Dreier mit Willen in der Lausitz

Energie Cottbus II – Holstein Kiel 0:2 (0:1)

Holstein Kiel feierte bei Energie Cottbus den ersten Sieg nach drei Spielen ohne Dreier. Bei der Reserve das Zweitligisten gewann das Team von Thorsten Gutzeit vor 120 Zuschauern mit 2:0. Kapitän Christian Jürgensen hatte die Störche in der 18. Minute in Führung geköpft, Jarek Lindner zehn Minuten vor Schluss mit seinem 14. Saisontreffer auf 2:0 erhöht. Ein verdienter Sieg für die Störche, die im Stadion der Freundschaft mehr Willen und die größere Qualität zeigten.

Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit veränderte seine Mannschaft nach der bitteren 2:1-Niederlage beim SV Meppen auf einer Position: Wetter bekam den Vorzug vor Poggenberg.

Nach drei Spielen ohne Sieg begannen die Störche konzentriert. Mit dem Ball in den eigenen Reihen versuchten die Kieler die nötige Sicherheit zurück zu erlangen, die in den letzten Spielen mehr und mehr abhanden gekommen war. Auch die Außenspieler Lindner und Sachs wurden wieder häufiger gesucht. Die erste Torchance für die Kieler hatte Lindner, der mit einem 15-Meter-Schuss an Cottbus-Torwart Latendresse scheiterte (13.). Das Abtasten war nun vorbei und die Störche drängten auf die Führung, die nicht lange auf sich warten ließ: Kaziors Ecke köpfte Kapitän Jürgensen ungestört zum 0:1 ein (18.). Das Tabellen-Schlusslicht fand offensiv nicht statt. Die KSV spielte weiter nach vorne. Torchancen von Kazior (21.), Toksöz (23.) und Heider (34.) machte der gute Energie-Torwart Latendresse zunichte. So ging es mit einem knappen 1:0 für die Störche in die Kabinen.

Die Spielanteile änderten sich nach dem Seitenwechsel kaum. Cottbus schien sich kurz vor den Osterfeiertagen nicht weitere Eier ins eigene Nest legen lassen zu wollen, schadeten sich aber anderweitig: Mittelfeldspieler Süßenbach sah binnen fünf Minuten zweimal Gelb und durfte vorzeitig zum Duschen (67.). Kurz zuvor hatten die Cottbuser zum ersten Mal aufs Kieler Tor geschossen: KSV-Schlussmann Strähle hatte den Distanzschuss von Reuer sicher gehalten. Durch den Platzverweis bekamen die Kieler wieder Oberwasser: Erst parierte Latendresse zweimal prächtig gegen Heider und Sykora (75.), fünf Minuten später war der FCE-Torwart aber im Eins-gegen-Eins mit Lindner machtlos, der mit seinem 14. Saisontreffer zum 2:0 erhöhte (81.). Energie hatte darauf nichts mehr entgegen zu setzen und so brachten die Kieler im zweiten Spiel in Folge gegen einen Tabellenletzten den anvisierten Dreier nach Hause.

Holsteins-Kapitän und Führungstorschütze Christian Jürgensen zeigte sich erleichtert angesichts der eingefahrenen drei Punkte und meinte einen Tag nach seinem 27. Geburtstag: „Das war vom Kopf her ein ganz schwieriges Spiel für uns, aber wir haben unsere Aufgabe gut gelöst. Wir hatten noch weitere Tormöglichkeiten. Aufgrund der engagierten Vorstellung ist der Sieg vollauf verdient.“

Aber auch Routinier Rafael Kazior war zufrieden: „Die drei Zähler waren heute das Wichtigste für uns. Wir wollten unbedingt zeigen, dass wir noch da sind. Das ist uns auch gelungen. Wir wollen unsere Spiele gewinnen und dann schauen wir weiter.“

KSV-Coach Thorsten Gutzeit wirkte gelöst nach dem Auswärtssieg beim Tabellenschlusslicht der Regionalliga Nord: „Im Moment ist es eher schwierig, unsere Spiele über die Themen Tempo und Hurra-Fußball zu bewerten. Nachdem wir uns wochenlang eher über die Plätze geschleppt haben, haben wir uns endlich wieder gefangen. Das Spiel hier in Cottbus war ein wichtiges Erfolgserlebnis, am Ende hätten es auch fünf oder sechs Treffer sein können. Das Wichtigste, meine Mannschaft hat eine passende Reaktion auf die letzten Enttäuschungen gezeigt und die Partie ruhig und konzentriert über die Bühne gebracht. Wir wollen wieder zu unseren 100 Prozent zurückfinden, ein Anfang ist gemacht.“

Holsteins Sportlicher Leiter Andreas Bornemann meinte: „Wir haben es geschafft, unseren Negativtrend zu drehen. Den Wert dieses Auswärtssieges werden wir erst nach dem Mittwochspiel gegen St. Pauli II ermessen können, wenn hoffentlich drei weitere Punkte auf unserem Konto stehen. Der Sieg in Cottbus wird sicherlich helfen, zuletzt unnötig aufkommende Zweifel an den Fähigkeiten der Mannschaft Stück für Stück abzubauen. Wir haben heute eine deutliche Veränderung zu den letzten Wochen gesehen, daran wollen wir anknüpfen.“

Holstein Kiel:Strähle – Herrmann (86. Schulz), Steil, Jürgensen, Wetter – Toksöz, Kazior – Sachs (81. Chahed), Sykora, Lindner – Heider (87. Wulff)

Tore: 0:1Jürgensen (18.), 0:2 Lindner (81.)

Zuschauer: 120

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