Fairplay und Fairpay

Störcheclubpartner Fairhandeln GmbH im Porträt

Seit dem letzten Heimspiel gegen den FSV Mainz II gibt es brandheiß den neuen Holstein-Kiel-Kaffee im Fanshop zu kaufen. Hinter dem beliebten Wachmacher steht das Kieler Unternehmen Fairhandeln!, das ausschließlich fair gehandelten Kaffee nach Deutschland importiert. Störcheclubpartner und Geschäftsführer Hubert Reckmann hatte die gute Idee für den „Pulsbeschleuinger“.

Fußball und Kaffee haben auf den ersten Blick nicht allzu viel gemein. Doch die energiereiche Melange hat schon für einige kuriose Geschichten in der Vergangenheit gesorgt. In Mexiko wurde 2005 ein Fußballer nach zu viel Kaffeegenuss des Dopings überführt. Als 1989 die Deutsche Frauennationalmannschaft erstmals den Weltmeistertitel holte, bekam sie vom DFB ein Kaffeeservice spendiert. Und die kolumbianische Nationalelf trägt seit jeher den Namen „Los Cafeteros“ – zu Deutsch die Kaffeebauern. Hubert Reckmann sieht eine viel wichtigere Verbindung zwischen der Sportart und dem Wachmache Nummer 1 in Deutschland. Die Stichworte des Störcheclubpartners lauten „Fairplay“ und „Fairpay“.

Geschäftsidee in Peru

Seit 1991 ist der 53-Jährige im Kaffeehandel tätig. Während seines Studiums der Agrarwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität hatte Hubert Reckmann mehrfach Süd- und Mittelamerika bereist. Längere Aufenthalte in Peru und insbesondere das Leben für einen Monat in einem Slum in Lima bei einem Priester weckten in ihm den Ehrgeiz, die Region zu unterstützen. Reckmann begann sich mit fairem Handel zu beschäftigen und gründete sein Unternehmen Fairhandeln! Das seit jeher fair gehandelten Kaffee aus Südamerika vertreibt, damit die dortigen Kaffeebauern eine angemessene Bezahlung erhalten. Heute werden die Wachmacher an über 70 Verkaufsstellen in und um Kiel wie Supermärkten, Bioläden, Bäckereien, der Tourismusagentur und neuerdings auch im Fanshop der KSV Holstein vertrieben.

Emotionaler Pulsbeschleuniger

Im vergangenen Jahr ging Hubert Reckmann bei einer Veranstaltung kurz entschlossen auf KSV-Geschäftsführer Wolfgang Schwenke los mit der Idee, einen Holstein-Kiel-Kaffee auf den Markt zu bringen. „Jeder Bundesligist hat heute seinen eigenen Kaffee, allerdings eher emotionslos bloß mit dem Wappen auf der Packung“, erklärt der Kaffeeexperte. Holsteins koffeinhaltiges Heißgetränk trägt dagegen den Spitznamen „Pulsbeschleuniger“ und kommt in der goldenen Sammeledition fast schon als Liebhaberstück daher. „Ich bin bewusst an Wolfgang Schwenke herangetreten, weil ich es beeindruckend finde, was hier in den letzten Jahren entstanden ist. Für mich war Holstein über eine lange Zeit schlecht gemanaged.“

Mit Störcheclub nach Bielefeld

Hubert Reckmann ist Fußball-Fan und kennt sich aus im Kieler Fußball. Aktuell trainiert er im vierten Jahr die F-Jugend von Rot-Schwarz Kiel. Selbst hat er nie im Verein gekickt. „Immer nur auf Bolzplätzen“, betont der zweifache Familienvater, der selbst in der Nähe von Bielefeld groß geworden ist. In diesem Jahr steht für Reckmann eine besondere Begegnung an. Gemeinsam mit dem Störcheclub wird er zum Auswärtsspiel auf die Alm fahren. „Ich war seit über 30 Jahren nicht mehr im Stadion und bin schon sehr gespannt.“

Faszination Fußball

Den Reiz am Fußball empfindet der Kaffeehändler einmal mehr am Besonderen. „Ich bin kein absoluter Fußballfan, sondern mich beeindruckt, wenn ein Verein oder Trainer auf die Jugend setzt, eine starke Mannschaft zusammenstellt, schlicht gute Arbeit leistet. So wie Holstein in den letzten Jahren oder aktuell Viktor Skripnik bei Werder Bremen, der mit jungen Spielern aus einem Abstiegskandidaten eine Truppe mit internationalen Chancen geformt hat.“ An seinen ersten Besuch im Holstein-Stadion kann sich Hubert Reckmann mit einem Augenzwinkern noch gut erinnern. „Wir waren mit dem Kindergarten zu einem Heimspiel, aber die Kids hatten zur Halbzeit keinen Bock mehr und wir sind nach Hause gefahren.“ Heute schaut sich der 53-Jährige die Störche-Spiele von der ersten bis zur letzten Sekunde an. Und sollte doch mal ein eher langweiliger Kick dabei sein, weiß der Kaffeehändler, wie er seinen Puls beschleunigen kann.

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