Fr. 19.30 Uhr: SV Wilhelmshaven – Holstein Kiel

Kellerduell in Wilhelmshaven –

Holstein will raus aus der Krise

Noch immer sitzt der Schock der 0:4-Heimniederlage gegen den Aufsteiger 1. FC Union Berlin den Kieler Störchen in den Knochen. Doch lange Zeit zum Wunden lecken bleibt der Neubarth-Elf nicht. Bereits heute Abend um 19.30 Uhr geht es für den Traditionsclub von der Förde in der Fußball-Regionalliga Nord zum Kellerduell gegen den Tabellennachbarn SV Wilhelmshaven.

Die als Mitfavorit für den Zweitliga-Aufstieg gehandelte KSV Holstein steht mit nur neun Zählern nach acht Spieltagen überraschend auf dem 15. Tabellenplatz, der am Saisonende den Abstieg in die Oberliga bedeuten würde. „Wir müssen jetzt Schritt für Schritt wieder auf Kurs kommen“, so Kiels Sportlicher Leiter Daniel Jurgeleit vor der Abreise nach Niedersachsen. „Jeder Punkt hilft uns jetzt weiter und selbst mit einem Remis könnten wir leben“, zeigt sich Jurgeleit angesichts der schwierigen Situation bescheiden.

Aber auch Aufsteiger SV Wilhelmshaven (Rang 16) hat sich trotz der zuletzt sieben Zähler in den vergangenen vier Partien in den Tabellenniederungen eingenistet. Eine Partie mit viel Brisanz also im Jade-Stadion.

Wilhelmshaven konnte seine Aufstiegsmannschaft weitestgehend zusammen halten. Lediglich Frank Löning ging. Der Torjäger und Sturmführer war sich schon zu Weihnachten mit dem SV Werder Bremen einig. Dafür ist mit Orhan Özkaya ein echter Regisseur verpflichtet worden. Unter halben Dutzend Neuverpflichtungen steht auch Sebastian Wojcik, zuletzt FC St. Pauli, der in der Saison 2003/04 mit seinen Toren den Sturz der Kieler in die 4. Liga verhinderte. Insgesamt erzielte „Arbeitstier“ Wojcik in 43 Spielen 13 Treffer für die KSV. Mit Wolfgang Steinbach steht ein ganz erfahrener Mann auf der Kommandobrücke. Im Umfeld fehlt es allerdings noch an Strukturen und Professionalität. Die Regionalliga-Saison 2006/07, in der einzig und allein der Klassenerhalt als Zielsetzung ausgegeben wurde, ist somit auch ein Reifeprozess für die Jadestädter.

Holstein Kiel hingegen ist längst eine feste Größe in der Regionalliga Nord. Ein erstklassiges Trainingszentrum, ein schmuckes Stadion und ein in der Regionalliga äußerst eindrucksvoller 4-Millionen-Etat. Nur die Leistungen auf dem grünen Rasen machen den Verantwortlichen im Storchennest zurzeit große Sorgen. Hinzu kam zuletzt neben dem Verletzungspech (Mikolajczak, Brandy und Sandmann fallen weiter aus) nun zu allem Überfluss auch noch eine Grippewelle. Des Weiteren ist Abwehrchef Michael Molata angeschlagen. Ungünstige Vorzeichen also für die Partie, die nicht wenige zu einem Schicksalsspiel für Trainer Frank Neubarth hochstilisieren. „Ausfälle dürfen für uns keine Ausrede sein“, spricht Kapitän Breitenreiter klare Worte und setzt auf den Teamgeist der KSV. Und auch Trainer Neubarth glaubt an das Kollektiv: „Unter Rehagel hat uns der Zusammenhalt oft wieder ans Licht zurück geführt.“ (nawe)

Diesen Artikel teilen

Facebook
Twitter