Störche weiter auf Titelkurs

Holstein Kiel – Goslarer SC 08 2:1 (1:0)

Die Holstein-Weste des Jahres 2013 bleibt auf heimischem Geläuf weiter weiß. Gegen den Goslarer SC gewannen die Störche verdientermaßen mit 2:1. Vor 3109 Zuschauern hatte Casper Johansen Blau-Weiß-Rot vor der Pause in Führung gebracht (34.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Fiete Sykora nach dem sehenswertesten Spielzug der temporeichen Regionalligapartie zum 2:1, bevor Justin Eilers zum Anschluss traf, der allerdings zu spät kam (83.). Das Team von Trainer Thorsten Gutzeit bauteseine Führung an der Tabellenspitzemit dem heutigen Heimsieg vorerst bis auf acht Punkte aus.

Die Störche begannen zur 1:2-Niederlage beim VfL Wolfsburg mit einer Änderung. Während Marc Heider das Geschehen nach seiner 5. Gelben Karte von der Tribüne aus verfolgte, feierte Gerrit Pressel auf dem Rasen sein Startelf-Debüt für Holstein Kiel. Bei den Gästen aus Goslar lief der Ex-KSVer Karsten „Fischi“ Fischer auf.

Startelf-Debütant Gerrit Pressel hätte gleich für Selbstvertrauen sorgen können. Nach einem Querschläger von Marcel Schied stand er halblinks zehn Meter frei vor dem Tor, setzte den Ball um Zentimeter neben den langen Pfosten (4.). Die Gäste zeigten, dass sie den Tabellenführer ärgern wollten und attackierten die Störche schon früh in deren Hälfte. Torgefahr erzeugten in den ersten 20 Minuten aber nur die Kieler. Fiete Sykora zwang aus ähnlicher Position wie zuvor Pressel GSC-Schlussmann Nico Lauenstein zu einer Glanztat (19.). Zwei Minuten später versuchte es Sykora aus 18 Metern erneut, der Ball zischte am Außenpfosten vorbei. Das Duell nahm an Fahrt auf, da sowohl Kiel als auch Goslar den Druck weiter erhöhten. Dabei weiter im Fokus Gästetorwart Lauenstein, der erst einen Johansen-Kopfball hielt (30.) und dann einen Sykora-Kopfball aus kurzer Distanz zur Ecke kratzte (32.). Mittlerweile wäre eine Störche-Führung verdient gewesen und die folgte: Tim Rubink köpfte im Duell mit Marcel Schied den Ball genau vor die Füße von Casper Johansen, der das Leder aus 14 Metern präzise in die linke Ecke schob (34.). Die Holstein-Führung hatte auch mit dem Halbzeitpfiff Bestand.

Nebel zog zur zweiten Halbzeit auf und das Flutlicht wurde eingeschaltet. Ansonsten herrschten ähnliche Verhältnisse auf dem Rasen. Holstein Kiel mit den besseren Aktionen in der Offensive. Nur versäumten es die Störche die Führung auszubauen. Gute Distanzsschüsse von Gerrit Pressel (50.) und Rafael Kazior (53.) verpassten ihr Ziel nur knapp. Und so blieb auch die Führung der Kieler knapp. Plötzlich hatte Teczan Karabulut den Riesen auf dem Fuß, verzog aber aus 16 Metern links am Tor vorbei (55.). Goslar hatte jetzt mehr und mehr Probleme mit spielfreudigen Störchen. Schied scheiterte noch an Lauenstein, bis eine exzellente Kombination das 2:0 einleitete. Fabian Wetter machte sich aus der eigenen Hälfte auf den Weg, tanzte durch die GSC-Abwehr, startete eine sehenswerte One-Touch-Kombination über Schied auf Sykora, der Lauenstein aus sieben Metern keine Chance ließ (73.). Bei den Gästen gingen die Köpfe nun runter und das Gutzeit-Team ließ das Leder durch die eigenen Reihen kreisen. Bis aus dem Nichts der Anschluss fiel: Einen Diagonalpass knallte Justin Eilers aus halblinker Position präzise ins lange Eck (83.). Holstein wollte wieder für klare Verhältnisse sorgen, es blieb aber beim 2:1-Sieg der Störche.

Stimmen nach dem Spiel

Fiete Sykora: „Ich hätte nicht gedacht, dass mein Tor entscheidend sein würde. Eigentlich waren wir am Drücker und hatten auch Chancen auf noch mehr Treffer. Dann sorgt eben so ein Sonntagsschuss noch mal für Spannung. Aber am Ende haben wir verdient geworden.“

Rafael Kazior: „Das war ein verdienter Sieg heute. Wir brauchten zwar 15 Minuten, um ins Spiel zu kommen, haben dann aber kaum was zugelassen und selbst gut gespielt. Wir wollten eine gute Ausgangssituation für die englischen Woche schaffen, das ist uns gelungen.“

Fabian Wetter: „Ich fühle mich topfit und dann gelingen auch solche Soli. Außerdem freue ich mich auf die englischen Wochen. Am meisten Spaß macht es einfach zu spielen.“

Holsteins Sportlicher Leiter Andreas Bornemann: „Wir haben versäumt den Deckel draufzumachen. 2:0 ist immer ein knappes Ergebnis. Und dass dann Goslar noch mal mit so einem Klassetor rankommt, damit hatte ich auch nicht gerechnet. Letztlich haben wir uns den Sieg aber verdient.“

KSV-Thorsten Gutzeit: „Gerade in der ersten Halbzeit hatten wir große Schwierigkeiten unser Spiel zu finden. Stockfehler, ungenaues Passspiel, wenig Mumm in unseren Aktionen. Das lag aber auch am guten Gegner. Nach 20 Minuten haben wir dann besser kombiniert und machen dann etwas glücklich das 1:0. In der zweiten Halbzeit wollten wir dranbleiben, nachdem wir uns erst in dieses Spiel reinkämpfen mussten. In der zweiten Halbzeit konnten wir uns noch ein wenig steigern, machen ein tolles 2:0 und hatten eigentlich auch das 3:0 auf dem Fuß. Aber dann nutzt Goslar einen Fehler von uns im Mittelfeld sehenswert aus. Letztlich war unser Spiel nicht schön, aber erfolgreich. Drei Punkte, darüber freuen wir uns. Am Dienstag wartet Pauli, die Vorbereitung läuft.“

GSC-Trainer Frank Eulberg: „Wir haben in der ersten Halbzeit gut gegen den Ball gearbeitet und so kam Kiel nicht so in das eigene Spiel. Meine Mannschaft hat es aber in letzter Konsequenz nicht geschafft, sich offensiv durchzusetzen. Was wir eigentlich können. Und leider haben wir durch unsere sonst guten Standards keinen Treffer gemacht. Dann kam aus heiterem Himmel der Führungstreffer. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine richtig gute Chance zum Ausgleich. Machen auch die leider nicht. Und danach war es eine Frage der Zeit, wann das 2:0 fällt. Dann machen wir zwar noch mit einem sehr schönen Treffer den Anschluss, hatten aber nicht wirklich eine Chance um am Punkt zu schnuppern. Wir haben uns gut verkauft, mehr war heute nicht möglich.“

Holstein Kiel: Jensen –Herrmann, Hartmann, Müller, Wetter – Krause, Kazior (82. Toksöz) – Johansen,Sykora, Pressel (90. Meyer) – Schied (79. Kramer).
Schiedsrichter: Neitzel (Norderstedt)
Tore: 1:0 Johansen (34.), 2:0 Sykora (73.), 2:1 Eilers (83.)
Zuschauer: 3109

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