.). Die Störche-Defensive wackelte weiter und Mainz mache eiskalt weiter: Tödlicher Ball in die Schnittstelle der Kieler Viererkette, Derstroffs Schuss konnte Jakhusch nach abklatschen, Höler traf im Nachsetzen zum 0:2 (23.). Die KSV versuchte zu antworteb: Pflücke blockte Maik Kegel 18 Meter vor dem Tor, die folgende Ecke blieb bloße Statistik (30.). Die Gastgeber hielten bis zur Pause besser dagegen, als Derstroff mit aller Schlitzohrigkeit aus spitzem Winkel Jakusch düpierte und zum 0:3 Halbzeitstand netzte (45.).

Die 15 Minuten Kabinenpredigt änderte am Geschehen wenig. Den Störchen unterliefen immer wieder mit folgenschwere Fehler, die der Bundesliganachwuchs nicht zu nutzen wusste. Doch Mainz blieb trotz der drei Tore Vorsprung hungrig. Jakusch entschärfte gegen Höler (56.) und Derstroff (58.), Devante Parker zog das Leder neben das Gehäuse (67.). Kiel blieben nur noch Distanzschüsse, diese hatten es aber in sich: Rafael Czichos‘ Strahl (68.) ließ Huths Fäuste nach oben schnellen, Schnellhardts Bogenlampe aus 23 Metern landete sogar auf der Latte (71.). Der eingewechselte Parker schob alleine vor Jakusch das Leder am langen Pfosten vorbei (75.). Auf der anderen Seite zwang Schnellhardt mit einem Distanzschuss Huth in die Ecke (80.). Den Schlusspunkt setzte jedoch Mainz mit dem Mann des Tages. Nach einem Fehlpass im Spielaufbau hatte Höler keine Mühe den zurückeilenden Jakusch aus 35 Metern zu überwinden (83.). Die KSV-Fans unterstützten ihre Farben weiter nach allen Kräften, der Ehrentreffer gelang Blau-Weiß-Rot jedoch nicht mehr.

Stimmen nach dem Spiel

Dominik Schmidt: „Wir haben heute viel zu viele Fehler gemacht. Abspielfehler, bei der Ballannahme versprungen, da fehlten einfach bei jedem einige Prozent heute. Daran werden wir arbeiten.“

Tim Siedschlag: „0:4 – das geht gar nicht. So wollten wir garantiert nicht in die Saison starten. Wir wussten das Mainz unangenehm zu bespielen sein wird, aber heute ist bei uns nichts zusammengelaufen.“

Denis Weidlich: „Heute hat das meiste nicht geklappt, was wir uns vorgenommen haben. Aber wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken, müssen weitermachen und trainieren.“

Patrick Herrmann: „Das war heute nicht unser Spiel und wir müssen genau angucken, was wir alles falsch gemacht haben. Das war einiges und kann nicht auf einzelne reduziert werden.“

FSV-Trainer Sandro Schwarz: „Wir haben uns viel vorgenommen und haben die ersten 30 Minuten sehr, sehr gut gespielt. Wir haben dann zwangsläufig die Tore gemacht. Danach haben wir tiefer gestanden, das dritte Tor hat uns richtig Ruhe gebracht. In der zweiten Halbzeit waren wir wieder gut drin und hätten den Sack früher zumachen können. Es war beeindruckend für das erste Spiel, wie wir heute gespielt haben.“

KSV-Trainer Karsten Neitzel: „Grundsätzlich hatten wir eine sehr, sehr schlechte Anfangsphase und eine erste Halbzeit, dieichder Mannschaft gar nicht zugetraut habe, dass sie so laufen kann. In der Offensive hat der letzte Ball gefehlt. Wir wollten dann die zweite Halbzeit gewinnen, was uns auch nicht gelungen ist. Wir müssen das jetzt hinnehmen, das tut richtig weh. Wir müssen nun die richtigen Schlüsse ziehen und analysieren, was für das Spiel in Halle geändert werden muss.“

Holstein Kiel: Jakusch – Herrmann, Weidlich, Schmidt (76. Wirlmann), Czichos – Siedschlag (61. Lewerenz), Krause, Kegel (83. Guder), Heider – Schäffler, Schnellhardt. Trainer: Neitzel
FSV Mainz 05 II: Huth – Schilk, Kalig, Hack, Wachs – Saller, Bohl – Pflücke, Ede (64. Parker), Derstroff (87. Costly) – Höler. Trainer: Schwarz
Schiedsrichter: Heft (Neuenkirchen)
Tore: 0:1 Höler (16.), 0:2 Höler (23.), 0:3 Derstroff (45.), 0:4 Höler (82.)
Zuschauer: 5.394

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