1. FC Magdeburg – Holstein Kiel 0:0

Fußball-Regionalliga Nord –

Geschlossene Mannschaftsleistung der Störche

„Wenn man so Fußball spielt wie wir, dann wird man auch irgendwann belohnt“, zeigte sich Holstein-Coach Stefan Böger nach dem 0:0 beim Jahresauftakt in Magdeburg zufrieden mit seiner Mannschaft. Mit einer geschlossenen Leistung sicherten sich die Störche einen wertvollen Zähler im Abstiegskampf, den Holstein nun am Freitag gegen den Wuppertaler SV Borussia mit einem Dreier veredeln will.

Kampf und Leidenschaft prägten die Partie. Holstein war von Beginn an voll da und agierte aus einer massierten und dicht gestaffelten Defensive. Die Gastgeber fanden zu keinem Zeitpunkt ein probates Mittel, um die Abwehr der Kieler in Verlegenheit zu bringen. Beide Mannschaften lieferten nach der Winterpause eine ordentliche Vorstellung ab. Magdeburg machte sich durch zahlreiche Fehlpässe immer wieder das Leben schwer, während die Störche die Räume eng machen konnten und so das Spiel kontrollierten. In der 18. Minute die erste brenzlige Situation, aber Boy konnte gegen die beiden aufgerückten Magdeburger Pientak und Kukulies an der Strafraumgrenze klären. Kurze Zeit später konnte sich Wejsfelt (22.) an der Grundlinie gegen seinen Bewacher Rohwer durchsetzen und einen scharfen Ball in den 5-m-Raum schlagen, aber Abwehrchef Schnoor war zuverlässig per Kopf zur Stelle und bereinigte die Situation. Die gefährlichste Szene für Holstein dann in der 28. Spielminute. Einen Freistoß von Müller verlängerte Kukulies mit dem Fuß an die Querlatte des von Henzler gehüteten Kieler Tores. Zuvor hatte Boy Probst am linken Strafraumeck unsanft zu Fall gebracht und kassierte dafür die Gelbe Karte. Die Abseitsfalle beider Teams funktionierte ausgezeichnet. Immer wieder schnappte sie zu und verhinderte so echte Tormöglichkeiten. Eine Minute vor der Pause dann die erste Chance für die Gäste, doch sowohl Boy als auch Schnoor verpassten im Anschluss an eine Ecke von Bartels.

Nach dem Wechsel Holstein etwas offensiver und noch energischer. Die beste Chance bereits in der 46. Minute. Boy schickte Bartels über die rechte Außenbahn, doch der Youngster scheiterte aus 15 Metern freistehend am FCM-Keeper Beer. Drei Minuten später scheiterte Boy aus acht Metern im Anschluss an einen Bartels-Freistoß am Magdeburger Torhüter. Die Heyne-Elf verließ sich im zweiten Durchgang gezwungenermaßen nur noch aufs Kontern, aber Holstein hielt hinten dicht. Böger erhöhte den Druck und brachte in der 63. Minute den von den Fans bei seiner Einwechslung frenetisch gefeierten Guscinas. Neun Minuten vor dem Ende sollte auch Brandy seine Chance erhalten. Aber auch FCM-Coach Heyne setzte noch einmal alles auf eine Karte, brachte mit Kotuljac (70.) einen weiteren Stürmer. Als in der 72. Minute die Kieler Abseitsfalle einmal nicht funktionierte und Kubis von links scharf hereinflanken konnte, klärte der in der Defensive hervorragend aushelfende Mikolajczak vor dem heranstürmenden Müller. Kurz darauf fing Henzler eine Hereingabe sicher vor Kotuljac ab und Böger brachte Petersen für Paulus. In der 83. Minute verpasste Prest nach einem Freistoß von Gerster knapp am langen Pfosten. Holstein gelang es im zweiten Durchgang nicht, die optische Überlegenheit in Zählbares umzumünzen. (Patrick Nawe)

1. FC Magdeburg: Beer – Otte, Prest, Probst – Friebertshäuser, Pientak, Gerster, Müller (83. Lindemann), Wejsfelt – Kubis, Kukulies (70. Kotuljac) – Trainer: Heyne

Holstein Kiel: Henzler – Boy, Schnoor, Hasse – Paulus (75. Petersen), Breitenreiter, Rohwer, C. Mikolajczak – Bartels (63. Guscinas), Hauswald – Dobry (81. Brandy) –

Trainer: Böger

Gelbe Karten: Boy, Schnoor – Probst

Schiedsrichter: Kunsleben (Hamm)

Zuschauer: 8017

STIMMEN ZUM SPIEL:

Stefan Böger (Trainer Holstein Kiel): Ein ansehnliches Spiel mit viel Tempo, aber ohne große Torchancen. Kampf und Leidenschaft prägten die Begegnung. Mit dem Ergebnis bin ich nicht ganz zufrieden. Mit unserer guten Spielanlage hatten wir durchaus eine Siegchance. Der entscheidende Pass fehlte ganz einfach. Wir haben eine geschlossene Mannschaftsleistung abgeliefert, ich will niemanden herausheben. Wenn man so Fußball spielt wie wir es heute getan haben, dann wird man am Ende auch irgendwann belohnt. Vielleicht ja schon am Freitag gegen den Wuppertaler SV, unsere Fans hätten sich das verdient.

Stefan Schnoor (Holstein Kiel): Eigentlich will ich nach so einem Spiel gar nichts mehr sagen. Ich bin sehr enttäuscht, denn gegen so einen schwachen Gegner muss man einfach gewinnen. Das reicht so nicht. Es bringt uns nicht viel, wenn es hinten gut läuft. Vorne kam einfach viel zu wenig.

Peter Vollmann (Sportdirektor Holstein Kiel): Es war ein guter Start und die neue Abwehr stand sehr sicher. Wenn wir am Freitag noch einmal so gut spielen, dann gewinnen wir auch. Wir waren heute die bessere Mannschaft und hatten sogar die eine nötige Chance für den Sieg. Kämpferisch und spielerisch kann man sehr zufrieden sein. Magdeburg hatte außer durch Standards keine richtige Torchance. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir unsere Heimspiele gewinnen. Auswärts kann man nur Bonuspunkte holen, das haben wir heute getan.

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