Trotz Preiß kein Preis

2. Frauen-Bundesliga Nord

Einen kleinen Dämpfer erhielten die Ambitionen der Fußballfrauen von Holstein Kiel im Nachholspiel gegen Turbine Potsdam II. Mit einem 3:1 entführte die Mannschaft von Thomas Kandler verdient drei Punkte aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Übrigens der erste Dreier, den die Turbinen gegen die „Holstein Woman“ im siebenten Punkspiel in Liga zwei einfahren durften. Die Mannschaft von Heinz Siebolds startete die Begegnung auf dem durch starken Regen sehr aufgeweichten Rasenplatz mit dem Vorhaben, mit einem Erfolg als Preis Tabellenplatz drei zu erhalten. Entsprechend verheißungsvoll der Beginn. Nach zwei Minuten schrammte Weigel mit einem Schuss aus 20 Metern knapp an der Führung vorbei. In der Folgezeit entwickelte sich dann der erwartete Spielverlauf. Potsdam setzte die spielerischen Akzente, die Heimelf brachte die bekannt guten Defensivqualitäten entgegen. Wenn bei den Brandenburgerinnen etwas lief, dann über ihre linke Seite. Hier offenbarten die Holsteiner ab und zu einige Lücken. Dem Offensivspiel der Kielerinnen fehlte das Kollektiv. Genauer gesagt das Nachrücken des gesamten Woman-Teams nach Anspielen in den dünn besiedelte Angriffsraum. Das gelang den Turbinen besser. In der 32. Minute markierte die Kandler-Elf die Führung. Nach einem Eckball von Anne Heller von der linken Seite meldete Torhüterin Eva Ravn verbal -„Torwart“ – ihre Ballbesitzansprüche an. Ohne jedoch Taten folgen zu lassen. Das Leder segelte drei Meter vor dem Tor durch den Torraum, wo Marie Klemme zemtral unbedrängt zum 1:0 traf. Kurz vor dem Seitenwechsel dann noch drei Highlights. Zunächst scheiterte Nina Jokuschies mit einem Kopfball am 1:1 (39.). Zwei Minuten später Anne-Rose Lindner mit einem Pfostentreffer am 2:0 für den FFC. Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzte Jana Leugers. Ihr Schuss aus 18 Metern zwang FFC-Torhüterin Gaelle Thalmann zu einer Parade. Hatte Holstein Kiel in der Pause mehr Offensivpower getankt? Wenn nur die zehn Minuten nach einer Stunde herangezogen werden zweifelsfrei ja! Doch bis zu Beginn der besten Phase der Kielerinnen stand es schon 3:0. Anne Heller nutzte einen individuellen Fehler der Woman aus acht Metern zum 2:0 und Lindner einen schönen Angriff zum dritten Treffer. In der 64. Minute wehrte Thalmann einen Schuss von Güldenzoph vor die Füße von Leugers ab. Doch deren Nachschuss aus zehn Metern landete genau in den Armen von der FFC-Keeperin. Besser machte es Nicole Preiß nach einem Zuspiel von Stephanie Güldenzoph. Spannung nach dem 1:3? Nein! Potsdam verstand es, im Stile einer Spitzenmannschaft mit spielerischen Mitteln den Kielern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Zudem offenbarten sich erneut die kleinen Leiden der Holstein Woman im Aufbauspiel. Die da wären mit einer zu großen Fehlerquote im Passspiel und zu wenig Bewegung bei eigenem Ballbesitz. Fazit: Kampf alleine reichte nicht gegen spielerische Klasse von Turbine Potsdam. Auch auch einige weit unter Form spielende Kielerinnen konnten am Gewinn von Platz drei nicht weiterhelfen.

Holstein Kiel – Turbine Potsdam II 1:3 (0:1)

Holstein Kiel: Ravn – Vogt, Schrum, Wölki, Schildt (55. Thode) – Krohn (60. Güldenzoph), Pashley, Jokuschies, Weigel (78. Krause), Leugers – Preiss

Potsdam II: Thalmann – Willers, Schlanke, Lüdtke, Brosius (71. Notthoff) – Hübner, Schödel, Heller (71. Carl), Marxkord – Klemme, Lindner (82. Hagemann)

Tore: 0:1 Klemme (32.), 0:2 Heller (58.), 0:3 Lindner (59.), 1:3 Preiss (69.)

SR: Derlin (Bad Schwartau) – Z: 100

gelbe Karten: Thode

Foto (Stark): Nina Jokuschies (li.) im Zweikampf gegen Chantal Willers.

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