Störchen fehlt nur das Tor

Erzgebirge Aue – Holstein Kiel 0:0

Holstein Kiel beendet mit fünf Punkten die zweite Englische Woche der Saison. Bei Erzgebirge Aue nahm die KSV nach einem 0:0 einen Punkt mit. Die Störche traten im Lösnitztal dominant auf, versäumten aber das Tor zu machen. Die Gastgeber hatten eine starke Schlussviertelstunde, doch die KSV-Defensive hielt dicht. Am kommenden Störchen

Die Englische Woche hatte ihre Spuren im Kieler Lager hinterlassen. Kapitän Maik Kegel fiel verletzt aus, Manuel Schäffler und Steven Lewerenz nahmen angeschlagen auf der Bank Platz. Dafür rückten Denis-Danso Weidlich, Saliou Sané und Tim Siedschlag ins Team, der an seinem 28. Geburtstag obendrein die Kapitänsbinde trug.

Die Gastgeber konnten sich bei ihrer Nummer 1 Martin Männel bedanken, der in der ersten Viertelstunde zwei Abschlüsse von Fabian Schnellhardt (11.) und Marc Heider (14.) mit Fuß und Hand entschärfte. Nach 19 Minuten gab Aues Björn Kluft einen ersten Warnschuss der Erzgebigrler auf Robin Zentner ab, der bei dem neben das Tor fliegende Ball nicht eingreifen musste. Gefährlicher waren die Störche: Tim Siedschlag wurde in letztem Moment geblockt (22.), Schnellhardts Flachschuss aus 13 Metern sauste auf dem nassen Rasen haarscharf am Pfosten vorbei (27.). Der FCE nahm wenn immer möglich Tempo ist der Partie und ließ in der eigenen Hälfte den Ball rotieren. Ohnehin blieb Aue jede Gefährlichkeit vermissen. So ging es torlos in die Kabinen.

Mit dem Wiederanpfiff konnten sich die Auer dem Kieler Pressing drei Minuten entziehen, machten aus zwei Eckbällen jedoch nichts. Die Störche blieben gefährlich, das Tor fehlte jedoch weiterhin. Marc Heider zog aus 14 Metern einen Hauch drüber (52.), Saliou Sanés 16-Meter-Schuss zischte einen halben Meter daneben (58.). Die Störche zogen förmlich ein Powerplay auf, gegen scheinbar überforderte Gastgeber, die erst nach 70 Minuten wieder zu einer Chance kamen. Max Wegner köpfte aus acht Metern neben das Tor des nahezu beschäftigungslosen Zentner. Louis Samson (74.) verzog aus 20 Metern über den Querbalken, bevor er nach einem Zweikampf im Kieler Strafraums nach einer Schwalbe Gelb sah. Das Auer Publikum feuerte die eigenen Farben jetzt nach vorne und wollte nach einem vermeintlichen Handspiel im Kieler Strafraum den Elfmeter haben –wieder blieb die Pfeife von Schiedsrichter René Koslowski stumm. Da auch die hektische Schlussphase keinen Treffer brachte, blieb es bei der torlosen Punkteteilung.

Stimmen nach dem Spiel

Robin Zentner: „Wir haben es sehr gut gemacht, müssen in der ersten Halbzeit ein Tor machen. Aber das kommt jetzt alles. Die Leistung heute hat gestimmt.“

Dominik Schmidt: „Wir haben über 70 Minuten ein fast überragendes Auswärtsspiel geliefert. Ab der 70. Minute haben uns ein bisschen die Kräfte gefehlt. Wir hatten einen Tag weniger Pause. Da hat Aue das System umgestellt und wir hatten so unsere Probleme. Aber wir können hochzufrieden sein und nehmen den Punkt mit nach Hause.“

Karsten Neitzel (Trainer KSV Holstein): „Wir haben 70 Minuten lang ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht. Wir hatten im Kopf, dass wir einen Tag weniger Regeneration hatten nach dem Spiel in Cottbus. Daher auch die Wechsel, dass Lewerenz auf der Bank saß und Siedschlag dafür angefangen hat und Sané für Schäffler angefangen hat. Maik Kegel war so angeschlagen, dass er heute nicht spielen konnte. Wir haben uns vorgenommen, den Gegner früh anzulaufen. Auch wenn wir wussten, dass die Auer mit Sicherheit eine breite Brust haben, aber das ist unsere Stärke, das zeichnet uns aus. Das hat die Mannschaft 70 Minuten gut gemacht. Nach 70 Minuten hätte das Spiel zu unseren Gunsten entschieden sein können. Dann sind die Konzentrationsfehler eingetreten, die wir vermeiden wollten. In der Schlussphase hatten wir noch die eine oder andere brenzlige Situation zu überstehen. Wir haben aus den beiden Auswärtsspielen vier Punkte geholt, dass ist, wenn man die Leistung der Mannschaft sieht, zufriedenstellend. Wir sind auf einem guten Weg, egal, auf welchem Tabellenplatz wir uns gerade befinden. Wenn wir weiter so Fußball spielen und die Mannschaft weiter solch einen Teamspirit an den Tag legt, bin ich guter Dinge, dass wir eine Serie hinbekommen und auch mal einem Dreier den nächsten Dreier folgen lassen, was uns in der Tabelle natürlich gut tun würde.“

Pavel Dotchev (Trainer Erzgebirge Aue): „Wir hatte in der ersten Halbzeit viele Probleme mit der Spielweise der Kieler. Sie haben uns früh attackiert und gleichzeitig in der Defensive fast schon Manndeckung gespielt. Es war schwierig, uns zu befreien. Meistens kam dann der lange Ball, was normalerweise nicht unser Spiel ist. Trotzdem waren wir sicher, dass die Zeit für uns arbeitet. Ich wusste, dass wir Geduld haben müssen und unsere Chancen kriegen werden. Mir war wichtig, dass wir kein Gegentor bekommen, denn Kiel ist verdammt stark und eine der besten Mannschaften der Liga. Kiel hat eine sehr starke Mannschaftsleistung gezeigt, da kann ich nur ein Kompliment aussprechen. Wir haben zur Halbzeit umgestellt und wurden immer besser. In den letzten 20 Minuten waren wir näher dran am Sieg als die Kieler. Nichtsdestotrotz geht das Ergebnis in Ordnung. Für mich zählt die Leistung und ich denke, dass beide Mannschaften heute eine tolle Leistung mit viel Dynamik und Emotion gezeigt haben. Es war ein sehr gutes Drittligaspiel.“

Erzgebirge Aue: Männel – Hertner, Breitkreuz, Susac, Riedel – Samson, Riese – Skarlatidis, Kluft (66. Tiffert), Könnecke (46. Adler) – Wegner. Trainer: Dotchev.
Holstein Kiel: Zentner – Herrmann, Schmidt, Czichos, Kohlmann – Siedschlag, Nyarko, Weidlich, Heider (71. Schäffler) – Schnellhardt (86. Janzer), Sané (77. Lewerenz). Trainer: Neitzel.
Schiedsrichter: Koslowski (Berlin)
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 6.700

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