Störche mit Remis gegen St. Pauli

Test: Holstein Kiel – FC St. Pauli 1:1 (1:0)

In einem guten Test trennten sich Holstein Kiel und der FC St. Pauli vor 2388 Zuschauern leistungsgerecht 1:1. Während sich zeitgleich im Achtelfinale der Fußball-WM Argentinien mit der Schweiz mühte, überraschte der Drittligist auch den Zweitligist mit starkem Spiel. Die Störche-Führung von Marc Heider (36.), glich Lennart Thy erst in der Schlussphase und nach zahlreichen Wechseln auf beiden Seiten aus.

Jarek Lindner köpfte nach starker Hereingabe von Maik Kegel ins Tor, Schiedsrichter Franz Boskop verließ sich aber auf seinen Assistenten an der Linie und entschied auf Abseits (6.). Auf der anderen Seite brachte Jan-Philipp Kalla das Kunststück fertig, das Leder aus vier Metern vor der Linie nur das Lattenkreuz zu treffen (18.). Die Störche spielten geschickt und arbeiteten konsentiert in der Defensive. So war die Führung nicht unverdient: Nach einer Ecke landete der abgewehrte Ball auf dem Fuß von Marc Heider, der trocken zur Führung ins lange Eck abzog (36.). Das 1:0 hatte auch zum Seitenwechsel bestand.

Der Kultklub vom Kiez wechselte nach der Pause gleich fünfmal. Pauli-Trainer Roland Vrabec schien eine klare Ansage gemacht zu haben. Der Zweitligist drängte auf den Ausgleich, scheiterte aber spätestens am überragenden Kieler Schlussmann Kenneth Kronholm. Einen 17-Meter-Kracher von Christopher Buchmann lenkte der Neuzugang der SV Elversberg überragend über die Latte (55.), zwei Minuten später stürmte Christopher Nöthe im Sprint ins Eins-gegen-Eins, den Vollspannkracher entschärfte Kronholm zur Ecke (57.). Auf der anderen Seite ließ sich Torschütze Heider auf ein Tänzchen mit der Pauli-Hintermannschaft ein, sein Pass in die Mitte fand keinen Kieler Abnehmer. Die Holstein-Defensive hielt dem Druck weiter stand – und hatte ja noch Kronholm, der einen 20-Meter-Freistoß von Sebastian Maier aus dem Winkel fischte (72.) und gegenüber Nöthe erneut die besseren Nerven (80.). Doch der Ausgleich fiel: Eine Ecke rutschte durch bis an den zweiten Pfosten, wo Lennart Thy aus drei Metern einnetzte (81.). Aufgrund der besseren zweiten Hälfte ging der Pauli-Ausgleich und damit das Unentschieden nach 90 Minuten in Ordnung.

Rafael Kazior sagte nach Abpfiff: „Wir können mit dem Spiel zufrieden sein, auch wenn es ärgerlich ist, dass wir noch den Ausgleich kassieren. Der Ball läuft schon gut durch die eigenen Reihen, da sieht man welche Qualität die Neuzugänge mitbringen und kaum Eingewöhnungszeit brauchen.“ Holstein-Trainer Karsten Neitzel resümierte: „Heute hat man gesehen, dass das Leistungsgefälle in der Mannschaft nicht mehr ganz so groß ist. Für das Trainerteam war das Spiel sehr wertvoll, da wir große Aufschlüsse über die Verfassung jedes Einzelnen erhalten haben. Der Großteil der Trainingsgruppe hat gezeigt, dass sie auf diesem Niveau spielen können. Einzelne Spieler haben dagegen gezeigt, dass sie noch mächtig schwimmen müssen, um an den anderen Spielern dranzubleiben.“ Pauli-Trainer Roland Vrabec sah sehr gute 90 Minuten: „Wir wurden komplett gefordert. Es war zu diesem Zeitpunkt genau der richtige Test, um zu sehen, wo wir gerade stehen.“

Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Gebers (46. Wahl), Hartmann (75. Kohn), Kohlmann (75. Schulze) – Lindner (46. Breitkreuz), Vendelbo (64. Kazior), Kegel (46. Danneberg), Siedschlag – Heider (64. Wirlmann), Schäffler (64. Sykora). Trainer: Neitzel

FC St. Pauli: Tschauner (46. Heerwagen)– Schachten (60. Nehrig), Sobiech (46. Ziereis), Gonther, Halstenberg (46. Buballa) – Görlitz (46. Rzatkowski), Kalla (82. Kurt), Trybull (46. Buchtmann), Maier (75. Bahn) – Nöthe, Verhoek (60. Thy). Trainer: Vrabec

Schiedsrichter: Bokop (Vechta)

Tore: 1:0 Heider (36.), 1:1 Thy (81.)

Zuschauer: 2388

Am kommenden Freitag, den 4. Juli, treten die Störche beim Regionalligisten Eintracht Norderstedt an. Anstoß ist um 16 Uhr auf demSportplatz an der Moorbekhalle.

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