Störche verdienen sich einen Punkt

2:2 – KSV Holstein profitiert am Ende von einem Heidenheimer Eigentor

Am Ende war es ein Heidenheimer, der den Kielern beim ersten Punktspiel des Jahres ein letztlich gerechtes Ergebnis bescherte. Einen Pass von Kingsley Schindler bugsierte Timo Beermann in der 80. Minute aus kurzer Distanz zum 2:2 (1:2) ins eigene Netz. Damit endete vor 9000 Zuschauern in der Voith-Arena am sehr späten Mittwochabend eine Partie, die von den Hausherren bei lediglich 20 Prozent Ballbesitz extrem defensiv gestaltet worden war.

Perfekter hätte das erste Punktspiel im Fußballjahr 2019 für die Störche gar nicht beginnen können. Jannik Dehm flankte von links auf den Kopf von Jonas Meffert, der zehn Meter vor dem Kasten von FCH-Keeper Kevin Müller zum Abschluss kam. Unhaltbar netzte der Mittelfeldspieler, der nach seiner Knieverletzung kurzfristig in den Kader gerutscht war, zum 1:0 (4.) für die Gäste ein. Das Team von Tim Walter behielt den Fuß auf dem Gaspedal, aber in der Defensive schlichen sich immer wieder Fehler ein. Einen nutzten die Gastgeber zu einem blitzsauberen Konter, den Robert Glatzel (7.) in den zwischenzeitlichen Ausgleich münden ließ. Kurz darauf profitierte Denis Thomalla von einem Missverständnis zwischen Jannik Dehm und Dominik Schmidt. Gedankenschnell schnappte er sich den Ball und ließ Kronholm, wie auch schon zuvor Glatzel, keine Chance. Mehr Möglichkeiten boten sich den Baden-Württembergern im ersten Durchgang nicht, ein 20-Meter-Schuss von Tim Skarke stellte für Kronholm keine ernsthafte Prüfung dar. Der Kieler Schlussmann rutschte bei winterlichen Temperaturen immer wieder fast bis zur Mittellinie auf, um nicht am Arbeitsplatz einzufrieren. Und um seinen Vorderleuten dabei zu helfen, eine Lücke im Heidenheimer Abwehrriegel zu finden. Bis zum Seitenwechsel tauchten die in Weiß gekleideten Störche zwar immer wieder rund um den FCH-Strafraum auf, aber wirklich gefährlich wurden sie nicht.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel, die Störche blieben am Drücker, ließen den Heidenheimern aber auch keinen Raum für ihre schnellen Konter. So blieb eine Aktion des eingewechselten Maurice Multhaup, der an Kronholm scheiterte, die einzige Torgelegenheit der Württemberger. Die Kieler kamen durch Johannes van den Bergh (47.) und Alex Mühling (53., 70.) zu Torschüssen, aber wirklich zwingend waren auch diese nicht. Lediglich Janni Serra (73.) sorgte einmal für etwas Herzrasen auf der Kieler Bank, als er nach einem schönen Pass von Atakan Karazor an FCH-Schlussmann Kevin Müller scheiterte. Heidenheim taute nur bei Standards auf, dafür hatte Trainer Frank Schmidt seinen Experten Marc Schnatterer nach einer knappen Stunde eingewechselt. Tatsächlich durfte er es einmal auch aus 17 Metern versuchen (75.), aber der Ball landete in der Kieler Mauer. Bitter: Dem Freistoß ging ein Foul von Hauke Wahl voraus, der seine fünfte Gelbe Karte kassierte und nun einmal pausieren muss. Schöne Geste am Rande: Die Ersatzbank feierte das 1:0 durch Meffert mit einem Trikot des verletzten Kapitäns David Kinsombi.

Für die KSV geht es mit zwei Heimspielen weiter. Am Sonntag ist in der Liga der SSV Jahn Regensburg zu Gast (13.30 Uhr), am Mittwoch im Achtelfinale des DFB-Pokals (18.30 Uhr) dann der Bundesligist FC Augsburg.

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