Shuto Machino über Wünsche, Wetter – und Weihnachtsmarkt

Ende Juni vergangenen Jahres konnte unser Verein vermelden, dass Shuto Machino einen Vier-Jahres-Vertrag unterschrieben hat. Dieser Transfer war nicht nur für unsere KSV durchaus besonders, auch für den Japaner begann von da an ein neues Kapitel in seinem Leben – erstmals fernab der Heimat, in einem fremden Umfeld mit einer noch unbekannten Sprache. Doch nach etwas mehr als einem halben Jahr in Deutschland berichtet der 24-Jährige davon, mittlerweile deutlich mehr als noch in der Anfangszeit angekommen zu sein – und spricht nicht nur über die sportliche Situation und seine persönlichen Wünsche, sondern auch über das Wetter im hohen Norden und den Weihnachtsmarkt, den er vor der Winterpause mehrfach besuchte.

„Mitte zu, vor, zurück, tiefer!“ – das sind klassische Fußballvokabeln, die Machino nach seinen ersten Monaten in Deutschland wie selbstverständlich aufzählt, als er über die Kommunikation auf dem Platz spricht. Ob er auch abseits des Feldes schon mehr versteht? „Natürlich!“, antwortet der Stürmer grinsend auf Deutsch. „Ich kann schon mehr verstehen als am Anfang, aber Deutsch zu lernen, ist nicht gerade einfach“, ergänzt unsere Nummer 13. Umso mehr freue er sich, wenn es gegen Vereine gehe, die ebenfalls japanische Spieler in ihren Reihen haben. „Wir unterhalten uns dann meistens nach den Spielen kurz. Dieser Austausch ist immer sehr interessant“, so Machino.

Wenngleich die Sprachbarriere zu Beginn noch deutlich größer war, legte der technisch starke Neuzugang einen Start nach Maß hin. In seinen ersten vier Spielen traf er zwei Mal und trug so maßgeblich zu den Siegen gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:1) sowie beim FC Schalke 04 (2:0) bei. Anpassungsprobleme gab es also nicht, zumal Machino von der neuen Liga nicht allzu sehr überrascht wurde. „Die 2. Bundesliga ist so, wie ich sie mir vorgestellt habe, nämlich sehr intensiv und umkämpft“, beschreibt der 1,85 Meter große Offensivspieler seine bestätigte Erwartungshaltung.

Anschließend wurden die Einsatzzeiten jedoch zunächst geringer, ehe er in den Spielen vor Weihnachten wieder länger auf dem Feld stand. Ob Takahiro Sato hierbei eine Rolle spielte? Der Videoanalyst verstärkt seit November das Funktionsteam unserer KSV und kennt den Angreifer schon aus der japanischen Nationalmannschaft, mit der beide gemeinsam an der Weltmeisterschaft in Katar 2022 teilnahmen. „Es hilft mir natürlich sehr, dass Takahiro jetzt hier ist, weil ich mich mit ihm auf Japanisch unterhalten kann und er auch immer mal wieder übersetzen kann“, verrät Machino, der bisher fünf Mal für sein Land spielte und dabei drei Tore erzielte.

Im Trikot unserer Störche wartet der Rechtsfuß indes noch auf seinen dritten Treffer. „In der Hinrunde habe ich nur zwei Tore erzielt und möchte in der Rückrunde natürlich häufiger treffen. Das würde sicherlich auch dafür sorgen, dass das Selbstvertrauen weiter steigt und dann auch andere Dinge besser funktionieren“, ist sich der Japaner sicher. Um dieses Ziel zu erreichen, ging Machino die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte im Trainingslager im spanischen Oliva Nova mit großem Elan an – sowohl auf dem Platz, als auch nach den Einheiten beim Sprung ins Meer. In Spanien herrschte allerdings ein deutlich milderes Klima als im neuen Zuhause in Kiel. „Puh, hier kann es manchmal schon sehr kalt werden“, fremdelt der Japaner bisweilen noch mit den hiesigen Temperaturen, wenngleich er auch schon die Vorzüge des ersten Winters seines Lebens in Deutschland kennenlernte. „Die Weihnachtsmärkte haben mir sehr gut gefallen. Ich war öfter dort und habe eine heiße Schokolade getrunken“, berichtet Machino.

Dennoch ging es über Weihnachten zurück in die Heimat, um Freunde und Familie zu sehen. „Diese Tage haben mir sehr gutgetan. Ich konnte Kraft sammeln und mit neuer Energie zur Mannschaft zurückkehren“, so der Stürmer, dessen erfolgreiche Hinrunde mit den Störchen auch in Japan wahrgenommen wurde: „Ich wurde mehrfach darauf angesprochen, dass wir stark gespielt haben und als Tabellenführer in die Winterpause gegangen sind.“ Wenn jetzt noch der Plan aufgeht, weitere Treffer für unsere Farben zu erzielen, dürfte auch einer erfolgreichen Rückrunde nichts im Wege stehen. Oder wie Machino es selbst auf Deutsch mit einem Lächeln formuliert: „Weiter, immer weiter…“

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