Störche ohne Punkt in Halle

Hallescher FC – Holstein Kiel 1:0 (1:0)

Holstein Kiel verliert das erste Auswärtsspiel des Jahres 2014 beim Halleschen FC mit 0:1. Vor 6.981 Zuschauern im Erdgas-Sportpark erzielte der Ex-Kieler Francky Sembolo das Tor des Tages in der 24. Minute mit der Hacke. Damit verbleiben die Störche nach dem 23. Spieltag auf dem 18. Tabellenplatz.

Zum 0:0 der Vorwoche gegen die Stuttgarter Kickers änderte KSV-Trainer Karsten Neitzel seine Startelf zweimal. Kevin Schulze begann für Patrick Breitkreuz und Tim Danneberg kehrte nach seinem Nasenbeinbruch „maskiert“ für Marcel Schied zurück ins zentrale Mittelfeld. Rafael Kazior rückte neben Marc Heider in den Angriff.

In den ersten 20 Minuten hatten beide Teams die gegnerischen Angriffe schnell unter Kontrolle. Holstein stand kompakt in der eigenen Hälfte und versuchte nach Balleroberung schnell Angriffe zu starten. Völlig unerwartet folgte in der 24. Minute der Schock für die Störche. Akaki Gogia tankte sich auf der linken Außenbahn durch, Ziegenbein flankte auf den einlaufenden Ex-Kieler Francky Sembolo, der aus kurzer Distanz mit der Pike ins Netz vollendete. Holstein wirkte kurz angeschlagen, erholte sich aber und hatte durch Marc Heider die große Chance zum Ausgleich: Der Holsteiner-Angreifer überlupfte zwei Hallenser und der Ball war schon fast im Tor, als Tony Schmidt in letzter Sekunde auf der Linie klären konnte (31.). Dennoch wirkten die Störche gehemmt und konnten aus eigenem Ballbesitz kaum Gefahr aufs HFC-Tor bringen. Kurz vor der Pause hatten die Gastgeber noch die Chance zu erhöhen, doch Sembolo und Björn Ziegenbein kamen in aussichtsreicher Position nicht zum Abschluss. So blieb es beim 1:0 zum Pausenpfiff.

Die Störche hatten sich in der Kabine offensichtlich viel vorgenommen und übernahmen das Kommando in der zweiten Halbzeit. Halle wackelte in der Defensive, doch es fehlte häufig die Genauigkeit beim letzten Pass. HFC-Schlussmann Pierre Kleinheider musste im Eins-gegen-Eins mit Tim Siedschlag retten (61.). Von den Gastgebern war nichts zu sehen, bis Schmidt alleine vor Niklas Jakusch auftauchte, den KSV-Keeper überlupfte aber das Tor verfehlte. Halle blieb am Drücker und hatte durch Sembolo und Pierre Becken (71.) eine Doppelchance, beide Mal war Jakusch zur Stelle. Auf der anderen Seite setzte Fabian Wetter einen 18-Meter-Freistoß einen Meter über das Tor von Kleinheider (77.). Holstein-Trainer Neitzel setzte alles auf eine Karte und brachte mit Fiete Sykora, Patrick Breitkreuz und Fabian Arndt drei frische Offensivkräfte. Die Sturm- und Drangphase der letzten Minuten eröffnete Heider, der aus 13 Metern knapp abzog – knapp am linken Pfosten vorbei. Fabian Arndt schoss eine Minute später aus guter Position seinen Sturmkollegen an. In der Schlussminute köpfte Marcel Gebers das Leder ins Netz – der Assistent hatte jedoch die Fahne wegen Abseits hoben. So gewann der Hallesche FC mit Glück und Geschick das Kellerduell mit 1:0.

Stimmen nach dem Spiel

Fiete Sykora: „Die erste Halbzeit verlief relativ ausgeglichen und hätte durchaus 1:1 ausgehen können, wenn Heidi das Ding feinmacht. In der zweiten Halbzeit haben wir Glück gehabt, dass Jockel die Bälle gehalten hat, nachdem wir im Mittelfeld schlampig die Bälle verloren haben. So können wir am Ende fast noch den Ausgleich machen – aber der Leistung nach, wäre das eher nicht verdient gewesen.“
Rafael Kazior: „Eins dummes Tor kassiert und keines gemacht. Es war ein Kampfspiel, in dem es absolut möglich war, einen Punkt mitzunehmen. Wir haben wieder viel investiert, machen kein Tor und belohnen uns nicht für die Arbeit – das ist schade.“
Karsten Neitzel (Trainer Holstein Kiel): Wir sind maßlos enttäuscht über das Ergebnis. Ich finde, dass wir gegen den Ball eine ordentliche Leistung gezeigt haben, vor allem gegen Ziegenbein und Gogia. Im ersten Durchgang hatten wir zu viele Ballverluste. Nach der Pause waren wir viel zielstrebiger. Heider und Siedschlag hatten gute Torchancen. Wieder fehlte das Tor. Der krönende Abschluss im negativen Sinne war das Abseitstor. Niklas Jakusch hat uns mehrfach im Spiel gehalten mit seinen Paraden.
Sven Köhler (Trainer Hallescher FC): Ich bin überglücklich, dass wir dieses schwere Spiel gegen Kiel gewonnen haben. Wir hatten in der zweiten Halbzeit binnen weniger Minuten mehrere dicke Chancen. Schön für uns, dass in der Situation am Ende auf Abseits entschieden wurde.

Hallescher FC: Kleinheider – Brügmann, Franke, Mouaya, Ziebig – Kruse, Ziegenbein (87. Brandt) – Schmidt (79. Merkel), Gogia (65. Becken), Bertram – Sembolo. Trainer: Köhler

Holstein Kiel: Jakusch – Herrmann, Gebers, Wahl, Schulze (72. Breitkreuz) – Danneberg (63. Sykora), Vendelbo – Siedschlag (83. Arndt), Kazior, Wetter – Heider. Trainer: Neitzel

Schiedsrichter: Christ (Münchweiler)

Tore: 1:0 Sembolo (22.)

Zuschauer: 6.981

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